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Category:

Yoga Texte – Schriften und Quelltexte indischer Spiritualität und des Hinduismus

Heilige Schriften im Hinduismus & Quelltexte indischer Spritualität

Schreiber Ganesha

Schreiber Ganesha

Im Christentum gibt es das alte und vor allem das neue Testament, im Islam den Koran und im Judentum die Torah. Im Gegensatz dazu gibt es im Hinduismus bzw. in der indischen Spiritualität einen wesentlich breiteren Korpus an heiligen Schriften, man kann sagen es gibt eine ganze heilige Bibliothek!

Der „Hinduismus“ ist zwar nur ein abstrakter Überbegriff der schwierig zu fassen ist, aber dennoch möchte ich hier die heiligen Schriften die dazu gehören aufzählen und kurz beschreiben. Es gibt sehr viele religiöse Strömungen die sich in den letzten 5000 Jahen auf dem indischen Subkontinent gebildet haben und entsprechend eben auch sehr viele Schriften die als (mehr oder weniger) heilig erachtet werden. Auser acht gelassen habe ich hier die Texte aus anderen Religionen Indiens wie Jainismus, Buddhismus und Sikhismus.

Shruti & Smriti – 2 Arten von Schriften im Hinduismus

Zunächst Mal gibt es zwei gundlegende Kategorien von Texten im Hinduismus:

  1. Shruti– das Gehörte
  2. Smriti– das Erinnerte

Zu den Shrutis werden nur die Veden gezählt, also die 4 verschiedenen Veden und deren 4 Teile. Als Smriti werden alle anderen heiligen Schriften benannt die als solche anerkannt sind und sich auf die Shrtis beziehen.

Der Begriff Smriti ist mehrdeutig, es werden auch bestimmte Gesetzestexte als „Smriti“ bezeichnet, z.B. das Manusmriti.

Bhakti Yoga

heilige Texte im Hinduismus

Die Veden – Wurzel des Hinduismus

Die Shrutis sind etwa 2000-5000 Jahre alt, die ersten 3 Teile der Veden werden vor allem für Rituale verwendet, sie wurden lange Zeit von der Kaste der Priester geheim gehalten. Sie werden als „Apaurusheya“ betrachtet- „von übersinnlicher Quelle/ nicht von Menschenhand“, sie wurden den Menschen laut Mahabharata von Brahma gegeben und dann später von Veda Vyasa geordnet und aufgeschrieben.

Die vier Veden sind:

  1. Rig Veda
  2. Sama Veda
  3. Yajur Veda
  4. Atharva Veda

Jeder dieser einzelnen Vedas besteht wiederum aus vier Abschnitten:

  1. Samhitas
  2. Brahmanas
  3. Aranyakas
  4. Upanishads

Die Shrutis sind etwa 2000-5000 Jahre alt, die ersten 3 Teile der Veden werden vor allem für Rituale verwendet, sie wurden lange Zeit von der Kaste der Priester geheim gehalten. Sie werden als „Apaurusheya“ betrachtet- von übersinnlicher Quelle/ nicht von Menschenhand, sie wurden den Menschen laut Mahabharata von Brahma gegeben und dann später von Vyasa geordnet und aufgeschrieben.  Vor allem die Upanishaden prägten die weitere Entwicklung des Hinduismus, da sie tiefe spirituelle Weisheiten und philosophische Kernkonzepte enthalten. Die Veden und vor allem die Upanishaden werden ausführlich in meinem Artikel „Die Upanishaden – der mystische Teil der Veden“ beschrieben.

Upavedas – Eränzungen

Zu den 4 Veden gibt es noch Wissenschaften die jeweils hinzzugefügt wurden.

  1. Rig Veda: Dhanurveda- Bogenschießen
  2. Sama Veda: Gandharvaveda – Musik und Tanz
  3. Yajur Veda: Sthapatyaveda – Architektur
  4. Atharva Veda: Ayurveda – Medizin

Purnam

Komm mit nach: Indien, Nepal, Sri Lanka, Italien, Island, Teneriffa… oder ins Kloster!

