Dieses Interview ist Teil einer größeren Serie von Interviews die ich mit interessanten Menschen gemacht habe. Es sind allesamt unbearbeitete Aufnahmen von inspirierenden Gesprächen.
Ich bin sehr froh dieses Interview mit Annette Junge-Schepermann gemacht zu haben, da das Gespräch auch für mich sehr lehrreich war. Annette arbeitet seit vielen Jahren mit Kindern die traumatisch belastet sind und ist derzeit besonders gefragt zur Unterstützung von minderjährigen Flüchtlingen.
Im Interview spricht sie auch über die aktuellen Herausforderungen und Chancen ihrer wertvollen Arbeit.
Interview mit Annette Junge-Schepermann
Annette Junge-Schepermann und ihre „kleinen Buddhas”
Mir hat besonders ihr spiritueller Ansatz beim Umgang mit ihren jungen Klienten imponiert: sie betrachtet diese Kinder als besonders weit entwickelte Seelen, als Menschen, die sich bewusst besonders herausfordernde Schicksalsumstände gesucht haben, um daran auch in besonderer Weise wachsen zu können. Für sie sind diese Kinder deshalb mit besonderem Respekt zu behandeln und sie nennt sie deshalb auch gerne ihre „kleine Buddhas“, um sich damit auch selbst immer wieder daran zu erinnern, dass diesen Kinder – jenseits aller Verhaltens-Originalitäten, die sie auch häufig an den Tag legen – v.a. mit viel Respekt, Wohlwollen und Wertschätzung begegnet werden sollte – angesichts dessen, was sie sich an besonderen Aufgaben für ihre eigene Entwicklung und damit auch für eine weitere Durchlichtung der Welt vorgenommen haben.
Die Pentagramm-Traumatherapie
Annette hat nach 20 Jahren, die sie als Trauma-Therapeutin mit Kindern arbeitet, eine eigene Methodik entwickelt die sie „Pentagramm-Traumatherapie“ nennt. Diese Methode wird zwar derzeit noch weiter ausgebaut aber die Grundpfeiler vermittelt sie im Interview. Für eine erfolgreiche Traumabehandlung ist vor allem entscheidend, dass zunächst einmal eine äußere und innere Sicherheit und Stabilität gewährleistet und erlebt wird. Danach geht Annette mit ihren kleinen Patienten auf eine imaginative innere Seelenlandreise, in der die traumatisierten inneren Anteile, die „verletzten inneren Kinder“, aufgesucht, getröstet und schließlich wieder „nach hause geholt“ werden, um dadurch Heilung und Anschluss an das Gegenwartsleben finden zu können.
Über Annette Junge-Schepermann
Annette Junge-Schepermann aus Hamburg ist Jahrgang ’67 und in einem anthroposophisch-spirituellen Elternhaus aufgewachsen. Nach ihrem Psychologie-Grundstudium in den USA hat sie sich in Deutschland als klinische Psychologin auf die Arbeit mit traumatisierten Kindern spezialisiert. Sie ist u.a. Anthroposophische Psychotherapeutin, Kinder-Traumtherapeutin und im Erstberuf auch Analytische Kunsttherapeutin. Außerdem ist sie durch verschiedene indianisch-schamanische Ausbildungen geschult worden, auch auf ihre erweiterten Wahrnehmungsmöglichkeiten zu vertrauen und sehr inspiriert von dem integralen Yoga-Weg von Swami Sivananda und Swami Vishnu-Devananda sowie dem Sant Mat Weg des Surat Shabt Yoga von Sant Kirpal Singh und seinen Nachfolgern.