Pantheismus ist eine Glaubensvorstellung und Philosophie die im wesentlichen besagt, dass Gott sich im gesamten Kosmos manifestiert. Gott ist alles und in allem, es gibt nichts außerhalb des Göttlichen. Es ist ein spirituelles Glaubenssystem, das alles Existierende als miteinander verbunden und göttlich ansieht. Dieser Glaube ist seit Urzeiten verbreitet und wurde von Menschen in verschiedenen Kulturen erkannt und übernommen. Die ältesten überlieferten Hinweise finden wir in den Upanishaden, wobei sich die moderne pantheistische Weltanschauung ein wenig von den überlieferten Lehren des Hinduismus unterscheidet.
Disclaimer: Ich bin Mitglied in der Liga der Pantheisten e.V., wir wollen die pantheistischen Gedanken bekannter machen.
Der Ursprung des Wortes liegt im Altgriechischen:
- πᾶν pān „alles“
- θεός theós „Gott“
Der berühmteste Pantheist war sicherlich Albert Einstein, der sich mit seiner “kosmischen Religion” sehr viele Gedanken über Spiritualität gemacht hat.
“Der Pantheismus identifiziert Gott mit dem Universum und behauptet, daß es jenseits davon nichts gäbe: Gott ist das Universum und das Universum ist Gott.”
Bede Griffith
Was ist Pantheismus?
Pantheisten betrachten den Kosmos als göttlich. Sie sehen in jedem einzelnen Objekt im Universum Gott und respektieren somit alle Lebewesen als gleichermaßen wichtig und gleichwertig. Es ist der Glaube, dass alles, was existiert, auf einer geistigen Ebene tatsächlich miteinander verbunden ist. Im wesentlichen betrachten Pantheisten die Natur und ihre Elemente als Erweiterungen oder Manifestationen des Göttlichen. Sie finden Trost in dem Wissen, dass sie Teil von etwas sind, das größer ist als sie selbst.
“Für mich ist die Gewissheit eines ethischen Weltwillens absolut und sicher darin gegeben, dass er sich in mir gestaltet und erlebt. Ich sehe meine Philosophie als ethisch gewordenen Pantheismus, als die notwendige Synthese von Theismus und Pantheismus.”
Albert Schweitzer
Pantheistische Aufklärer
Die Idee der Einheit von Kosmos und Gott ist uralt, aber sie verbreitete sich in der westlichen Welt erst konkret im Zeitalter Aufklärung. Als Kritik an die neuartigen Gedanken Tolands, der Spinozas Ideen aufgriff und neu formulierte, verfasste Jayques de la Faye im Jahre 1709 seine “Verteidigung der Religion”. Er verwendete als erster den Begriff “Pantheismus”, der dann teilweise auch spöttisch von Monotheisten für die Abwertung progressiver Gotteskonzepte verwendet wurde. Vor den Tagen der beiden Gelehrten Toland und de la Faye bereitete bereits Baruch de Spinoza den Weg für die Lehre des Pantheismus. Der sephardische Jude Spinoza lebte 1632 bis 1677 in den Niederlanden, er gehörte zu den Rationalisten und veröffentlichte seine Religions- und Bibel kritischen Texte anonym.
“Alles, was ist, ist in Gott, und nichts kann ohne Gott sein noch begriffen werden.”
Baruch de Spinoza
Auch Goethe hat in seinem Denken und Schreiben viele pantheistische Ideen verwendet und anhand seines Wissens über verschiedene Kulturen und Religionen bekräftigt. Wobei er auch sehr inspiriert war, von den damals neu übersetzten Texten Indiens, insbesondere der Bhagavad Gita.
„Wir sind naturforschend Pantheisten, dichtend Polytheisten, sittlich Monotheisten.“
Johann Wolfgang von Goethe
Schopenhauer sagte:
“Überhaupt könnte man sich wundern, dass nicht schon im 17. Jahrhundert der Pantheismus einen vollständigen Sieg über den Theismus davon getragen hat.”