Vedangas – hilfswissenschaften zu den Veden

Die Vedangas sind sogenannte Hilfswissenschaften zu den Veden, sie werden verwendet um die Veden korrekt zu interpretieren und weiterzugeben. Sie sind zwar Smriti-Texte, jedoch werden sie bereits in den Shrutis erwähnt.

  1. śikṣā: Phonetik, Kenntnis der Buchstaben, Artikulation, Sandhiregeln
  2. chandas: Metrik
  3. vyākaraṇa: Grammatik
  4. nirukta: Etymologie
  5. jyotiṣa: Astronomie & Astrologie
  6. kalpa: Ritual

Puranas – Geschichten und Hintergründe zu Göttern und Weisen

Das Wort „Purana“ bedeutet wörtlich „alte Geschichten“ und es sagt schon worum es geht, in diesen Texten werden all die Hintergründe und Anekdoten zu den Göttern und Weisen des alten Indiens erzählt. Die Puranaliteratur bildet den Beginn der Verehrung von bestimmten Aspekten Gottes, in den Shrutis wurde Gott in vielen Formen verehrt und die Puranas bilden den beginn der Bhakti- Bewegung mit der Hingabe an einzelne Formen Gottes. Historisch sind die puranischen Texte entgegen der Shrutis nicht aus der Kaste der Priester entwachsen und sie sind daher als eine Art gegenbewegung zu betrachten, die allerdings nachher von den Brahmanen vereinnahmt wurde. Die Puranas sind datiert auf 400 v. bis 1000 n.Chr. und es soll hunderte anerkannte Texte geben, wobei 18 als sehr wichtig und 18 als halbwichtig bezeichnet werden.

Die Mahapuranas widmen sich den drei Göttern der Trimurti und sie werden eingeteilt entsprechend der Haupt-Gottheit mit denen sie sich befassen, manchmal gibt es jedoch wie so häufig auch andere Einteilungen, die 18 „Mahapuranas“ sind:

Brahmapuranas:

  • Brahmapurana

    Narada Muni, häufigste Person in den Puranas

    Narada Muni, häufigste Person in den Puranas

  • Brahmanandapurana
  • Brahmavaivartapurana
  • Markandeyapurana
  • Bhavishyapurana
  • Vamanapurana

Vishnupuranas:

  • Vishnupurana
  • Bhagavatapurana (Shrimad Bhagavatam)
  • Naradiyapurana
  • Garudapurana
  • Padmapurana
  • Varahapurana

Shivapuranas:

  • Shiva- oder Vayupurana
  • Lingapurana
  • Skandapurana
  • Agni
  • Matsyapurana
  • Kurmapurana

Upapuranas widmen sich anderen Göttern wie zB der Devi, Agni oder Ganesha, es soll auch 18 von ihnen geben, jedoch werden meist unterschiedliche genannt.

Sthalapuranas befassen sich mit bestimmten heiligen Orten, von dieser Art gibt es hunderte.

Jatipuranas drehen sich um die Geschichte von einzelnen Unterkasten, es gibt sehr viele Jatipuranas und sie sind häufig neueren Datums.

Mahatmyas sind Hymnen aus Puranas die auch als einzelne Texte verwendung finden, so z.B. das Devi Mahatmyam aus der Markandeyapurana.

Als wichtigster Text der Puranas gilt das Bhagavatapurana bzw. Shrimad Bhagavatam welches sich vor allem mit Sri Krishna befasst und viele zentrale Mythen des Hinduismus enthält, hier ein schönes Zitat:

„Auf der letzten Stufe des Lebens soll man kühn genug sein, keine
Angst vor dem Tod zu bekommen. Vielmehr muss man jegliche
Anhaftung an den materiellen Körper samt allem Dazugehörenden
und allen Wünschen aufgeben.“ Shrimad Bhagavatam 2.1.15

Itihasas – Heldengeschichten, Epen über die großen Dynastien

Bhagavan Sri Veda Vyasa

Bhagavan Sri Veda Vyasa

Als Itihasas werdendie beiden großen Epen des alten Indiens bezeichnet die sich mit den Geschichten rund um die Vishnu-Inkarnationen Krishna und Rama befassen. Das Wort „Itihasa“ bedeutet: „so ist es wahrlich gewesen“ und es sind sehr ausführliche Beschreibungen von alten Geschichten in denen Menschen, Götter und Rishis in allen Formen mitspielen. Es gibt zwei Itihasas: das Mahabharata befasst sich mit der Lunaren Dynastie und das Ramayana beschreibt die Solare Dynastie des alten Indiens, bestimmte Herrscher und Heilige werden diesen beiden Abstammungslinien zugeschrieben.

