Der “Brahmarpanam”- Vers ist einer der bekanntesten und wichtigsten Verse der Bhagavad Gita, es ist der 24. aus dem 4. Kapitel. Mit diesem Vers soll verdeutlicht werden, dass letztlich alles Brahman ist. Er soll eine Hilfe bieten, sich im täglichen Leben bei allen Handlungen der Omnipräsenz des Absoluten bewusst zu sein. Es gibt nur die göttliche Wirklichkeit, die Abstinenz Gottes ist eine Illusion. Der Handelnde, die Handlung und das behandelte – alles ist Gott oder Brahman. Es gibt nichts außerhalb der göttlichen Einheit, Brahman ist die einzige Wirklichkeit.
Brahmarpanam als Tischgebet
Der Brahmarpanam-Vers ist in Indien und im Yoga sehr beliebt als Tischgebet. Der Vers wird vor dem Essen rezitiert, um sich zu erinnern, dass alles göttlich ist. Gott ist anwesend und segnet uns in Form der Mahlzeit. Letztlich geht es darum, sich immer wieder an die göttliche Wirklichkeit zu erinnern, das kann man auf viele Weisen. Man kann sich seine eigenen Gewohnheiten schaffen, aber es ist eben hilfreich sich erprobte Rituale anzueignen.
Ein weiterer Vers der gerne vor den Mahlzeiten rezitiert wird, ist Vers 3.14:
annādbhavanti bhūtāni
parjanyādannasaṃbhavaḥ
yajñādbhavati parjanyo
yajñaḥ karmasamudbhavaḥ
“Aus Nahrung entstehen die Wesen, aus Regen entsteht Nahrung. Aus dem Opfer entsteht Regen, und das Opfer kommt aus Handlung.”
Gita 4.24, Brahmarpanam
Im Audiobeitrag einige Gedanken zu diesem Vers.
- Einen umfassenden Artikel über Brahman unter diesem Link
- Unter diesem Link ein Artikel zur Gottheit Brahma.
Bhagavad Gita, Vers 4.24
- ब्रह्मार्पणं ब्रह्म हविः ब्रह्माग्नौ ब्रह्मणा हुतम्
ब्रह्मैव तेन गन्तव्यं ब्रह्म कर्म समाधिना
brahmārpaṇaṃ brahma haviḥ
brahmāgnau brahmaṇā hutam
brahmaiva tena gantavyaṃ
brahma karma samādhinā
4.24. “Brahman ist die Opfergabe; Brahman ist die geschmolzene Butter; durch Brahman wird die Opfergabe in das Feuer Brahmans gegossen; Brahman wird wahrlich von dem erreicht werden, der allzeit Brahman im Handeln sieht!”
Du findest mehr über Brahman in diesem Artikel.
Brahmarpanam ist ein Sanskrit-Begriff, der aus den Worten ‘Brahma’, dem obersten göttlichen Wesen, und ‘arpanam’, dem Opfern, besteht. Es bedeutet, dass alles im Universum Brahmas Opfergabe ist. Brahmarpanam symbolisiert die Ehrfurcht vor dem Leben und das Bewusstsein dafür, dass wir alle Mitglieder einer Großfamilie sind und jeder auf seine Weise einen Beitrag zur Erhaltung des Gleichgewichts im Universum leistet. Es ermutigt uns auch, uns selbst als Opfergaben anzunehmen: Unsere Talente und Fähigkeiten als Geschenk von oben zu betrachten und diese kreativ in unserem Alltag einzubringen. Dies führt uns auf einen Pfad der Selbstheilung und hilft uns, in Einklang mit unserem wahren Selbst zu kommen.