Die Eigenschaften der Chakras aus dem Blickwinkel des integralen Yoga sind Thema dieses Artikels. Nicht nur als Hatha Yogi sollte man ein fundiertes Wissen über die Chakras und deren Eigenschaften aufbauen.
Um sich selbst zu verstehen und um innere Vorgänge besser deuten zu können sowie seine psychologischen Themen gut zu bearbeiten, ist es hilfreich sich mit den Eigenschaften der Chakras zu befassen.
Die Eigenschaften der Chakras
“Eine genaue Kenntnis von Nadis und Chakras ist für alle Schüler des Kundalini Yoga von unbedingter Notwendigkeit.” Swami Sivananda
In unserem feinstofflichen Energiesystem haben wir 7 wichtige Bewusstseinszentren die jeweils entssprechungen zu den wichtigsten geistigen Themen haben und die mit dem physischen Körper in engem Kontakt stehen. Man kann über Körperliche Probleme sowie psychische Unregelmässigkeiten Rückschlüsse ziehen auf Defizite im Energiesystem insbesondere bei den Chakras. Wenn wir zu mehr Bewusstheit und Harmonie kommen kann die Arbeit mit den Chakras eine sehr machtvolle Unterstützung sein. Dazu müssen wir zunächst verstehen, welche Funktionen und Eigenschaften die einzelnen Chakras haben.
Im Vortrag geht es um die Eigenschaften der Chakras.
Die Eigenschaften der Chakras
Wenn wir uns mit dem Yoga beschäftigen, wenn wir genauer verstehen wollen, wie Yoga funktioniert, dann ist es essentiell, dass wir uns anschauen, wie die Chakras funktionieren bzw. was sich hinter dem Mysterium der Chakras verbirgt. Das Wort “Chakra” bedeutet Rad, und so sind die Chakras quasi Energieräder in der Aura. Ein anderes Wort für die Chakras in der alten indischen Terminologie sind “Padmas”, also Lotusblüten. Und so kann man sich die Chakras vorstellen – bzw. wenn man die Wahrnehmung immer subtiler werden lässt, kann man auch sehen, dass die Chakras ähnlich wie Lotusblüten sind. Vielleicht eine Mischung aus beiden, sich drehende Lotusblüten, die man im Energiefeld immer subtiler lernt wahrzunehmen.
Sich selbst spüren und die Chakras wahrnehmen
Zunächst ist der Ottonormalverbraucher mit seinen Sinnen immer in der Außenwelt. Die fünf Sinne, welche die Welt wahrnehmen, und der Geist sind immer mit dem Außen beschäftigt. Man bekommt gar nicht viel mit, was im Inneren eigentlich los ist. Durch die Meditation, durch das Yoga lernen wir schrittweise, den Geist immer mehr nach innen auszurichten und die feinstofflichen Vorgänge im Inneren differenzierter wahrzunehmen. Mit der Zeit lernen wir, unser eigenes Energiefeld zu spüren. Wir lernen anders mit Gefühlen umzugehen. Wir distanzieren uns etwas mehr von den eigenen Gefühlen, so dass wir losgelöst das Kommen und Gehen von unterschiedlichen Erfahrungen im Innern beobachten und differenzierter wahrnehmen können.
So beginnen wir mit der Zeit, unser Energiefeld auch differenzierter zu betrachten, und in diesem befinden sich die Chakras. Interessanterweise stammt die Lehre der Chakras nicht nur aus Indien, sondern es gibt z.B. in Südamerika Indianerkulturen bei den Inkas und bei den Mayas, die auch Chakrasysteme kennen. Es gibt auch in der chinesischen Medizin Chakras. Diese unterscheiden sich nur in minimalen Punkten von den Chakrasystemen, welche die alten Inder kennen.