Mahabharata – alles rund um die Kurukshetra Schlacht

Das Mahabharata umfasst je nach Version bis zu 106.000 Verse und es wird die Geschichte von vielen Generationen beschrieben die in der epischen Schlacht von Kurukshetra gipfelt. Als Autor wird Vyasa genannt der auch als Protagonist in der Geschichte auftaucht.

Hier eine Zusammenfassung der Haupt-Geschichte des Mahabharata

Ein Teil des Mahabharata ist die Bhagavad Gita, sicherlich der bekannteste Text Indiens bzw. die wichtigste heilige Schrift des Hinduismus.

Ramayana – das Leben Ramas

In diesem 24.000 Verse umfassenden Epos wird die Lebensgeschichte von Sri Rama beschrieben, als Autor wird der Rishi Valmiki genannt. Ebenso wie das Mahabharata enthält auch das Ramayana eine große philosophische Tiefe.

Agamas – Texte zur Verehrung der Götter

Als Agamas werden Texte bezeichnet die sich mit bestimmten Gottheiten bzw. Aspekte Gottes befassen und die aus Gruppen von Anhängern bestimmter Götter stammen. Das Wort Agamas bedeutet wörtlich „herabgekommenes“ und es gibt vor allem Texte der drei Hauptsekten des Hinduismus: Vaishnava, Shaiva und Shakta, sie widmen sich also vor allem Vishnu, Shiva und der Devi in allen Aspekten, aber es gibt auch Ganapatya (Ganesha) und Soura (Surya) Agamas.

Tantras – bestimmte nicht-vedische Texte

Manche Shakta Agamas werden auch als „Tantras“ bezeichnet, diese befassen sich mit der Idee des weiblichen Prinzips Gottes welches allem zugrundeliegt. Wobei es aber auch auch bestimmte Shiva- und Vishnu-Texte als Tantras bezeichnet werden. Insgesamt versteht man als Tantra eine Art Gegenbewegung zum elitären Vedismus, denn die Tradition der Veden war nur den oberen Kasten zugänglich, die Praktiken des Tantra waren jedem zugänglich.

Sutras – Leitfäden für Denkrichtungen

Sutras sind maßgebliche Ausführungen über bestimmte Philosophische Richtungen des Hinduismus die sich i.d.R. auf die Shastras beziehen bzw. diese fortführen. Sutras bedeutet wörtlich „Faden, Kette“ und es sind möglichst knapp gefasste Aphorismen welche die Lehre auf das absolut wesentliche Reduzieren, sie sind wie Merksätze zum erinnern an die Inhalte, also eine Art Kolloquium. Es gibt zwar einige Sutras die unmittelbar in den Veden stehen, jedoch sind mit Sutras meist die Grundtexte der Darshanas gemeint, also z.B.

  • das Yoga Sutra des Patanjali
  • das Brahma Sutra bzw. Vedantasutra des Badarayana

Und es gibt weitere Sutras, wie z.B.:

  • das Bhakti Sutra des Narada
  • das Kamasutra des Vatsyayana, Leitfaden für die Liebe

Im Skanda Purana steht eine schöne Definition von Sutratexten:

„Ein Sutra ist ein Aphorismus, der die Essenz allen Wissens in wenigen Worten ausdrückt. Er muss universal anwendbar und fehlerlos in seiner linguistischen Präsentation sein.“

Bhashya

Bhashya bedeutet wörtlich „Kommentar, Reden, Sprechen“ und man versteht darunter Analysen und Kommentare die hauptsächlich zu Sutras aber auch anderen texten geschrieben wurden und als unterstützung zum Studium allgemein anerkannt werden. Oftmals sind Bhashyatexte nötig um die eigentlichen Schriften korrekt einordnen zu können, beispielsweise ist das Brahmasutra (für mich zumindest) ohne Kommentar nicht zu verstehen. Allerdings können Bhashyas auch irreführen, so ist das Yogasutrabhashya von Vyasa sehr meinungsmachend und fast alle Kommentatoren beziehen sich auf seine Kommentare ohne sie zu hinterfragen.

