Das Wandelbare und die Identifikation: Der Weise Patanjali hat zum Beginn des Sadhana-Pada (2.Kapitel) im Yoga Sutra verschiedene Konzepte vermittelt, um das Dilemma unseres Leidens zu verstehen und er arbeitet nun langsam auf die Essenz hin. In diesen Versen erläutert er Sinn und Zweck unseres Daseins in der Welt, um dann im 2. Teil des Kapitels zur konkreten Praxis des Raja Yoga zu kommen. Er fordert uns auf Samyoga zu überwinden, Purusha zu erfahren und zugleich die Prakriti nicht zu verneinen. Avidya ist der Schlüssel dazu, doch das wird erst später erklärt.
Patanjali Yoga Sutra 2.21
“Der einzige Grund für die Existenz physischer Objekte ist es, vom Selbst wahrgenommen zu werden.”oder“Prakriti gibt es nur für Purusha”
Patanjali Yoga Sutra 2.22
“Hat das wahrgenommene seinen Zweck erfüllt, verschwindet es nur für den Erkennenden, es bleibt für andere bestehen, da es für alle gültig ist.”
oder“Ist der Zweck erreicht wird es für den Sehenden überflüssig ohne zu verschwinden, da es auch für andere noch einen Zweck zu erfüllen hat.”
Patanjali Yoga Sutra 2.23
“Die irrtümliche Vereinigung (von Prakriti und Purusha= Samyoga) dient dazu, den inneren Meister und die innewohnende Kraft zu erfahren.”
“Vereinigung ist die Ursache der Erkenntnis beider Mächte: des Erfahrenden und seines Herrn.”
“Der Zweck der Vereinigung von Purusha und Prakriti ist, daß der erstere den Zweck seiner wahren Natur erlangt und die Kräfte erkennt, die latent in ihm und in Prakriti liegen.”
Patanjali Yoga Sutra 2.24
“Die Ursache ist Verwechslung”oder“Der Grund (für die irrtümliche Vereinigung) ist die Unwissenheit.”