Das 18. Kapitel fasst nochmals die gesamte Lehre der Bhagavad Gita zusammen und rundet die Lehre von Shri Krishna somit ab.
Die ausgesuchten Verse drehen sich um die Essenz dessen: es geht darum sich ganz Gott hinzugeben und jede Handlung ihm zu opfern, also im Einklang mit dem Kosmos zu tun was anliegt. So wie wir uns nicht selbst an den Haaren aus dem Dreck ziehen können, so braucht es die Hilfe von “ausserhalb” der relativen Ebene um frei zu werden:
die Gnade Gottes
Gott als Instanz die unabhängig ist und von dessen allmacht wir zugleich abhängig sind wird uns frei machen wenn wir uns ihm ganz hingeben…
Kommentare zu den Versen 18.57- 18.61 der Bhagavad Gita:
Die Verse 57-61 des 18. Kapitels der Bhagavad Gita, die Gnade Gottes
- Bhagavad Gita, Vers 18.57:
चेतसा सर्वकर्माणि मयि संन्यस्य मत्परः |
बुद्धियोगमुपाश्रित्य मच्चित्तः सततं भव || १८ ५७ ||
cetasā sarvakarmāṇi
mayi saṃnyasya matparaḥ
buddhiyogamupāśritya
maccittaḥ satataṃ bhava
“Entsage geistig allen Handlungen in Mir, sieh Mich als dein höchstes Ziel, wende dich dem Yoga der Unterscheidung zu und hefte deinen Geist immer auf Mich” - Bhagavad Gita, Vers 18.58:
मच्चित्तः सर्वदुर्गाणि मत्प्रसादात्तरिष्यसि |
अथ चेत्त्वमहंकारान्न श्रोष्यसि विनङ्क्ष्यसि || १८ ५८ ||
maccittaḥ sarvadurgāṇi
matprasādāttariṣyasi
atha cettvamahaṃkārān
na śroṣyasi vinaṅkṣyasi
“Wenn dein Geist auf Mich gerichtet ist, wirst du durch Meine Gnade alle Hindernisse überwinden; wenn du Mich aber aus Ichbewusstsein nicht hören willst, wirst du untergehen.” - Bhagavad Gita, Vers 18.59:
यदहंकारमाश्रित्य न योत्स्य इति मन्यसे |
मिथ्यैष व्यवसायस्ते प्रकृतिस्त्वां नियोक्ष्यति || १८ ५९ ||
yadahaṃkāramāśritya
na yotsya iti manyase
mithyaiṣa vyavasāyaste
prakṛtistvāṃ niyokṣyati
“Wenn du voll Eigendünkel denkst: „Ich werde nicht kämpfen“, dann ist dieser dein Entschluss sinnlos; die Natur wird dich zwingen.” - Bhagavad Gita, Vers 18.60:
स्वभावजेन कौन्तेय निबद्धः स्वेन कर्मणा |
कर्तुं नेच्छसि यन्मोहात्करिष्यस्यवशोऽपि तत् || १८ ६० ||
svabhāvajena kaunteya
nibaddhaḥ svena karmaṇā
kartuṃ necchasi yanmohāt
kariṣyasyavaśo ’pi tat
Arjuna, durch das aus deiner Natur stammende Karma gebunden, wirst du auch das hilflos tun, was du aus Täuschung nicht zu tun wünschst. - Bhagavad Gita, Vers 18.61:
ईश्वरः सर्वभूतानां हृद्देशेऽर्जुन तिष्ठति |
भ्रामयन्सर्वभूतानि यन्त्रारूढानि मायया || १८ ६१ ||
īśvaraḥ sarvabhūtānāṃ
hṛddeśe ’rjuna tiṣṭhati
bhrāmayansarvabhūtāni
yantrārūḍhāni māyayā
“Der Herr wohnt in den Herzen aller Wesen, Oh Arjuna, und lässt durch seine täuschende Kraft alle Wesen sich drehen, so als stünden sie auf einer Maschine.”
Die Gnade Gottes – Christentum & Islam
Die Gnade Gottes ist ein Grundpfeiler des christlichen Glaubens. Es ist die Annahme, dass Gott uns aus Liebe und Erbarmen begnadigt, unabhängig von unserer Vergangenheit oder unseren Handlungen. Diese Gnade ist ein Geschenk ohne Anspruch auf Gegenleistung. Durch das Empfangen der göttlichen Gnade können wir Frieden, Freude und Einheit erlangen – eine Transformation, die nur mit dem Herzen möglich ist. Der Akzeptanz dieser Gnade liegt im Empfang und in der Würdigung des Geschenks zuwider – wir müssen es annehmen und respektieren, um es in unser Leben zu integrieren und uns selbst bei der Erschaffung einer spirituell vollkommenen Version von uns selbst zu helfen.
Gnade Gottes, auch bekannt als Rahmaniyyah, ist ein wesentlicher Aspekt des islamischen Glaubens. Wenn man sich die Bedeutung dieses Begriffs in der islamischen Tradition ansieht, bezieht es sich auf das Verständnis, dass Gott unendlich gütig und barmherzig ist. Die Gnade Gottes liegt jenseits menschlicher Vorstellungskraft und kann nicht in Worte gefasst werden. Im Islam bedeutet die Gnade Gottes, dass er seine Kreaturen vor allen Widrigkeiten schützt und ihnen beisteht. Seine Güte lässt uns verstehen, dass Er uns alle gleichermaßen begnadigt hat – unabhängig von unserer Religion oder Herkunft. Diese göttliche Gnade ermöglicht es uns, unser Leben mit Hoffnung und Zuversicht zu leben und auf den letzten Tag voller Ermutigung hinzuarbeiten.