Shastras – Wissenschaften, Abhandlungen, Oberbegriff

Shastra bedeutet „Schrift, Lehre, Anweisung“ und es wird für Texte zu bestimmten Themen verwendet, so gibt es zB die „Yogashastras“ die sich mit Yoga befassen und es sind damit Texte wie z.B die Yoga Sutras, die Yoga-Upanishaden und andere gemeint. Shastra wird oft am Ende eines Wortes verwendet, ebenso wie bei uns „xxx-logie“, es steht also dann für die „xxx-Wissenschaft“.

Smriti, Manusmriti – kurze Klarstellung

Zu den Shastras wird auch das Dharmashastra gerechnet, ein teil dieser ist das Manusmriti- irrtümlicher Weise werden diese beiden Texte oft als „die Smritis“ benannt, jedoch sind Smritis wie oben beschrieben alle heiligen Texte die nicht als Shastra zu bezeichnen sind.

Hatha Yoga & Kundalini Yoga Texte

Shiva, Mahadev, Maheshwara, Matsyendrasana, Matsyendranath, nath, asana

Shiva in Matsyendrasana

In der Nachfolge des gr0ßen Nathyogis Matsyendranath und seines Schülers Goraknath bzw. Gorakshanath sind ca. ab dem 11. Jahrhundert Texte verfasst worden die heute als wichtigste Quelltexte des Hathayoga und des Kundaliniyoga gelten und auch für das moderne Yoga maßgeblich sind.

Hier einige dieser Hatha Yoga Texte in chronologischer Reihenfolge:

  • Siddha Siddhanta Paddhati
  • Amritasiddhi
  • Gorakshashataka
  • Dattateyayogashastra
  • Hatha Yoga Pradipika
  • Shiva Samhita
  • Gheranda Samhita

Prashnatrayi – drei Quellen des Vedanta

Die Lehre des Vedanta und insbesondere des Advaita Vedanta stützt sich vor allem auf diese drei Texte und deren Kommentare:

  1. die Upanishaden, insbesondere die Mukhya Upanishads
  2. die Bhagavad Gita
  3. das Brahma Sutra bzw. das Vedantasutra

Neben Adi Shankara haben unter anderem auch Ramanuja, Madhavacharya, Vallabhacharya und Nimbarkacharya wichtige Kommentare zum Prashnatrayi geschrieben.

Shankara Texte – Quellendes Advaita Vedanta

Shankara gilt als einer der größten Philosophen in Indiens Geschichte, wie erwähnt hat er bahnbrechende Kommentare zum Prashnatrayi verfasst und darüber hinaus auch viele eigene Texte geschrieben die für das moderne Yoga und das Advaita Vedanta von höhster Wichigkeit sind.Insgesamt erden ihm über 300 kurze und lange Texte angedichtet, oftmals wird er mit seinen nachfolgern verwechselt die den Titel „Shankaracharya“ tragen.