Arthur Schopenhauer
Gottfried Wilhelm Leibniz lehnte die Erbsünde ab und behauptete stattdessen, dass jedes Individuum selbst göttliche Fähigkeiten besitzt und somit als gleichermaßen göttlich betrachtet werden kann. Dies ist eine weitere Grundlage für den Pantheismus: denn wenn jeder Mensch Gott in sich trägt, gibt es keinen Unterschied zwischen Gut oder Böse, sondern nur ein universelles Wohlergehen. Friedrich Schillers pantheistischer Ansatz basierte auf dem Konzept, dass alle Dinge Teil einer höheren Einheit sind und somit sowohl Gott als auch der Mensch die gleiche Essenz teilen. In seinem 1799 erschienenen Essay “Über die Religionsphilosophie der Indier” hat er diese Idee weiterverfolgt und betont, dass es keinen Unterschied zwischen einer höheren Kraft und dem Menschen gibt.
Die Aufklärer und Romantiker haben viel Diskutiert über die verschiedenen Aspekte dieser Glaubensvorstellung, so gab es auch den ausführlichen Pantheismusstreit im 18. und 19. Jahrhundert, dazu schreibt Hegel.
“Mit dem Worte Pantheismus ist man jetziger Zeit sogleich den gröbsten Mißverständnissen ausgesetzt.”
Georg Wilhelm Friedrich Hegel
Der bekannteste Vertreter dieser Idee war sicherlich Einstein, er hat sich auch viele tiefschürfende Gedanken über spirituelle Themen gemacht.
„Man wird zum tief religiösen Ungläubigen. (Dies ist eine einigermaßen neue Art von Religion.)“
Albert Einstein
Spannend, denn ich glaube auch, dass Spiritualität ein kritisches Hinterfragen von Dogmen bedingt, also dass man nicht einfach glaubt was ine inem heiligen Buch steht, sondern nach eigenen Erkenntnissen und Erfahrungen strebt.
“Ich glaube an Spinozas Gott, der sich in der gesetzlichen Harmonie des Seienden offenbart, nicht an einen Gott, der sich mit Schicksalen und Handlungen der Menschen abgibt.”
Albert Einstein
Pantheismus als Kern vieler Religionen
Eines der ältesten Beispiele für pantheistische Religion ist der Hinduismus. Der Hinduismus verehrt Tausende von Gottheiten, wobei man sich meist für eine dieser Formen entscheidet. Anstatt die vielen Gestalten als separate Wesen zu betrachten, betrachtet er sie als Aspekte eines einzigen, allumfassenden Gottes. Hindus glauben an die Wahrheit des absoluten Bewusstseins und betrachten dessen Präsenz in aller Schöpfung. Das ist letztlich eine Form des Pantheismus.
Der jüdische Monotheismus ist ebenfalls stark vom Pantheismus beeinflusst. Obwohl Judentum streng monotheistisch ist, gibt es starke Hinweise auf pantheistische Elemente in seinen Lehren. Vielleicht am deutlichsten ist es in der Idee der Shekhina oder Gottes Gegenwart – dem Gedanken, dass Gott überall präsent ist und alles durchdringt. Auch im Christentum findet man Spuren des Pantheismus: Jesus verkörpert sowohl den menschlichen als auch den göttlichen Aspekt Gottes und lehrte seine Jünger, dass Gott im Himmel und auf Erden gleichermaßen präsent ist.
“Der Heilige aber hat seine Kirche an allen Orten bei sich und in sich.”
Jakob Böhme
Ähnlich wie die indische Lehre des Advaita Vedanta, ist auch der Pantheismus im Grunde eine nonduale Sichtweise. Gott wohnt allem inne und so ist der ganze Kosmos ein Ausdruck Gottes. Der Pantheismus kennt keinen externalisierten oder persönlichen Gott, sondern der Mensch wird als Teil der göttlichen Einheit begriffen, jede*r ist Tochter und Sohn Gottes.
Was glauben Pantheist*innnen?
