Das Mahabharata Epos umfasst etwa 106.000 Verse und dreht sich um die Geschichte der Dynastie der Bharatas, also der Nachfahren des großen Königs Bharata der als erster Indien vereinte. In der Mitte des 6. Buches des Mahabharata findet der berühmte Dialog zwischen der Gottinkarnation Krishna und dem Heerführer Arjuna statt, der als “Bhagavad Gita” bekannt ist.
Mahabharata – Heldengeschichte des alten Indiens
Die Familienfehde zwischen den zwei Zweigen der Bharatadyastie, den “Pandavas” und den “Kauravas”, führt zur epischen Schlacht von Kurukshetra und sie wird im Mahabharata ausführlich beschrieben.
Kurz vor der Schlacht befindet sich der heldenhafte Krieger und Heerführer Arjuna mit seinem Wagenlenker Sri Krishna in der Mitte des Schlachtfeldes und begutachtet die Armee seiner Gegner, als er realisierte, dass dort seine Freunde, Lehrer, Cousins und weitere Bekannte und Verwandte gegen ihn kämpfen wollen, bekommt Arjuna er einen Nervenzusammenbruch. Völlig verzweifelt bittet er seinen Wagenlenker, die Gottinkarnation Sri Krishna, um Hilfe, und wird dann von ihm in die Yoga-Philosophie unterwiesen. Während auf dem Schlachtfeld die Zeit anhält vermittelt Krishna seinem Schüler Arjuna auf verschiedene Weisen eine Anleitung in dieser schwierigen Situation zu einer Entscheidung zu kommen.
In der Einleitung des Mahabharata wird gesagt:
„Was hier gefunden wird, kann woanders auch gefunden werden.
Was hier nicht gefunden werden kann, kann nirgends gefunden werden.“
Die Bhagavad Gita ist das wichtigste und bekannteste Buch Indiens und es inspiriert weltweit Menschen die nach tieferen Antworten auf die großen Fragen des Lebens suchen.
Nur wenige kennen die Vorgeschichte zum Dialog der Bhagavad Gita der im Epos ausführlich dargelegt ist, diese möchte ich hier vermitteln. Ich habe das Mahabharata selbst bisher nicht gelesen, aber für den folgenden Vortrag etwa 5 Stunden Recherche gemacht.
Vorgeschichte zur Bhagavad Gita
“Oh Muni, niemand ist bis heute in der Lage, diese dicht gewebten Slokas wegen ihrer geheimnisvollen Bedeutung zu durchdringen. Sogar der allwissende Ganesha mußte für einen Moment darüber nachdenken, während Vyasa immer weiter Verse in großer Zahl verfaßte.” Mahabharata 1.1
Der Mahabharata Epos ist eine der großen indischen epischen Erzählungen und umfasst eine ganze Reihe von Legenden und Geschichten. Es ist eine der wichtigsten religiösen Schriften im Hinduismus. Der Text ist zwischen 400 v. und 400 n.Chr. entstanden und beschreibt die Geschichte des Königs Yudhishthira und seiner vier Brüder, die als Pandavas bekannt sind. Sie kämpfen gegen ihre Cousins, die Kauravas, um den Thron des Königreichs Indraprastha. Die Geschichte beschreibt den Konflikt, der entsteht, als die Pandavas versuchen, das Recht auf den Thron zurückzuerlangen, und endet mit dem Sieg der Pandavas. Der Epos enthält auch einige andere Geschichten, die mit der Hauptgeschichte verbunden sind. Die Geschichte ist sowohl ein religiöses als auch ein historisches Dokument, das viele wichtige Ereignisse aus der indischen Antike widerspiegelt. Es erzählt von Trauer, Krieg, Ehre und Ruhm.
Personen der Bhagavad Gita Vorgeschichte
Um einen kleinen Überblick zur erzählten Geschichte zu geben, habe ich hier nochmals alle genannten Charaktere aufgezählt.
