In diesem Abschnitt des 18. Kapitels der Bhagavad Gita erläutert Sri Krishna abermals wie man zur höchsten Erkenntnis kommen kann.
Das 18. Kapitel fasst zum Ende der Bhagavad Gita nochmals die Lehren prägnant zusammen, es ist also eine Wiederholung der Gesamten Inhalte. Mit blumigen Worten wird Arjuna nochmals unterwiesen wie er mit Hingabe an Gott und Arbeit an sich selbst die Einheit mit allem erkennen kann. Im Selbst Gott erkennen ist letztendlich das Ziel des Yoga.
Im Vers 55 wird nochmals deutlich, dass es darum geht, die Wahrheit zu „erkennen“, also nicht sie zu „finden“. Die Wahrheit ist schon da, wir sind bereits eins mit Gott, nur wissen wir es (noch) nicht.
18.53-55 Bhagavad Gita – Im Selbst Gott erkennen
- Bhagavad Gita, Vers 18.53:
अहंकारं बलं दर्पं कामं क्रोधं परिग्रहम्
विमुच्य निर्ममः शान्तो ब्रह्मभूयाय कल्पते
ahaṃkāraṃ balaṃ darpaṃ
kāmaṃ krodhaṃ parigraham
vimucya nirmamaḥ śānto
brahmabhūyāya kalpate
Ohne Ichbewusstsein, Kraft, Überheblichkeit, Wunsch, Zorn und Habsucht, frei vom Gedanken an ‘mein’ und friedvoll – ist der Mensch geeignet, Brahman zu werden. - Bhagavad Gita, Vers 18.54:
ब्रह्मभूतः प्रसन्नात्मा न शोचति न काङ्क्षति
समः सर्वेषु भूतेषु मद्भक्तिं लभते पराम्
brahmabhūtaḥ prasannātmā
na śocati na kāṅkṣati
samaḥ sarveṣu bhūteṣu
madbhaktiṃ labhate parām
„Wenn er Brahman wird und heiter im Selbst weilt, empfindet er weder Kummer noch Wunsch; allen Wesen gegenüber ist er gleichgesinnt und erlangt höchste Hingabe an Mich.“ - Bhagavad Gita, Vers 18.55:
भक्त्या मामभिजानाति यावान्यश्चास्मि तत्त्वतः
ततो मां तत्त्वतो ज्ञात्वा विशते तदनंतरम्
bhaktyā māmabhijānāti
yāvānyaścāsmi tattvataḥ
tato māṃ tattvato jñātvā
viśate tadanaṃtaram
„Durch Hingabe erkennt er Mich in Wahrheit, erkennt, was und wer Ich bin; wenn er Mich dann in Wahrheit erkannt hat, geht er unverzüglich in das Höchste ein.“
Es ist ein universelles Anliegen, dass jeder Mensch den Weg findet, seine spirituelle Essenz zu erforschen und die Energie in seinem Körper und Geist zu aktivieren. Für viele Menschen ist es schwierig, sich bewusst mit ihrer Spiritualität in Verbindung zu setzen. Doch dieser Prozess der Selbserkenntnis ist essenziell, um uns der Dimension des Göttlichen näher zu bringen. Indem wir uns selbst und unser wahres Selbst, also unseren Wesenskern welcher Bewusst-sein ist, als Teil des Universums betrachten und uns von tieferen Einsichten leiten lassen, können wir immer stärker in uns selbst hineinspüren. Nur so können wir üben, Gott im Innersten zu erkennen. Dieser Prozess der Erforschung des inneren Selbsts birgt viele Herausforderungen mit sich, doch die Arbeit an sich selbst lohnt sich auf jeden Fall!