Für viele religiöse Menschen ist es schwer zu verstehen, dass man ohne ein bestimmtes Konzept von Gott leben kann – aber genau das tun die meisten Pantheist*innnen! Sie sehen einfach jeden Menschen, jedes Tier sowie alle Pflanzen als Ausdruck der Göttlichkeit an und achten daher besonders auf ihr Mitgefühl mit dem ganzen Universum und miteinander. Sie glauben an eine Welt, in der jedes Lebewesen miteinander verbunden ist und in der jede Handlung Auswirkungen auf den Rest der Schöpfung hat.
“…nur im Pantheismus ist Gott ganz, überall in jedem Einzelnen.«
Novalis
Welche Rolle spielt Religiöses beim Pantheismus?
Pantheismus ist vor allem Spirituell, weniger religiös. Es geht also mehr um einen individuellen Weg, statt um eine vorgegebene Methodik mit komplexen Dogmen. Es ist keine Religion im herkömmlichen Sinne; vielmehr ist es eine Art des Denkens und Handelns, mit dem wir unsere Verbindung zur Göttlichen Gegenwart stärken können. Für Pantheist*innen ist Gott in allem und jedem – in den Menschen, den Tieren, den Pflanzen sowie in der gesamten Natur. Der Mensch ist nicht Krone der Schöpfung, sondern nur ein kleiner Teil dessen, entsprechend begegnen wir der Welt mit Demut. Sie sehen jeden Menschen, jedes Tier sowie alle Pflanzen als Ausdruck der Göttlichkeit an und achten daher besonders auf ihr Mitgefühl mit dem ganzen Universum und miteinander. Wir können die Weltsicht auch als einen gemeinsamen Kern der Religionen betrachten, wenn wir bereit sind die Metaebene in betracht zu ziehen.
“Eines mit dem Einen, Eines von dem Einen und in Einem selber das Eine ewiglich.”
Meister Eckhart
Der pantheistische Gott
Pantheismus ist die Lehre, dass Gott im ganzen Kosmos zu finden ist und nicht nur in der Transzendenz. Dieser pantheistische Gott ist Wesensidentität des Universums und kann somit überall gefunden werden. Die Idee geht also über die Vorstellung von einem persönlichen Gott hinaus und betont stattdessen die konkrete Allgegenwärtigkeit Gottes im Kosmos. Diese Idee wird oft mit dem Sinnspruch “Gott ist alles, was ist” zusammengefasst. Er sagt, dass der ganze Kosmos Gott ist, einen universeller Geist, der in allem lebt. Dies bedeutet, dass alle Dinge – von den Sternen und Planeten bis hin zu den Elementarteilchen – Gott sind.
“Gott ist das eine Wesen, das an und in sich und durch sich auch alles ist, was ist, in dem wir alle sind” Karl
Christian Friedrich Krause
Der Kosmos als lebender Organismus
Der Pantheismus geht also davon aus, dass der Kosmos ein einziges großes Lebewesen ist, ein pulsierender, fragmentierter Organismus. Alles im Kosmos ist miteinander verbunden und hat eine gemeinsame Absicht oder Mission, es folgt einer gewissen Ordnung. Die Vielfalt und die Unterschiedlichkeit aller Dinge sind nur scheinbar vorhanden – tatsächlich handelt es sich um verschiedene Aspekte oder Teile derselben Sache. Alle Dinge haben also einen Sinn und Zweck und sind letztlich untrennbar miteinander verbunden. Der Pantheismus kann daher als “Weltanschauung” bezeichnet werden – er beschreibt also nicht nur die Welt, in der wir leben, sondern bildet ein Weltbild mit ethischen Implikationen. Er unterstützt auch das Konzept der universellen Liebe und Vergebung und bringt uns dazu, uns mehr bewusst zu machen, wie wir uns selbst und andere behandeln.