Vor allem sind als seine Hauptwerke zu nennen:

  • Atma Bodha
  • Tattwa Bodha
  • Viveka Chudamani
  • Upadeshasahasri
  • Aparoksha Anubhuti

Ausserdem schrieb er sehr viele kleine und große Lehrgedichte, so z.B:

  • Achyutastakam
  • Nirvana Shatakam 
  • Sadhana Panchakam
  • Dakshinamurti Stotram

Zeittafel der heiligen Texte des Hinduismus

In Indien ist es generell sehr schwierig historische Ereignisse klar zu datieren was verschiedene Gründe hat:

  1. hat man in Indien generell ein anderes Konzept von Zeit und Geschichte
  2. sind wenig klare historische erhalten
  3. wird durch den jährlichen Monsun Papier zerstört
  4. pflegen Inder ihre Mythen sehr gerne und diese widersprechen oft der Wissenschaft

Zur Übersicht habe ich hier einige Daten aufgeführt wie die heiligen Schriften des Hinduismus rein wissenschaftlich heutzutage eingeordnet werden, jedoch sind diese sehr anders als die üblichen Zahlen der Inder. Es wird beisielsweise im Rigveda der Fluss Saraswati beschrieben der jedoch schon 2500 v.Chr. ausgetrocknet ist.

  • Rigveda, 1700 – 1100 v.Chr.
  • Samaveda, 1500 – 500 v.Chr.
  • Yajurveda, 1500 – 500 v.Chr.
  • Atharvaveda, 1500 – 500 v.Chr.
  • Upanishaden, 700 v.Chr. – 500 .n.Chr.
  • Bhagavad Gita, 500 v.Chr. – 200 .n.Chr.
  • Ramayana, 400 v.Chr. – 400 .n.Chr.
  • Yoga Sutras, 100 v.Chr. – 200 n.Chr.
  • Puranas, 3. – 16. Jhd.n.Chr.
  • Shiva Sutras 8. Jhd.n.Chr.
  • Yoga Vasistha, 10 – 14 Jhd.n.Chr.
  • Hatha Yoga Pradipika, 15. Jhd.n.Chr.
  • Shiva Samhita, 15. Jhd.n.Chr.
  • Gheranda Samhita, 17. Jhd.n.Chr.

Wie gesagt sind die Datierungen der heiligen Texte im Hinduismus sehr unsicher, beispielsweise werden die Puranas und Itihasas üblicherweise deutlich nach Christi datiert, jedoch werden sie aber bereits in der ältesten Upanishade aus dem 8.Jhd.v.Chr. erwähnt:

‘itihāsapurāṇaṃ pañcamaṃ vedānāṃ’ –
„die Itihasas und Puranas sind der 5. Veda“

Chandogya Upanishade, 7.1.2

Narada Muni, häufigste Person in den Puranas

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    by Narada Marcel Turnau 29. September 2013
    Adi Shankaracharya Atma Bodha

    Adi Shankaracharya

    Das Atma Bodha ist eine der Texte des großen Shankara – Adi Shankaracharya, der im 8.Jhd die uralte Lehre der Befreiung durch die Erkenntnis der Nondualität ausformulierte und sie als Advaita Vedanta in Indien populär machte. Shankara hat mehrere wichtige Texte verfasst, u.a. das Tattwa Bodha und das Viveka Chudamani und ausserdem die wichtigsten 10 Upanishaden, die Bhagavad Gita sowie das Brahma Sutra kommentiert.
    Das Atma Bodha eignet sich sehr gut um in die Lehren des Advaita Vedanta einzusteigen, bzw. tiefer in die grundsätzlichen Aussagen einzutauchen um zu erkennen: „Wer bin ich? Was ist die Natur meines Selbst?“ Und dadurch die Befreiung zu erreichen….

    Atma Bodha von Shankara – 7 Top Verse

    3. „Handlung kann Unwissenheit nicht zerstören, da sie nicht in Konflikt mit Unwissenheit ist oder ihr entgegen steht. Erkenntnis zerstört wahrlich Unwissenheit, so wie Licht tiefe Dunkelheit vertreibt.“