- Bharata – Urahn der Bharata Dynastie, vereinte Indien zu einem Reich
- Kuru – Stammvater der Kauravas
- Santanu – König mit dem die Probleme begannen
- Ganga – Fluss-Göttin & Geliebte von Santanu
- Bhisma – unehelicher Sohn von Santanu und Ganga
- Satyavati – Ehefrau von Santanu, Fischerstochter
- Rishi Parashara – Geliebter von Santanu
- Veda Vyasa – Sohn von Satyavati & Parashara, Autor des Mahabharata
- Chitraganda – Erstgeborener von Satyavati und Santanu, starb früh
- Vichitraviya – Kindskönig der ohne Nachfahen starb
- Amba – Prinzessin& Frau von Vichitraviya, war sauer und flüchtete
- Ambika – Prinzessin& Frau von Vichitraviya, Mutter von Dhritarashtra
- Ambalika – Prinzessin& Frau von Vichitraviya, Mutter von Pandu
- Samba – Prinz der mit Amba flüchtete
- Dhritarashtra – Blinder König und Anführer der Kauravas
- Pandu – Blasser König und Vater der Pandus
- Parishrami – Dienerin und geliebte Vyasas
- Vidura – Sohn von Vyasa und Parishrami, später PM beider Parteien
- Kunti – 1. Frau von Pandu, Tante von Sri Krishna, Mutter dreier Pandavas
- Madri – 2. Frau von Pandu, Mutter zweier Pandavas
- Rishi Kindama – verfluchte Pandu
- Durvasa – cholerischer Rishi der Kunti das Mantra gab
- Surya – Sonnengott, hatte eine Liaison mit Kunti
- Karna – Erzfeind von Arjuna, Sohn von Kunti und Surya
- Dharma – Gott der Tugend und des Todes
- Vayu – Windgott
- Indra – König der Götter
- Ashwin Zwillinge – Ärzte der Götter& Urheber des Ayurveda
- Yudhishthira – Sohn von Kunti und Dharma
- Bhima – Sohn von Kunti und Vayu
- Arjuna – Sohn von Kunti und Indra
- Nakula – Sohn von Kunti und den Ashwin Zwillingen
- Sahadeva – 2. Sohn von Kunti und den Ashwin Zwillingen
- Gandhari – Frau von Duryodhana
- Duryodhana – ältester der 100 Söhne von Duryodhana und Gandhari
- Dushala – 101.Kind (Tochter) von Duryodhana und Gandhari
- Krishna – Gottinkarnation, Freund beider Parteien
- Vasudev – Vater von Krishna
- Devaki – Mutter von Krishna
- Yashoda – Ziehmutter von Krishna
- Kamsa – Dämonenkönig der Krishna töten wollte
- Shakuni – Bruder von Gandhari, Strippenzieher der Schlacht
- Draupadi – Frau der 5 Pandava Brüder
- Sanjaya – Diener des blinden Königs der vom Schlachtfeld berichtet
- Narada – Götterbote der Sanjaya das 3. Auge öffnet
Zusammenfassung Vorgeschichte der Bhagavad Gita
Die Bhagavad Gita ist ein Teil des Mahabharata, einer der ältesten und berühmtesten Sanskrit-Epen. Das Mahabharata handelt von der Schlacht zwischen den Kauravas und den Pandavas, zwei verfeindeten Familienzweigen, die um die Vorherrschaft über das Königreich kämpften. Die Bhagavad Gita ist Teil des sechsten Kapitels des Mahabharata und wird von Krishna, dem Helden der Geschichte, in der Schlacht gegen Arjuna vorgetragen. Das Epos schildert vordergründig das Leben und Wirken des Pandava-Königs Yudhishthira und seiner Brüder, die im Kampf gegen ihre Cousinen, die Kurus, antreten müssen. Der Text umfasst 18 Bücher mit insgesamt 100.000 Versen, die auf dem Gespräch zwischen Arjuna und Krishna basieren. Die Mahabharata erzählt auch vom größten Krieg der Antike: der Schlacht von Kurukshetra zwischen den Pandava-Königen und ihren gefürchteten Cousins, den Kurus. Der große Kampf spielte sich in Nordindien ab und markierte das Ende des zweiten Bharata-Krieges. Beide Seiten hatten unglaubliche Streitkräfte: Die Pandavas hatten 7000 Krieger; Die Kurus hatten 11000 Krieger. Der Kampf dauerte 18 Tage lang an und es kostete eine Menge Leben. Am Ende siegten jedoch die Pandava-Könige unter Anleitung von Krishna, dem Gott Vishnu in menschlicher Gestalt. Nachdem Arjuna im Laufe des Kampfes verzagt war, weil er so viele Freunde und Verwandte auf beiden Seiten getötet hatte, sprach Krishna mit ihm über verschiedene Aspekte des Dharma (die moralische Ordnung). Dieser Dialog ist als Bhagavad Gita bekannt – eines der spirituellsten Werke aller Zeiten – das als Grundlage für viele Religionen in Indien gilt. Es ist wichtig zu verstehen, dass es nicht nur ein spirituelles Werk ist, sondern auch Teil einer großartigen Erzählung ist. Die Bhagavad Gita ist eine philosophische und spirituelle Unterweisung über das Leben, Erlösung davon, Karma und den Dharma. Diese Unterweisung wird auf Basis der Ereignisse in der Mahabharata erteilt. In der Bhagavad Gita wird Krishna als verkörperung Gottes angesehen; er spricht zu Arjuna aufgrund seiner Furcht vor dem Krieg und seinem Zweifel an seinem Platz in diesem Krieg. Die Bhagavad Gita ist nicht nur eine philosophische und spirituelle Unterweisung, sondern auch eine kunstvolle Erzählung, die von vielen verschiedenen Aspekten des Lebens handelt. Die Geschichte zeigt uns die Vielschichtigkeit des menschlichen Lebens, indem sie uns zeigt, wie viel mehr es ist als nur unsere Reaktion auf die Ereignisse um uns herum. Die Geschichte zeigt uns auch die Bedeutung des Augenblicks – wir sollten immer bereit sein zu handeln, obwohl wir nicht immer wissen, was das Beste ist.
Der Ganze Epos steht auf der Webseite des Projektes Pushpak kostenfrei in einer aktuellen Übersetzung zur Verfügung.
Hier der Film von Peter Brook
Der Film von Peter Brook ist aus einem Theater Projekt heraus entstanden, das Theaterstück war zunächst 9 Stunden lang, es wurde dann für eine Serie auf 6 Stunden gekürzt und schließlich auf einenen Film von über 3 Stunden reduziert.