Eigenschaften der Charas in den Asanas
Es ist gut, ein Verständnis von den Chakrasystemen zu entwickeln und zu verstehen, was die einzelnen Chakras beinhalten bzw. welche Eigenschaften sie haben, um dann zu schauen, wie das Yoga wirkt. Wenn man an eine typische Yoga Asana denkt, z.B. den Fisch, bei dem vor allem der Brustkorb weit geöffnet und der Kopf im Nacken ist, kann man sich leicht vorstellen, dass in dieser physischen Stellung das Herzchakra und das Kehlchakra weit geöffnet werden und dadurch die subtilen Wirkungen darauf ausgerichtet sind. Bei einer anderen Asana, der Vorwärtsbeuge, sind es eher die unteren Chakras im Beckenboden und das Sakralchakra, die aktiviert werden. Immer dort, wo der größte Knick in der Wirbelsäule ist, ist auch der Energiefluss stark und das entsprechende Chakra wird gestärkt. Um ein drittes Chakra zu nennen: Beim Schulterstand ist der Knick vor allem in der Kehle, und daher ist das Kehlchakra besonders aktiv.
Wenn wir die subtilen Wirkungen der Yoga Asanas anschauen, dann hängen diese zusammen mit den Eigenschaften, die in den Chakras enthalten sind. Denn die Chakras sind nicht nur energetische Zentren in der Aura, sondern die Chakras enthalten bestimmte Bewusstseinsthemen oder bestimmte Eigenschaften, die uns als Mensch ausmachen. Wenn wir das besser verstehen, können wir auch schauen, was wir vielleicht für Defizite oder Stärken haben und können so Rückschlüsse auf unsere Chakras ziehen.
Menschen, die z.B. viel Charisma haben, haben vor allem ein sehr ausgeprägtes Feuerelement bzw. ein Manipura Chakra im Bauchraum. Das ist die innere Batterie im Menschen, und wenn diese stark ausgeprägt ist, hat man einen starken Einfluss auf andere, d.h. Charisma oder eine natürliche Autorität. Und so lassen sich Rückschlüsse aus den Eigenschaften eines Menschen auf die Chakras ziehen.
Energiefeld und Chakras
Man sagt, der Mensch hat 72.000 feinstoffliche Energiebahnen Es gibt Yogatraditionen, in denen ist es eine wichtige Aufgabe, diese zu zählen. Tatsächlich, man meditiert so lange, bis die Wahrnehmung so feinstofflich ist, dass man die einzelnen Energiebahnen wahrnehmen kann. In unserer Yogatradition ist es nicht so, dass wir diese 72.000 Nadis zählen, aber bei diesen Energiebahnen gibt es Kreuzungspunkte, und im Grunde genommen kann man bei den Kreuzungspunkten immer auch von Chakras reden. Es gibt ganz viele Chakras im menschlichen Energiefeld. Es gibt z.B. das System der Marmas. Marmapunkte sind bestimmte Punkte im Energiefeld, an denen die Energieströme sehr stark gebündelt sind. Man könnte auch sagen, dass diese wie Chakras sind.
Aber es gibt eben die sieben Hauptchakras entlang der Wirbelsäule, und diese sind entscheidend für die Yogapraxis. Ein Verstehen der Qualitäten dieser sieben einzelnen Chakras, bzw. der Eigenschaften der Chakras ist wichtig, um daraus Rückschlüsse zu ziehen für die eigene Yogapraxis und für die Wirkungen, die die Übungen haben sowie zum Verständnis von einem selbst. Es ist so, dass die unteren fünf Chakras den fünf Elementen entsprechen, also Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther. Mit Äther ist so etwas Ähnliches wie der Raum gemeint, aber mehr der Raum hinter dem Raum. Wenn man in der Physik von Äther spricht, ist das sozusagen der Bereich, wo die Lichtstrahlen durchströmen, den wir aber nicht sehen können. Oder der Bereich, wo die Schwerkraft wirkt, wo aber nichts ist, worauf sie unmittelbar wirkt. Der Raum hinter dem Raum also, wo physikalische Kräfte noch wirken. Das sechste Chakra steht für das Bewusstsein bzw. für das bewusste Sein jenseits des Verstandes. Das siebte Chakra steht für die Verbindung zu einer höheren Wirklichkeit.
