Das erste Kapitel der Bhagavad Gita wird von den meisten Kommentatoren kaum oder nicht beachtet, denn es enthält noch nicht die tiefen Weisheiten von Krishnas Lehre, sondern nur die Rahmenhandlung vor Krishnas Unterweisungen an Arjuna.
Im Vortrag gebe ich eine kurze Zusammenfassung des Kapitels, wobei ich einzelne Verse rausgreife um den Verlauf darzustellen.
Bemerkenswert sind vor allem die ersten Worte im ersten Kapitel der Bhagavad Gita: dharmakṣetre kurukṣetre, also etwa: „Das Schlachtfeld ist das Feld der Rechtschaffenheit“. Diese Worte deuten darauf hin, dass es der alltägliche Kampf zwischen Gut und Böse ist der unser Feld für spirituelles Leben darstellt, dieses zieht sich durch die gesamte Gita, denn es ist eine Anleitung wie wir Spiritualität im täglichen Leben einbringen können.
Des weiteren wird im 1. Kapitel beschrieben wie der Heerführer Arjuna kurz vor der entscheidenden Schlacht einen Nervenzusammenbruch bekommt und nicht mehr weiter weiß, da unter den Gegnern seine Freunde und Verwandte erkennt. Er bittet dann Sri Krishna um Hilfe und wird dann im weiteren Verlauf der Bhagavad Gita in die Philosophie des Yoga unterwiesen.
Das erste Kapitel bzw. der erste Gesang trägt den Namen „Der Yoga der Niedergeschlagenheit (oder Mutlosigkeit) Arjunas“ und wird wie folgt bei Wiki zusammengefasst:
„Arjuna bittet Krishna, ihn zwischen die beiden Heere zu fahren. Als er auf der Seite der Kurus einen Großteil seiner Verwandten erblickt, hält er es für ungerechtfertigt, gegen sie zu kämpfen.“
Das 1. Kapitel der Bhagavad Gita:
Hier einige ausgewählte Verse des 1.Kapitels, da die meisten Philosophisch wenig interessant sind.
- Bhagavad Gita, 1. Kapitel, Vers 1:
धृतराष्ट्र उवाच |
धर्मक्षेत्रे कुरुक्षेत्रे समवेता युयुत्सवः |
मामकाः पाण्डवाश्चैव किमकुर्वत सञ्जय ||१- १||
dhṛtarāṣṭra uvāca
dharmakṣetre kurukṣetre
samavetā yuyutsavaḥ
māmakāḥ pāṇḍavāścaiva
kimakurvata saṃjaya
„Dhritarashtra sprach: Was taten mein Volk und die Söhne Pandus, nachdem sie sich zum Kampf bereit auf der heiligen Ebene von Kurukshetra versammelt hatten, oh Sanjaya?“ - Bhagavad Gita, 1. Kapitel, Vers 28:
अर्जुन उवाच |
दृष्ट्वेमं स्वजनं कृष्ण युयुत्सुं समुपस्थितम् ||१- २८|
arjuna uvāca
dṛṣṭvemaṃ svajanaṃ kṛṣṇa
yuyutsuṃ samupasthitam
„Arjuna sprach: Wenn ich diese meine Verwandten kampfbereit in Schlachtreihe aufgestellt sehe, Oh Krishna“ - Bhagavad Gita, 1. Kapitel, Vers 29:
सीदन्ति मम गात्राणि मुखं च परिशुष्यति |
वेपथुश्च शरीरे मे रोमहर्षश्च जायते ||१- २९||
sīdanti mama gātrāṇi
mukhaṃ ca pariśuṣyati
vepathuśca śarīre me
romaharṣaśca jāyate
„Versagen meine Glieder, mein Mund wird trocken, mein Körper zittert, und mein Haar steht zu Berge.“ - Bhagavad Gita, 1. Kapitel, Vers 30:
गाण्डीवं स्रंसते हस्तात्त्वक्चैव परिदह्यते |
न च शक्नोम्यवस्थातुं भ्रमतीव च मे मनः ||१- ३०||
gāṇḍīvaṃ straṃsate hastāt
tvakcaiva paridahyate
na ca śaknomyavasthātuṃ
bhramatīva ca me manaḥ
Der Bogen entgleitet meiner Hand, und auch brennt die Haut auf meinem ganzen Körper; meine Beine versagen mir den Dienst, und also wird mein Geist wankelmütig - Bhagavad Gita, 1. Kapitel, Vers 47:
सञ्जय उवाच |
एवमुक्त्वार्जुनः सङ्ख्ये रथोपस्थ उपाविशत् |
विसृज्य सशरं चापं शोकसंविग्नमानसः ||१- ४७||
saṃjaya uvāca
evamuktvārjunaḥ saṅkhye
rathopastha upāviśat
visṛjya saśaraṃ cāpaṃ
śokasaṃvignamānasaḥ
„Sanjaya sprach: nachdem Arjuna so in der Mitte des Schlachtfeldes gesprochen hatte, warf er Pfeil und Bogen von sich und setzt sich mit von Sorge überwältigtem Geist im Streitwagen hin.“