    Der spirituelle Mensch, insbesondere der gemeine Yogi, denkt, dass er nur durch Handeln das Ziel des Yoga erreichen kann. Und so wird auch immerwieder impliziert, dass man nur genug Üben muss und noch mehr Disziplin haben soll um weiter auf dem Weg voranzuschreiten. Shankara und die Lehre des Advaita Vedanta Lehrt hier etwas ganz anderes: Keine Handlung kann uns zur Erkenntnis des Selbst verhelfen! Dieses ist eine sehr wichtige und grundlegende Aussage von Shakaras Lehre, und es zerstört die Illusion, dass wir uns nur genug anstrengen müssen um die Erleuchtung zu finden. Ebenso sagt der streitbare Lehrer Krishnamurti: „Du kannst nichts tun um das höchste Ziel zu erreichen, aber wenn du nichts tust wirst du es nicht erreichen!“ Und so ist Shankaras Aussage (und ebenso meine Ausführung!) kein Plädoyer gegen spirituelle Übungen, diese sind sehr wichtig und sie helfen sich von Begrenzungen und Blockaden frei zu machen, jedoch ist die letztendliche Erkenntnis unabhängig von allem Handeln, dies wird später im Text noch deutlich. Shankara vergleicht hier die Erkenntnis mit dem Licht welches die Dunkelheit vertreibt, dieses Motiv taucht im Text desöfteren auf und es hilft zu verstehen worum es geht. Unsere festgefahrenen Konditionierungen, Programme, Muster und Überzeugungen sind wie Schatten und diese lassen das Licht der Erkenntnis nicht strahlen. Je mehr Erkenntnisse wir haben, wobei es hier nicht um intellektuelles Verstehen geht, desto mehr kann das Licht strahlen und dadurch die Schatten der eingebildeten Individualität auflösen.

    16. „Durch unterscheidende Selbst-Analyse und logisches Denken sollte man das Reine Selbst von den Hüllen trennen, so wie man das Reiskorn von der Hülse etc. trennt, die es bedecken.“

    Das reine Selbst ist der Atman, welcher jenseits von Persönlichkeit und Individualität ist. Die Hüllen sind die verschiedenen Ebenen der körperlichen Existenz, durch die wir zwar in dieser Welt agieren können, die uns aber zugleich auch begrenzen. Diese Hüllen (Upadhis= Gefäße) bestehen zB aus Körper, Energiefeld, Gefühle, Gedanken und bedingter Freude, und sie machen uns als Individuum aus, jedoch ist das Selbst jenseits dessen bzw. Grundlage dessen. Wenn wir erkennen, dass nichts von dem was man als ein Objekt wahrnehmen kann, also auch zb Gedanken, das wahre Selbst sein kann, können wir durch Unterscheidung und Reflektieren die Identifikation mit dem Nicht-Selbst lösen. Es gilt also sich stets daran zu erinnern: Ich bin nicht die Erfahrung sondern das Bewusstsein in dem all das statt findet. Durch diese einfache (aber nicht leichte!) Methode lösen wir uns von der leidvollen Qualität des bedingten Seins.

    24. „So wie Leuchtkraft die Natur der Sonne ist, Kühle die des Wassers und Hitze die des Feuers,
    so ist auch die Natur des Atman Ewigkeit, Reinheit, Wirklichkeit, Bewusstsein und Glückseligkeit.“

    Es ist nicht leicht intellektuell zu erfassen wie die Natur des Selbst beschaffen ist, noch schwieriger ist es dieses zu erkennen und aus dieser Erkenntnis heraus zu leben. Es gibt einige Eigenschaften die es ermöglichen zu verstehen was das Selbst ist, jedoch sind auch dieses nur Worte und sie können der Wahrheit nicht gerecht werden.
    So sind es vor allem 5 Begriffe die Shankara hier nennt um das Selbst zu beschreiben:

    • Ewigkeit– Atman ist unvergänglich und ungeboren, es ist identisch mit dem absoluten Urgrund der Existenz.
    • Reinheit– Atman ist unberührt und unveränderlich, da es die alldurchdringende Wirklichkeit ist.
    • Wirklichkeit– Atman ist jenseits aller Veränderungen und liegt allem zugrunde, nichts kann wirklicher sein.
    • Bewusstsein– Atman ist das reine bewusste Sein, das Gewahrsein in dem alles andere kommt und geht.
    • Glückseligkeit– Atman hat die Qualität des höchsten Glückes, ist es erkannt wird Glück unerschütterlich.

