Im 33. Vers des 1. Kapitels vermittelt Patanjali das großartige Konzept der 4 Brahmavihara genannten Empfehlungen der inneren Einstellung zum zum Umgang mit Anderen. Dieses ein weiterer Artikel mit Vortrag in meiner Serie zum Yogadarshana des Patanjali.
Dieses Konzept über den zum Umgang mit Anderen scheint, so wie einige andere aus dem Raja Yoga, eher buddhistischen Ursprungs zu sein. Traditioneller Weise haben offensichtlich die verschiedenen Denkschulen indiens voneinander abgeschrieben. Fachleute sind sich uneins darüber, ob dieses Modell tatsächlich von Patanjali stammt, oder ob es buddhistischen Ursprungs ist. Im Rahmen meines Projektes zur Übersetzung und Kommentierung des Yoga Sutra habe ich den Vers über die Brahmaviharas bereits genauer untersucht.
„Die vier himmlischen Verweilzustände“
Dieses Modell aus dem 33. Vers des Samadhipada ist sehr hilfreich für die Meditation und die ethische Schulung des Geistes. Um einen fokussierten und ausgeglichenen Geist zu kultivieren könen uns die Brahmaviharas unterstützen, jeder einzelne Punkt ist ein schönes Objekt der Meditation.
Die 4 Brahmaviharas im einzelnen:
- maitri = Freundlichkeit, Liebe, Empathie, Liebende Güte
- karuna = Mitgefühl, Wohlwollen, Hilfsbereitschaft
- mudita = Mitfreude, Frohsinn, Begeisterung, Heiterkeit, positive Betätigung
- upektsa = Gleichgültigkeit, liebevolle Gelassenheit, verstehender Gleichmut
Hier der Vortrag zum Vers 33 des Samadhipada zum Umgang mit Anderen
“Der Geist wird duch die Entwicklung von Freundlichkeit, Wohlwollen, Frohsinn und Gleichmut gegenüber Freude & Leid, Erfolg und Misserfolg klar.”
oder
“Das Geist-Feld wird geklärt durch die Kultivierung von Empathie, Hilfsbereitschaft, Heiterkeit und Gelassenheit in Situationen von Freude & Leid, Erfolg und Misserfolg.”
Aus dem Palikanon
„Vier Unermesslichkeiten: Da strahlt, ihr Brüder, ein Mönch liebevollen Gemütes weilend nach einer Richtung, dann nach einer zweiten, dann nach der dritten, dann nach der vierten, ebenso nach oben und nach unten: überall in allem sich wiedererkennend durchstrahlt er die ganze Welt mit liebevollem Gemüte, mit weitem, tiefem, unbeschränktem, von Grimm und Groll geklärtem. Erbarmenden Gemütes, freudevollen Gemütes, unbewegten Gemütes weilend strahlt er nach einer Richtung, dann nach einer zweiten, dann nach der dritten, dann nach der vierten, ebenso nach oben und nach unten: überall in allem sich wiedererkennend durchstrahlt er die ganze Welt mit erbarmendem Gemüte, mit freudevollem Gemüte, mit unbewegtem Gemüte, mit weitem, tiefem, unbeschränktem, von Grimm und Groll geklärtem.“ Sangīti Sutta