Es gibt bestimmte, vor allem moderne Systeme, z.B. das Reiki, in denen von vielen weiteren Chakras oberhalb der Schädeldecke gesprochen wird. Im Yoga sagen wir, das ist alles im Sahasrara Chakra enthalten. Das siebte Chakra wird auch der tausendblättrige Lotus genannt, das ist die Verbindung zum Höheren, und dieses strahlt auch ganz weit nach oben aus. Bei differenzierterer Betrachtung könnte man vielleicht noch weitere Bewusstseinszentren finden, aber für uns sind die sieben Chakras wichtig.
5 Elemente und die Eigenschaften der Chakras
Zusammenhängend mit den Elementen gibt es bestimmte Eigenschaften, die uns ausmachen, die auch in den Chakras stecken, z.B. das untere Chakra, das Erdelement, steht für Erdung, für Sicherheit, für Urvertrauen, für Stabilität. Das zweite Chakra steht für das Wasserelement, es steht für Fließen-Lassen, Loslassen, Geschehen-Lassen, auch für Vertrauen, für Gefühle, und auch unsere Sexualität steckt zum großen Teil darin. Im dritten Chakra steckt das Feuerelement, unsere Durchsetzungsfähigkeit, unser Enthusiasmus, die Batterie unseres Körpers, die Kraft, die uns antreibt. Das vierte Chakra, das Luftelement, ist gewissermaßen die Verbindung zu allem, und darin steckt Liebe und Mitgefühl sowie Verständnis für unsere Mitmenschen. Das fünfte Chakra in der Kehle ist das Ätherelement, das steht vor allem für Kommunikation und für die Verbindung, die wir zu anderen aufbauen. Darüber haben wir das Ajna Chakra, das ist die Ebene, die über die fünf Elemente hinausgeht, das Bewusstsein. Darüber hinausgehend kommt das siebte Chakra, das uns mit einer höheren Wirklichkeit verbindet. Es ist sozusagen unsere Verbindung zu Gott. Letztlich ist alles Gott, und wir sind über alle unsere Chakras mit der ganzen Welt verbunden. Wir sind keine isolierten Wesen, sondern stehen im energetischen Austausch mit unseren Mitmenschen. Vor allem über das siebte Chakra haben wir aber eine Verbindung zu einer höheren Wirklichkeit.
Form der Chakras
Wie können wir uns diese Chakras vielleicht noch vorstellen? ich finde die Vorstellung eines Strudels sehr schön. Nicht ein Apfelstrudel, sondern wie in der Badewanne. Wenn wir das Wasser auslassen, bildet sich irgendwann ein Strudel wie eine Windhose. So ähnlich können wir uns auch ein Chakra vorstellen. Es gibt ein Zentrum, wo der Sitz des Chakras sich befindet, und es gibt einen Ausstrahlungspunkt, das sogenannte “Kshetram”. Das Herzchakra z.B. hat seinen Sitz eigentlich in der Wirbelsäule. Aber man spürt das Herzchakra vor allen Dingen vorne im Brustkorbbereich. Das ist der sogenannte Ausstrahlungspunkt oder Kshetram des Herzchakras. Wir können versuchen, in diesem Bereich hineinzuspüren, denn die meisten Leute spüren eher die Ausstrahlung des Chakras, also dort, wo der Strudel breiter wird. Da ist es leichter Zugang zu finden zu den Chakras, und es gibt zu jedem einzelnen der Chakras, außer zu den unteren und oberen, solch ein Kshetram, solch einen Ausstrahlungspunkt. Wenn wir Zugang zu den Chakras bekommen wollen, dann wissen wir zwar, das Chakra sitzt eigentlich in der Wirbelsäule, aber leichter ist es, über den Ausstrahlungspunkt Zugang zu finden.
So ist der Ausstrahlungspunkt des Ajna Chakras, das eigentlich in der Mitte des Kopfes sitzt, der Punkt zwischen den Augenbrauen. Das ist dort, wo die Hauptenergie des Chakras hinströmt. Und so können wir da gut Zugang finden. Je aktiver das Chakra wird, desto weiter strahlt es in alle Richtungen aus. Man kann sich vorstellen, wie der Strudel, der anfangs ein ganz feines Ende hat, sich immer mehr weitet und so das Chakra immer breiter und immer offener wird und immer klarer. Der Energieaustausch, den wir als Individuum mit unserer Umwelt haben, wird dann immer intensiver. Je mehr das Chakra geöffnet wird – man kann entweder sagen, je mehr diese Blütenblätter sich öffnen oder je mehr sich dieser feine Strudel sich öffnet oder je mehr dieses Rad in Schwingung kommt, desto stärker und intensiver findet der Energieaustausch mit unserer Umwelt statt.