    26. „Der Atman tut nie irgendetwas und der Intellekt allein hat keine Fähigkeit „Ich weiß“ zu erfahren.
    Aber die Individualität in uns denkt fälschlicherweise, sie selbst sei der Seher und der Wissende.“

    Es ist wichtig zu verstehen, das das wahre Selbst nicht handelt und von allem Handeln unberührt bleibt, es ist das Sein an sich, unberührt wie der Raum in dem die Ereignisse stattfinden. Es sind die Upadhis, die Hüllen bzw. die Verkörperung des Menschen die aktiv und veränderlich sind. Der Körper mit all seinen Ebenen hat sich aus unwisenheit mit sich selbst identifiziert, obwohl er nur ein Werkzeug in der relativen Welt ist und nicht die absolute Wirklichkeit, projeziert er sich selbst als Individuum mit einer Persönlichkeit. Die Aufgabe die wir laut Advaita Vedanta mit unseren begrenzenden Hüllen (Upadhis) haben, ist das Auflösen von Blockaden und Begrenzungen um in Harmonie und Freiheit zu kommen. Zwar sehen und wissen wir mit hilfe der Upadhis, jedoch ist es der Atman der diesen zugrunde liegt, der hinter dem sehen und wissen steht. So wie man im Leben immer wieder in verschiedene Rollen hinein schlüpft, aber der Beobachter eigendlich unverändert bleibt, so ist es der Atman der tatsächlich Urheber der Erfahrungen ist.

    29. „Eine leuchtende Lampe braucht keine andere Lampe, um ihr Licht zu beleuchten. Genauso braucht der Atman, der Erkenntnis selbst ist, keine andere Erkenntnis, um sich zu erkennen.“

    Letztlich benötigen wir keine heiligen Texte und Gurus, alleine das Erforschen unserer Selbst reicht aus. Die Evolution wird ganz von alleine dafür sorge tragen, dass wir irgendwann zu uns selbst kommen, denn jedes Wesen strebt nach Harmonie und der Befreiung vom Leid. Das Selbst ist ja reines Bewusstsein, und je mehr wir erkennen, dass in der welt der Veränderungen kein dauerhaftes Glück liegt, desto leichter werden wir Freude aus uns selbst heraus schöpfen. Aber im ersten Teil des Verses spricht Shankara davon, dass eine leuchtende Lampe keine andere Lampe benötigt. Es kann der Mensch sich so tief in seinen Illusionen und Vorstellungen verstricken, dass sein Licht verdunkelt und er Hilfe benötigt um sich wieder auf sein selbst zu besinnen. Und dann benötigen wir einen Lehrer oder heilige Texte die und erinnern.

    57. „Erkenne das als Brahman, was nicht-dual ist, unteilbar, Eins und wonnevoll und auf das im Vedanta hingewiesen wird als das unveränderliche Substrat, das nach der Negierung aller dinglichen Objekte erkannt wird.“

    Eine der Kernaussagen der Advaita Vedanta Lehre ist die gleichheit von Atman und Brahman, also das wahre Selbst ist identisch mit der alldurchdringenden nondualen Wirklichkeit. Oder anders gesagt: mein wahres Wesen ist Gott selbst, nur der Bezugsrahmen ist ein anderer, Atman steht im Bezug zum Individuum, Brahman zum großen Ganzen. Brahman ist sozusagen das Einheitsbewusstsein oder die Erkenntnis das es nur eines gibt, keinerlei Trennung besteht zwischen Subjekt, Objekt und Wahrnehmung, bzw. zwischen dem Seher, dem Gesehenen und dem Sehen. Die Wahrheit ist also sozusagen eins, es ist nur eine Illusion zu meinen es gebe einen Standpunkt als Individuum. Auch wenn der Mensch die Welt immer aus seiner Perspektive erfährt, so ist jedoch die Erfahrung aus der Ich-Perspektive aus Unwissenheit geboren. Dieses ist ein schwer zu akzeptierender Punkt in Shankaras Lehre, aber es wird ganz klar von den texten und Lehrern gesagt: Ich bin ein mit allem, es gibt keine Trennung. Um dieses zu erkennen, gilt es zB den Weg der Negierung zu gehen, also sich wohlwollend innerlich von den Objekten zu lösen, um eins mit ihnen zu werden. Das klingt ziemlich paradox, ist es auch. Vom absoluten Standpunkt aus bin ich zwar eins mit allem, aber solange das nicht erkannt ist gilt es sich von allem Wahrnehmbaren zu lösen. In der relativen Ebene ist das absolute Bewusstsein abstrakt und scheint fern zu sein, hat man jedoch diese absolute Sicht, wird die relative Ebene abstrakt und unwirklich. Oder um es mit John Lennons Worten zu sagen:
    „The more real you get, the more unreal gets the world!“

