Bei meiner Indienreise in 2011 bin ich auch für einige Tage in Vrindavan gewesen. Dabei habe ich auch den ISKCON- Tempel besucht, und mir dabei einige Gedanken zu spirituellen Irrwegen gemacht.
Vrindavan- Krishnas Zuhause
Vrindavan liegt neben Mathura, dem Ort an dem Krishna geboren wurde. In Vrindavans Wäldern hat Sri Krishna wohl seine Kindheit verbracht und viele der Geschichten über das Leben der Vishnu-Inkarnation spielen dort. In Vrindavan gibt es sehr viele Tempel und heilige Stätten zur Verehrung Krishnas. So hat sich auch die ISKCON in Vrindavan niedergelassen und ihr Gründer Prabhupada ist im Haupttempel beerdigt worden. Die ISKCON ist auch bekannt als die “Hare-Krishna Bewegung” und ist in den Sechzigern in Amerika gegründet worden.
Ich persönlich stehe dieser Bewegung zwiespältig gegenüber:
- Einerseits finde ich die Hingabe, das Bhakti welches gepflegt wird wundervoll und erhebend. Es werden wunderschöne Lieder gesungen und vor allem das Prassadam (Gottgeweihtes Essen) ist ein Traum!
- Andererseits halte ich die Philosophischen Hintergründe für mehr als Fragwürdig!
Sich und seine Überzeugungen für die einzig wahren zu halten, und zu meinen, alle anderen Wege führen in die Irre ist Rückständig und Destruktiv. So sagt Prabhpada beispielsweise im Kommentar zur Shrimad Bhagavatam
“Für weniger intelligente Menschen muss es so etwas wie Tempel, Moscheen oder Kirchen geben, damit sie beginnen können, die Autorität des Herrn (d.h.Krishnas) anzuerkennen und an solchen heiligen Orten von Autoritäten über Ihn zu hören. (…) Für weniger intelligente ist ein solcher Beginn des spirituellen Lebens notwendig.”
Auch gelten Buddhisten als ungläubige auf dem Irrweg: sie sind Egoistisch weil sie die Selbstverwirklichung suchen…
Solche Überzeugung ist nicht nur dogmatisch, sondern Fundamentalistisch und führt mehr zur Spaltung als zur Einheit der Menschen. Im “Varnashrama-Manifest” einem Plädoyer für eine neue Gesellschaft heisst es sogar:
“Kriege,die geführt werden, um eine gottzentrierte Welt zu schaffen, sind manchmal notwendig.”
na schönen Dank….
Ich werde an anderer Stelle noch genauer auf meine Kritik eingehen und mit mehr Zitaten belegen.
Wie gesagt hat mir das Bhakti, die Demut gegenüber dem Göttlichen sehr imponiert.
Hier eine Aufnahme des Mahamantras welches ich im Haupttempel aufgenommen habe:
Der Tempel ist von aussen und innen mit Marmor bekleidet
Im Inneren gibt es einen wunderschönen Hof
Im Innenhof finden Rituale und Versammlungen statt
Der Tempel war zu einer besonderen Gelegenheit besonders geschmückt
Wahnsinn die vielen Blumen an der Decke!
Die Statuen von Krishna und seiner Gemahlin Radha werden quasi rund um die Uhr verehrt
Die Hingabe wird sehr gepflegt und die Stimmung ist äusserst erhebend
Die Hare-Krishna Bewegung geht auf die Gaudiya Math Tradition zurück
Hier beim Ritual am Altar
Mein Fazit:
- Man kann ein schönes Bhaktifest mit den Hare-Krishnas feiern.
- Man sollte sich jedoch nicht weiter auf Diskussionen und Überzeugungsversuche einlassen.
- Mögen sie erkennen das Trennung von anderen Menschen nicht zur Einheit mit Gott führt!