Psychologische Themen in den Chakras
Entsprechend haben wir in den einzelnen Chakras bestimmte Themen, und diese gilt es zu lösen. Denn wenn wir z.B. ein großes Thema mit Vertrauen und Beziehungen und Sich-Einlassen und Liebe spüren und Fließen-Lassen, dann deutet das darauf hin, dass es eine alte Verletzung gibt, die sich im Herzchakra manifestiert und das Herzchakra nicht ganz offen ist und nicht so gut schwingt, und wenn wir dann daran arbeiten, diese Themen aufzulösen, dann wird auch dieses Chakra immer mehr aktiv, mehr und mehr geöffnet, so dass der Energieaustausch immer besser funktionieren kann. Und so bedeutet Chakraarbeit nicht nur Chakras fühlen und Chakras sich vorstellen und mit Klängen zu arbeiten, sondern Chakraarbeit bedeutet vor allem, die Bewusstseinsthemen anzuschauen und zu bearbeiten, die damit in Verbindung stehen eben ein verstehen der Eigenschaften der Cakras. Denn erst dann kann das Chakra wirklich frei und offen schwingen, wenn die entsprechenden Themen bearbeitet sind.
Die Chakras haben unterschiedliche Farben und unterschiedliche Klänge, und wir können über die Visualisierung von Farben, von geometrischen Figuren oder über das Aussprechen und Hören von bestimmten Klängen die Chakras in Resonanz bringen und aktivieren. Dann ist aber auch entscheidend, dass wir uns diese Bewusstseinsthemen anschauen. Denn dann geht es wirklich an die Substanz. Durch die Yogastunden werden die Chakras aktiviert und auch Blockaden gelöst. Bestimmte Themen, Bewusstseinsthemen, die wir haben, offenbaren sich uns mit den Eigenschaften der Chakras, so dass wir sie gut bearbeiten können.
Die Arbeit, die wir mit dem Yoga machen, ist nicht nur energetisch, sondern es ist ganz entscheidend, auch auf eine psychologische Ebene zu gehen und diese Dinge zu analysieren und zu bearbeiten. Dafür ist es entscheidend, ein gutes Verständnis von den Chakras zu haben, denn das hängt alles miteinander zusammen. Wir können auch Bewusstseinsthemen mit Hilfe der Chakraarbeit lösen und helfen, dass diese geheilt werden. Das ist die Essenz im Kundalini Yoga. Überhaupt ist es im Yoga ganz entscheidend, davon ein solides Verständnis zu haben.
Hari Om Tat Sat.
Die Eigenschaftend er einzelnen Chakras
- Muladhara
Festigkeit, Vertrauen, Stabilität, Sicherheit - Svadhistana
Anpassen, mit fließen, Ausdrücken, Fühlen, Fortpflanzen - Manipura
Durchsetzungskraft, Enthusiasmus, Elan, Macht - Anahata
Leichtigkeit, Mitgefühl, Toleranz, Liebe - Vishuddha
Verbundenheit, Ausdruckskraft, Entfaltung, Kommunikation - Ajna
Intuition, Weisheit, Kreativität, Unterscheidung - Sahasrara
Verbindung mit dem höchsten, Kanal sein, konzeptlose Weisheit
Die Eigenschaftend er einzelnen Chakras, alternativ
- Selbstsicherung
- Selbstbelohnung
- Selbstdefinition
- Selbstakzeptanz
- Selbstausdruck
- Selbstreflexion
- Selbsterkenntnis
weitere Art die Eigenschaften der Chakras zu beschreiben:
- Ich bin
- ich fühle
- ich tue
- ich liebe
- ich kommuniziere
- ich sehe
- ich verstehe