    68. „Wer allen Handlungen entsagt, wer frei ist von allen Begrenzungen von Zeit, Raum und Richtung,
    verehrt seinen eigenen Atman, der überall gegenwärtig ist, der der Zerstörer von Hitze und Kälte ist,
    der ewige Glückseligkeit und unbefleckt ist und wird all-wissend und all-durchdringend und erreicht danach Unsterblichkeit.“

    Abschliessend noch ein Vers der es in sich hat. Ich möchte die Ausagen dieses Verses gerne schrittweise erläutern:

    • Wer allen Handlungen entsagt: Das ist ein Hinweis auf die Praxis des Karmayoga, hierbei geht es nicht darum nichts zu tun, sondern aus den Impulsen des Augenblicks heraus zu Handeln, weil etwas getan werden muss. Oder anders gesagt geht es darum sein Handeln Gott oder dem großen ganzen zu weihen statt aus individuellen Motiven heraus.
    • Wer frei ist von allen Begrenzungen von Zeit, Raum und Richtung: Frei sind wir immer, wir erkennen es bloß nicht. Wenn wir das Selbst erkannt haben, sehen wir, dass wir nicht gebunden sind an diese drei Eigenschaften.
    • Verehrt seinen eigenen Atman: Da das Selbst wie gesagt identisch ist mit Gott, natürlich abhängig von der Definition dieser beiden schwierigen Begriffe, können wir Gott in jeder Form verehren, wissend, dass es immer ein Symbol für die eine unveränderliche Wirklichkeit ist.
    • Der überall gegenwärtig ist: im Zustand der Einheit bzw. wenn die Nicht-zweiheit von Objekt und Subjekt erkannt wurde, sehen wir überall diese eine Wirklichkeit jenseits der Illusionen der veränderlichen und bedingten Welt.
    • Der Zerstörer von Hitze und Kälte ist: Die Gegensatzpaare von Freude und Leid, Erfolg und Misserfolg uä lösen sich in Brahman auf. Wenn alles eins ist bekommt alles die selbe Bedeutung.
    • Der ewige Glückseligkeit und unbefleckt ist: Wir verschmelzen durch die höchste Erkenntnis mit den Objekten der Wahrnehmung, wir sehen, dass wir eins sind, mit dem was um uns herum kommt und geht. Wir sind bedingungslose Freude und unberührt von Erfahrungen.
    • Und wird all-wissend und all-durchdringend: Atman/ Brahman ist Einheitsbewusstsein, dieses durchdringt alles und erkennt überall die Essenz des Seins.
    • Und erreicht danach Unsterblichkeit: Wenn wir erkannt haben sind wir frei von der Illusion der Begrenzungen und wir Lieben die Existenz. Wir verehren das Selbst oder Gott in allem was ist und schöpfen aus dem vollen. Zwar wird der Körper irgendwann nicht mehr funktionieren, jedoch ist das was wir erkannt haben unsterblich und unvergänglich.

    shankara, atma bodhaDie Übersetzung ins Deutsche ist von Maheshwara M. Illgen.

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Namaste! Mein Name ist Narada und ich betreibe diese Infoseiten rund um Yoga Philosophie, spirituelle Praxis und universelle Mystik seit 2011. Ich bin gelernter Koch, selbstständig als Yoga-Reiseveranstalter und unterrichte seit 2008 Yoga in seinen verschiedenen Aspekten. Gerne unterrichte ich auch in Aus- und Weiterbildungen, gerne einfach Anfragen!

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