Ein Schlüssel um zur spirituellen Befreiung zu kommen ist ein korrektes intellektuelles Verstehen über das ewige Selbst, dadurch können wir dann schrittweise zu tiefen Erkenntnissen kommen.
Letztendlich dreht sich der gesamte Dialog zwischen der Gottinkarnation Krishna und seinem Schüler und Freund Arjuna um das Entwickeln eines tieferen Verstehens der Zusammenhänge.
Hier habe ich vier besondere Verse aus dem 2.Kapitel ausgewählt die sehr hilfreich sind um das Wesen des Atman bzw. über das ewige Selbst zu erfassen und einiges an Unwissenheit zu überwinden. Ganz essentiell erscheint mir die Tattsache, dass das ewige Selbst sich nicht selbst wahrnehmen kann, da es die Instanz ist, die Wahrnimmt…
Verse 2.22-2.25 der Bhagavad Gita: das ewige Selbst
Die Verse 22-25 des 2.Kapitels der Bhagavad Gita
- Bhagavad Gita, Vers 2.22:
वासांसि जीर्णानि यथा विहाय
नवानि गृह्णाति नरोऽपराणि |
तथा शरीराणि विहाय जीर्णानि
अन्यानि संयाति नवानि देही || २ २२ ||
vāsāṃsi jīrṇāni yathā vihāya
navāni gṛhṇāti naro.aparāṇi
tathā śarīrāṇi vihāya jīrṇāni
anyāni saṃyāti navāni dehī
“So wie abgetragene Kleider abgelegt und neue angelegt werden, so wirft auch das verkörperte Selbst abgetragene Körper ab und betritt andere, neue.” - Bhagavad Gita, Vers 2.23:
नैनं छिन्दन्ति शस्त्राणि नैनं दहति पावकः |
न चैनं क्लेदयन्त्यापो न शोषयति मारुतः || २ २३ ||
nainaṃ chindanti śastrāṇi
nainaṃ dahati pāvakaḥ
na cainaṃ kledayantyāpo
na śoṣayati mārutaḥ
“Waffen schneiden Es nicht , Feuer verbrennt Es nicht, Wasser befeuchtet Es nicht, und der Wind trocknet Es nicht.” - Bhagavad Gita, Vers 2.24:
अच्छेद्योऽयमदाह्योऽयमक्लेद्योऽशोष्य एव च |
नित्यः सर्वगतः स्थाणुरचलोऽयं सनातनः || २ २४ ||
acchedyo ’yamadāhyo ’yam
akledyo ’śoṣya eva ca
nityaḥ sarvagataḥ sthāṇur
acalo ’yaṃ sanātanaḥ
“Dieses Selbst kann nicht zerschnitten, verbrannt, befeuchtet oder getrocknet werden. Es ist ewig, alldurchdringend, fest, unverrückbar und ohne Anfang und Ende.” - Bhagavad Gita, Vers 2.25:
अव्यक्तोऽयमचिन्त्योऽयमविकार्योऽयमुच्यते |
तस्मादेवं विदित्वैनं नानुशोचितुमर्हसि || २ २५ ||
avyakto ’yamacintyo ’yam
avikāryo ’yamucyate
tasmādevaṃ viditvainaṃ
nānuśocitumarhasi
“Von Ihm (dem Selbst) heißt es, Es sei nicht sichtbar, gedanklich nicht faßbar und unveränderlich. Da du weißt, dass es so ist, sorge dich nicht.”
Das Selbst ist identisch mit Gott, mein Wesenkern ist reines Bewusstsein. Bhagavad Gita ist ein altes spirituelles Text, der in der indischen Mythologie verankert ist. Der Text hat Vorbilder aus verschiedenen Religionen beeinflusst, insbesondere Hinduismus und Buddhismus. In der Bhagavad Gita wird das Konzept des Ewigen Selbst erörtert, d.h. einen unzerstörbaren Kern, der uns alle verbindet und an den wir uns selbst erinnern können. Aus diesem Grund ist es wichtig zu verstehen, dass jeder von uns die Macht hat, sich selbst zu transformieren – was bedeutet, dass wir den Fokus immer auf unsere gemeinsamen Wurzeln richten müssen und niemals auf unsere Unterschiede. Durch eine spirituelle Praxis können wir mehr Überblick über unser Ewiges Selbst gewinnen und so unserem tiefsten Potenzial näher kommen.