
Sarnath
Diese Verse sind wunderbar, um einiges über Wiedergeburt (Samsara) und die Übertragungslinie des Yoga (parampara) zu erläutern. Das vierte Kapitel der Bhagavad Gita beginn mit einer Aussage Sri Krishnas die seinen Schüler Arjuna wiedermal zunächst in die Verwirrung führt. Krishna sagt, er selbst habe vor Urzeiten das Yoga den Göttern und Menschen gegeben, die es dann durch die Zeit weitergegeben haben. Natürlich war es nicht Sri Krishna als diese Person in diesem Körper, sondern eben Lord Vishnu der als Gott selbst sich hier als Krishna in Samsara, den Kreislauf der Wiedergeburten begeben hat. In den weiteren Versen spricht Krishna davon, dass er immer dann als Mensch auf die Erde kommt, wenn die Rechtschaffenheit in Gefahr ist und die dunkle Seite überhandnimmt.
Verse 1-8 des 4. Kapitels der Bhagavad Gita: Samsara
Die Verse 1-8 des 4. Kapitels der Bhagavad Gita
- Bhagavad Gita, Vers 4.1:
श्रीभगवानुवाच |
इमं विवस्वते योगं प्रोक्तवानहमव्ययम् |
विवस्वान्मनवे प्राह मनुरिक्ष्वाकवेऽब्रवीत् || ४ १ ||
śrībhagavānuvāca
imaṃ vivasvate yogaṃ
proktavānahamavyayam
vivasvānmanave prāha
manurikṣvākave’bravīt
“Krishna sprach: Diesen unvergänglichen Yoga lehrte ich Vivasvan; er gab ihn an Manu weiter. Manu berichte Ikshvaku davon.” - Bhagavad Gita, Vers 4.2:
एवं परम्पराप्राप्तमिमं राजर्षयो विदुः |
स कालेनेह महता योगो नष्टः परंतप || ४ २ ||
evaṃ paramparāprāptam
imaṃ rājarṣayo viduḥ
sa kāleneha mahatā
yogo naṣṭaḥ paraṃtapa
“Die königlichen Weisen kannten diesen Yoga, der in direkter Folge weitergegeben worden war. Durch eine lange Unterbrechung war dieser Yoga hier verloren gegangen, Oh Parantapa.” - Bhagavad Gita, Vers 4.3:
स एवायं मया तेऽद्य योगः प्रोक्तः पुरातनः |
भक्तोऽसि मे सखा चेति रहस्यं ह्येतदुत्तमम् || ४ ३ ||
sa evāyaṃ mayā te’dya
yogaḥ proktaḥ purātanaḥ
bhakto’si me sakhā ceti
rahasyaṃ hyetaduttamam
“So habe Ich dir heute diesen uralten Yoga gelehrt, denn du verehrst Mich und bist Mein Freund; er ist das höchste Geheimnis.” - Bhagavad Gita, Vers 4.4:
अर्जुन उवाच |
अपरं भवतो जन्म परं जन्म विवस्वतः |
कथमेतद्विजानीयां त्वमादौ प्रोक्तवानिति || ४ ४ ||
arjuna uvāca
aparaṃ bhavato janma
paraṃ janma vivasvataḥ
kathametadvijānīyāṃ
tvamādau proktavāniti
“Arjuna sprach: Du wurdest später geboren und die Sonne ist vor Dir entstanden; wie soll ich verstehen, dass Du am Anfang diesen Yoga gelehrt hast?” - Bhagavad Gita, Vers 4.5:
श्रीभगवानुवाच |
बहूनि मे व्यतीतानि जन्मानि तव चार्जुन |
तान्यहं वेद सर्वाणि न त्वं वेत्थ परंतप || ४ ५ ||
śrībhagavānuvāca
bahūni me vyatītāni
janmāni tava cārjuna
tānyahaṃ veda sarvāṇi
na tvaṃ vettha paraṃtapa
“Krishna sprach: Viele Geburten liegen hinter Mir; genauso wie es bei dir der Fall ist, Oh Arjuna; Ich kenne sie alle, aber du kennst sie nicht, Oh Parantapa” - Bhagavad Gita, Vers 4.6:
अजोऽपि सन्नव्ययात्मा भूतानामीश्वरोऽपि सन् |
प्रकृतिं स्वामधिष्ठाय संभवाम्यात्ममायया || ४ ६ ||
ajo ’pi sannavyayātmā
bhūtānāmīśvaro ’pi san
prakṛtiṃ svāmadhiṣṭhāya
saṃbhavāmyātmamāyayā
“Obwohl Ich ungeboren bin, unvergänglich und der Herr aller Wesen, werde Ich doch durch meine Maya geboren, da Ich Meine Natur beherrsche.” - Bhagavad Gita, Vers 4.7:
यदा यदा हि धर्मस्य ग्लानिर्भवति भारत |
अभ्युत्थानमधर्मस्य तदात्मानं सृजाम्यहम् || ४ ७ ||
yadā yadā hi dharmasya
glānirbhavati bhārata
abhyutthānamadharmasya
tadātmānaṃ sṛjāmyaham
“Immer dann, wenn Dharma (Rechtschaffenheit) verfällt, Oh Arjuna und Adharma wächst, manifestiere Ich Mich.” - Bhagavad Gita, Vers 4.8:
परित्राणाय साधूनां विनाशाय च दुष्कृताम् |
धर्मसंस्थापनार्थाय संभवामि युगे युगे || ४ ८ ||
paritrāṇāya sādhūnāṃ
vināśāya ca duṣkṛtām
dharmasaṃsthāpanārthāya
saṃbhavāmi yuge yuge
“Um die Guten zu schützen, die Bösen zu vernichten und Rechtschaffenheit zu errichten, werde Ich in jedem Zeitalter geboren.”
Samsara – Kreislauf der Wiedergeburten
Der Begriff Samsara bezieht sich auf den Kreislauf des Lebens und der Wiedergeburt im Hinduismus. Es wird angenommen, dass unsere Seele – Atman – aufgrund des Karmas, das wir in diesem Leben geleistet haben, gebunden ist und in einem endlosen Kreislauf von Geburt und Tod weiterlebt. Es ist die Aufgabe jedes Menschen in diesem System, das Karma zu nutzen, um Erfolg zu erzielen und sich so von der Last des materiellen Lebens zu befreien. Es kann nur realisiert werden, indem wir uns dem Pfad der spirituellen Reinigung hingeben (moksha) und schließlich die Freiheit erlangen. In diesem Sinn symbolisiert Samsara den Prozess der Befreiung des menschlichen Geistes und der Rückkehr zu Gott.
Um sich aus dem Kreislauf der Wiedergeburten zu befreien, muss man deutlich machen, dass man die Lehren des Dharma und des Karma versteht und sich dann vollständig an diese hält. Dazu gehört es, seine Taten zu korrigieren und sich auf den Weg eines rechtschaffenen Lebens zu begeben – was bedeutet, weder Arroganz noch Egoismus anzunehmen. Zudem sollte man versuchen, alle Erscheinungsformen der materiellen Welt als Ausdruck Gottes anzunehmen. Der Weg des spirituellen Opfers führt schließlich dazu, frei von Verlangen und Begierden zu sein und somit in Frieden mit Gott erfüllt zu sein.

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