Hier spricht Sri Krishna darüber, wie man als spiritueller Mensch seine Mitwelt positiv beeinflusst indem man stets wohlwollend Handlungen ausführt ohne damit identifiziert zu sein.
Wenn man handelt um damit bestimmte (welche auch immer) Zwecke zu erfüllen bzw. wenn man aus der inneren Überzeugung handelt eine von der Welt getrennte Person zu sein wird jede Handlung neue karmische Verstrickungen erzeugen. Jedoch wird jede Handlung im Bewusstsein der Einheit bzw. im Fluss des Augenblicks suksszessive zur Freiheit führen. Eine wesentliche Idee der Bhagavad Gita ist das Konzept des Karma Yoga und es werden verschiedenste Aspekte dieser inneren Einstellung zum Handeln beleuchtet.
Lebe als Vorbild!
Jeder Mensch mit einem guten Herzen wünscht sich eine gerechtere Welt und wäre bereit fast alles dafür zu tun, aber letztendlich kann die Welt nur “gerettet” werden durch DEIN befreites Bewusstsein. Nur DU kannst DEINE Welt retten indem DU DICH befreist und dadurch DEINE Mitmenschen erhebst und diese auch zur Freiheit führst!
Die Verse 20-26 des 3. Kapitels der Bhagavad Gita
Bhagavad Gita, Vers 3.20:
कर्मणैव हि संसिद्धिमास्थिता जनकादयः |
लोकसंग्रहमेवापि संपश्यन्कर्तुमर्हसि || ३ २० ||
karmaṇaiva hi saṃsiddhim
āsthitā janakādayaḥ
lokasaṃgrahamevāpi
saṃpaśyankartumarhasi
“Janaka und andere erreichten Vollkommenheit wahrlich alleine durch Handeln; auch zum Schutze der Menschen musst du handeln.”
Bhagavad Gita, Vers 3.21:
यद्यदाचरति श्रेष्ठस्तत्तदेवेतरो जनः |
स यत्प्रमाणं कुरुते लोकस्तदनुवर्तते || ३ २१ ||
yadyadācarati śreṣṭhas
tattadevetaro janaḥ
sa yatpramāṇaṃ kurute
lokastadanuvartate
“Was ein großer Mensch tut, das tun auch die anderen; was er zur Regel erhebt, dem folgt die Welt.”
Bhagavad Gita, Vers 3.22:
न मे पार्थास्ति कर्तव्यं त्रिषु लोकेषु किंचन |
नानवाप्तमवाप्तव्यं वर्त एव च कर्मणि || ३ २२ ||
na me pārthāsti kartavyaṃ
triṣu lokeṣu kiṃcana
nānavāptamavāptavyaṃ
varta eva ca karmaṇi
“Es gibt nichts in den drei Welten, Oh Arjuna, das Ich tun müsste, und es gibt auch nichts Unerreichtes zu erreichen, und doch handle Ich weiter.”
Bhagavad Gita, Vers 3.23:
यदि ह्यहं न वर्तेयं जातु कर्मण्यतन्द्रितः |
मम वर्त्मानुवर्तन्ते मनुष्याः पार्थ सर्वशः || ३ २३ ||
yadi hyahaṃ na varteyaṃ
jātu karmaṇyatandritaḥ
mama vartmānuvartante
manuṣyāḥ pārtha sarvaśaḥ
“Denn wenn ich nicht stets unermüdlich handelte, Oh Arjuna, würden die Menschen Mir in jeder Weise nachfolgen.”
Bhagavad Gita, Vers 3.24:
उत्सीदेयुरिमे लोका न कुर्यां कर्म चेदहम् |
सङ्करस्य च कर्ता स्यामुपहन्यामिमाः प्रजाः || ३ २४ ||
utsīdeyurime lokā
na kuryāṃ karma cedaham
saṅkarasya ca kartā syām
upahanyāmimāḥ prajāḥ
“Diese Welten würden vergehen, wenn Ich nicht handelte; Ich wäre der Urheber von Verwirrung und Untergang der Wesen.”
Bhagavad Gita, Vers 3.25:
सक्ताः कर्मण्यविद्वांसो यथा कुर्वन्ति भारत |
कुर्याद्विद्वांस्तथाऽसक्तश्चिकीर्षुर्लोकसंग्रहम् || ३ २५ ||
saktāḥ karmaṇyavidvāṃso
yathā kurvanti bhārata
kuryādvidvāṃstathā.asaktaś
cikīrṣurlokasaṃgraham
“Die Unwissenden handeln aus Verhaftung an die Handlung, Oh Arjuna, der Weise muss ohne Verhaftung handeln und das Wohlergehen der Welt wünschen.”
Bhagavad Gita, Vers 3.26:
न बुद्धिभेदं जनयेदज्ञानां कर्मसङ्गिनाम् |
जोषयेत्सर्वकर्माणि विद्वान्युक्तः समाचरन् || ३ २६ ||
na buddhibhedaṃ janayed
ajñānāṃ karmasaṅginām
joṣayetsarvakarmāṇi
vidvānyuktaḥ samācaran
“Der Weise verwirre nicht den Geist unwissender Menschen, die an ihrem Handeln hängen; er ermutige sie zu allen Handlungen und führe sie selbst mit Hingabe aus.”
Vorbild sein ist eine Möglichkeit, das Leben anderer Menschen zu inspirieren und sie auf ihrem Weg zu begleiten. Es bedeutet, ein positives Beispiel in der Welt zu setzen, indem man sich für Tugenden wie Ehrlichkeit, Hingabe und Unabhängigkeit einsetzt. Außerdem geht es darum, Selbstverpflichtungen einzuhalten und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Dies verlangt Konsequenz von uns allen sowie Kraft, den Mittelweg des Lebens zu gehen. Lebe als Vorbild bedeutet auch, beim Umgang mit anderen Menschen respektvoll zu handeln. Dazu müssen wir lernen, nicht nur unser Handeln kritisch zu hinterfragen, sondern auch uns selbst reflektieren. Dadurch erhalten wir neue Erkenntnisse über uns selbst und erfahren vielleicht auch etwas über das Leben anderer Menschen um uns herum. Letztlich müssen wir aber immer versuchen, an unserer Einstellung und unserem Handeln festzuhalten – um so ein Vorbild für andere Menschen in unserer Umgebung zu sein.
Krishna und Arjuna (in Rishikesh)