“Wohnung des Herrn ist alles, was sich nur hier auf der Erde bewegt. Deshalb sollst du dich von freiwillig Überlassenem nähren! Giere nicht nach irgend jemandes Besitz!“
Pantheismus und der Sinn des Lebens
Wenn man also nach dem Sinn des Lebens sucht, oder nach dem Göttlichem in unserer Welt, sollte man vielleicht mal über Pantheismus nachdenken! Es kann helfen, den Zweck des Lebens besser zu verstehen und zu helfen, Inneres wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Es ist eine spirituelle Überzeugung, die behauptet, dass alles im Universum heilig ist und dass alle ein Teil des Göttlichen sind, das erfüllt unser Sein mit Sinn. Der Pantheismus stellt somit die Vorstellung auf, dass der Kosmos in seiner Gesamtheit Gott ist und wir essenzieller Teil davon. Wenn wir das zunächst anerkennen und später erkennen, offenbart sich der Sinn des Lebens in der EInheit allen Seins.
“Der Pantheismus ist die notwendige Konsequenz der Theologie.”
Ludwig Feuerbach
Pantheisten und Verantwortung für den Kosmos
Der Pantheismus lehrt uns, dass wir uns nicht nur als getrennte Individuen betrachten sollten, sondern als Teil eines größeren Ganzen. Er erinnert uns daran, dass wir alle miteinander verbunden sind und erinnert uns unmittelbar an unsere Verbindung zur Natur. Wir können uns als Diener des Kosmos betrachten und tragen Verantwortung für die Welt, die uns umgibt. Die Einheit von Gott und Kosmos impliziert Respekt vor allem Leben und fordert, die Welt und ihre Bewohner zu schützen und zu erhalten. Er fordert unseren Planeten und seine Bewohner*innen vor Schaden zu bewahren, da wir alle Teil eines großen kollektiven Wesens sind. Er ermutigt uns auch, in jeder Situation Liebe und Vergebung aufzubringen. Man übernimmt ganz intrinsich Verantwortung. Somit stellt die Lehre auch eine spirituelle Option dar, Frieden zu stiften.
Pantheismus ist Intuitiv erfassbar!
Der Pantheismus lehrt uns auch bedingungslose Liebe und Vergebung für alle Lebewesen – Menschen sowie Nichtmenschen – sowie für alles, was im Universum existiert. Durch diese Haltung können wir Frieden schaffen und Harmonie erreichen – im Einklang mit dem Göttlichen! Es ist eine logische und einfach zu verstehende Philosophie, die intuitiv erfasst werden kann. Der ganze Kosmos ist Gott! Gott ist in allem und durchzieht alles. Dazu benötigen wir kein heiliges Buch und keinen Propheten, die Erkenntnis können wir einfach von und in der Natur bekommen! Durch die Einfachheit kann sich jede*r eingeladen fühlen, der Welt als Gott zu begegnen. (no pun intendet)
„Die Welt ist nicht bloß gottgetränkt, gottgeschwängert, sondern sie ist identisch mit Gott.” Heinrich Heine
Advaita Vedanta und Pantheismus
Beide Lehren teilen die Idee, dass alles im Universum eins ist, aber wie sie diese Idee interpretieren, unterscheidet sich ein wenig. Beide sehen die Welt als eine Manifestation der göttlichen Energie an. Pantheismus besagt, dass Gott überall ist und in allem manifestiert ist, während Advaita Vedanta sagt, dass Gott das einzige existierende Wesen ist. Der Pantheist glaubt, dass alles in der Natur miteinander verbunden ist und dass jede Person Teil des Göttlichen ist. Im Gegensatz dazu glaubt die Advaita Vedanta, dass die Welt Illusion ist und alle Phänomene nur Manifestationen des Göttlichen sind. Der Pantheist betrachtet Gott als einen vollkommen guten und liebenden Geist, während Advaita Vedanta das Göttliche als unveränderlich nichthandelnd betrachtet, also weder gut noch böse.
“Die erste Form des Pantheismus ist die des theomonistischen Pantheismus. In diesem Akosmismus (Gott ohne Welt) wird die Welt als nichtig betrachtet.”
Elisabeth Hartmann
Ein weiterer Unterschied besteht in der Art und Weise, wie beide Religionen Spiritualität verstehen. Für den Pantheisten bedeutet Spiritualität die Erkenntnis der göttlichen Präsenz in der Natur sowie die Verbindung mit dem Göttlichen in jedem Moment des Lebens. Advaita Vedanta geht jedoch noch weiter und betont vor allem den inneren Weg des Ego-Transformation zur Erreichung von Erleuchtung oder Moksha (Befreiung). Zugegeben, die Unterschiede sind nur ganz marginal. Wenn man möchte, kann man sich in solcherlei philosophischen Spitzfindigkleiten vertiefen, das ist aber nicht so mein Ding.
