
Hanuman
Im letzten Abschnitt des 3. Kapitels der Bhagavad Gita erläutert Sri Krishna seinem Schüler Arjuna einiges über den Umgang mit Wünschen bzw. Gier und Verlangen.
Der Umgang mit Wünschen und den eigenen Bedürfnissen ist ein wichtiger Aspekt des spirituellen Weges und es ist wichtig einen Weg zu finden mit den Bedürfnissen umzugehen und sie zum Ausdruck zu bringen, sodass keine Verlangen daraus erwachsen.
Umgang mit Wünschen
Immer wieder betont Sri Krishna die Wichtigkeit des Gleichmutes bzw. der Neutralität gegenüber der erfahrbaren Wirklichkeit und um diese zu erreichen gilt es den Umgang mit Wünschen besonders zu beachten.
Bhagavad Gita Verse 3.36- 3.43
Die Verse 36-43 des 3. Kapitels der Bhagavad Gita – Umgang mit Wünschen
- Bhagavad Gita, Vers 3.36:
अर्जुन उवाच |
अथ केन प्रयुक्तोऽयं पापं चरति पूरुषः |
अनिच्छन्नपि वार्ष्णेय बलादिव नियोजितः || ३ ३६ ||
arjuna uvāca
atha kena prayukto ’yaṃ
pāpaṃ carati pūruṣaḥ
anicchannapi vārṣṇeya
balādiva niyojitaḥ
“Arjuna sprach: Aber wodurch getrieben sündigt der Mensch, selbst gegen seinen Willen, Oh Krishna, gleichsam wie durch Gewalt gezwungen.” - Bhagavad Gita, Vers 3.37:
श्रीभगवानुवाच |
काम एष क्रोध एष रजोगुणसमुद्भवः |
महाशनो महापाप्मा विद्ध्येनमिह वैरिणम् || ३ ३७ ||
śrībhagavānuvāca
kāma eṣa krodha eṣa
rajoguṇasamudbhavaḥ
mahāśano mahāpāpmā
viddhyenamiha vairiṇam
“Krishna sprach: Es ist der Wunsch, es ist der Zorn, entstanden aus der Eigenschaft Rajas, allesverzehrend und maha-papma sündenvoll; erkenne dies als den Feind hier.” - Bhagavad Gita, Vers 3.38:
धूमेनाव्रियते वह्निर्यथादर्शो मलेन च |
यथोल्बेनावृतो गर्भस्तथा तेनेदमावृतम् || ३ ३८ ||
dhūmenāvriyate vahnir
yathādarśo malena ca
yatholbenāvṛto garbhas
tathā tenedamāvṛtam
“So wie Feuer von Rauch verhüllt ist, ein Spiegel von Staub und die Leibesfrucht vom Mutterschoß, so ist Dies verhüllt von jenem.” - Bhagavad Gita, Vers 3.39:
आवृतं ज्ञानमेतेन ज्ञानिनो नित्यवैरिणा |
कामरूपेण कौन्तेय दुष्पूरेणानलेन च || ३ ३९ ||
āvṛtaṃ jñānametena
jñānino nityavairiṇā
kāmarūpeṇa kaunteya
duṣpūreṇānalena ca
“Oh Arjuna, die Weisheit ist verhüllt von diesem ständigen Feind des Weisen in Gestalt des Wunsches, der so unersättlich ist wie das Feuer.” - Bhagavad Gita, Vers 3.40:
इन्द्रियाणि मनो बुद्धिरस्याधिष्ठानमुच्यते |
एतैर्विमोहयत्येष ज्ञानमावृत्य देहिनम् || ३ ४० ||
indriyāṇi mano buddhir
asyādhiṣṭhānamucyate
etairvimohayatyeṣa
jñānamāvṛtya dehinam
“Es heißt, Sinne, Geist und Verstand wären sein Sitz; durch sie wird der Verkörperte getäuscht, da sie seine Weisheit verschleiern.” - Bhagavad Gita, Vers 3.41:
तस्मात्त्वमिन्द्रियाण्यादौ नियम्य भरतर्षभ |
पाप्मानं प्रजहि ह्येनं ज्ञानविज्ञाननाशनम् || ३ ४१ ||
tasmāttvamindriyāṇyādau
niyamya bharatarṣabha
pāpmānaṃ prajahi hyenaṃ
jñānavijñānanāśanam
“Deshalb beherrsche erst die Sinne, Oh Bester der Bharatas (Arjuna), und töte so dies Sündhafte, das Erkenntnis und Verwirklichung zerstört.” - Bhagavad Gita, Vers 3.42:
इन्द्रियाणि पराण्याहुरिन्द्रियेभ्यः परं मनः |
मनसस्तु परा बुद्धिर्यो बुद्धेः परतस्तु सः || ३ ४२ ||
indriyāṇi parāṇyāhur
indriyebhyaḥ paraṃ manaḥ
manasastu parā buddhir
yo buddheḥ paratastu saḥ
“Es heißt, die Sinne sind dem Körper überlegen; Manas (das Denkprinzip) ist den Sinnen überlegen; Buddhi (die Unterscheidungskraft) ist dem Manas überlegen; Es (das Selbst) ist sogar der Buddhi überlegen.” - Bhagavad Gita, Vers 3.43:
एवं बुद्धेः परं बुद्ध्वा संस्तभ्यात्मानमात्मना |
जहि शत्रुं महाबाहो कामरूपं दुरासदम् || ३ ४३ ||
evaṃ buddheḥ paraṃ buddhvā
saṃstabhyātmānamātmanā
jahi śatruṃ mahābāho
kāmarūpaṃ durāsadam
“Erkenne also Das, was dem Verstand überlegen ist, sei durch das Selbst beherrscht, und dann töte, Oh mächtig bewaffneter Arjuna, den schwer zu schlagenden Feind in Gestalt des Wunsches.”
Der Umgang mit Wünschen ist ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgs im Hinblick auf spirituelle Befreiung. Es ist wichtig, dass man sowohl intelligente als auch kontrollierte Wünsche hat, die nicht von Gier oder Egoismus bestimmt sind. Dadurch können wir uns auf den Pfad der Selbstbeherrschung und des spirituellen Opfers begeben und so zu innerer Ruhe gelangen. Wenn man sich an diese Prinzipien hält, kann man seinen Geist über materielle Bedürfnisse erheben und schließlich in Frieden mit Gott leben.

Hanuman in Rishikesh