Mögliche Kritik am Pantheismus
Der Pantheismus ist seit langem Gegenstand der Debatte und Kritik. Die Kritik am Pantheismus kommt vorwiegend von Anhängern der Idee eines ausschließlich persönlichen oder gestalthaften Gottes.
Schopenhauer bezeichnete den Pantheismus einst als “Höflichen Atheismus”, da die Vorstellung eines universellen Göttlichen zugänglicher ist, als die Idee eines wesenhaften Gottes.
„Ein unpersönlicher Gott ist gar kein Gott, sondern bloß ein missbrauchtes Wort.“
Arthur Schopenhauer
Zusammenfassend lassen sich wohl verschiedene Kritikpunkte am Pantheismus anmerken:
- Identifikation von Gott mit dem Kosmos: Einige Kritiker des Pantheismus argumentieren, dass die Reduzierung Gottes auf eine unpersönliche Kraft oder eine bloße materielle Realität eine Art Atheismus sei. Sie glauben, dass Gott als unabhängiges Wesen betrachtet werden muss, der eine eigenständige Existenz außerhalb der manifesten Welt hat. Ich denke das hängt vom Standpunk ab, beides kann gleichzeitig wahr sein.
- Probleme mit dem Bösen und Leid: Durch die Pantheistische Sicht auf die Welt gibt es Schwierigkeiten bei der Erklärung des Bösen und Leid in der Welt aufwirft. Wenn Gott alles ist, was existiert, dann ist er auch in allem, was Schmerz und Leid verursacht. So gibt es den Vorwurf, dass ein Pantheistisches Gottesbild keine Moral enthalten kann. Dem halte ich entgegen, dass Gott eben nicht nur lieb ist, sondern auch die Schattenseite enthält. Moral ist unabhängig vom Glauben dem Menschen inhärent, diese wird aber durch Erziehung, Gruppendynamik, Profitdenken und anderes überlagert.
- Schwierigkeiten bei der Definition von Gott: Da der Pantheismus Gott mit „allem“ identifiziert, kann es schwierig sein, eine klare Definition von Gott zu geben. Dazu sage ich, dass es generell nicht möglich ist, Gott klar zu definieren. Gott ist immer größer als jeder Versuch es zu definieren.
- Nichtexistenz eines freien Willens: Manche sagen, dass das Konzept der Einheit von Gott und Kosmos impliziert, dass es keinen freien Willen gäbe. Alles sei deterministisch, also vorherbestimmt. Dazu möchte ich erwidern, dass es wie in Punkt 1 eine Frage der Sichtweise ist, im Yoga & Advaita wird zwischen der relativen und dualen sowie der absoluten und nondualen Perspektive unterschieden. Wenn wir ein Individuum sind, was eine Sicht ist, haben wir einen freien Willen. Wenn wir, wie die andere Sicht es sagt, reines Gewahrsein und eins mit allem sind, gibt es auch keinen freien Willen.
Wie dem auch sei. Man kann die Welt und Gott so oder so sehen. Entscheidend ist, dass man für sich, sein Leben und die Welt Verantwortung übernimmt. Das man sich wohlwollend und konstruktiv einbringt. Tut man das nicht, ist ein Konzept von Gott nichts mehr als Heuchelei.
Abschließend noch ein Zitat von Hegel, welches deutlich macht, wie vielfältig die Spitzfindigkeiten innerhalb diese Denkweise sein können. Womöglich ist meine Ausführung auch bloß einem verrückten Kopf entsprungen.
“Eine solche Vorstellung von Pantheismus kann nur in verrückten Köpfen entstehen und findet sich weder in irgendeiner Religion, selbst nicht einmal bei den Irokesen und Eskimos, noch in irgendeiner Philosophie.”
Georg Wilhelm Friedrich Hegel