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Die Yoga Wege-Yoga-Wege

Yoga Wege – die Ebenen des ganzheitlichen und integralen Yoga

by Narada Marcel Turnau 9. Dezember 2017

 

Vortrag über die Yoga Wege

https://vedanta-yoga.de/wp-content/uploads/2012/10/Wege-des-Yoga.mp3

Transkribierter Vortrag über die Yoga Wege in Theorie und Praxis.

Das Hatha Yoga ist erst im indischen Mittelalter begründet worden. Wobei schon immer auch Hatha Yoga geübt wurde. Man findet also in den ältesten Texten der Inder da häufig Hinweise drauf, allerdings nicht unter dem Namen Hatha Yoga. Da wurde zum Beispiel gesagt in solchen Texten: Und der Weise Soundso ging in den Wald, um die Luft anzuhalten. Das bedeutet natürlich: Er ging in den Wald, um Pranayama zu üben. Nur dass sie das da nicht so genannt haben. Oder: Der Weise Soundso stand ein Jahr auf einem Bein, um den Geist zu kontrollieren. Das sind auch solche alten Methoden, dass so strenge Askese geübt wurde. Es gibt auch heute noch so Yogis, die sich vornehmen, ein Jahr lang sich nicht hinzusetzen oder hinzulegen. Habt ihr schon mal so was im Fernsehen gesehen? Das sind so Auswüchse, die es auch im Yoga gibt. Das sind Leute, die stehen dann ein ganzes Jahr lang nur. Manchmal lehnen sie sich dabei auf so eine Schaukel, aber sie setzen sich nicht hin. Oder andere Leute, die so, um den Geist zu beherrschen, sagen: Ich nehme mir jetzt vor, den Arm nicht mehr runterzunehmen. Da habe ich mal eine Doku im Fernsehen gesehen über einen, der hat sich das vorgenommen für ein Jahr, hat dann ein Jahr lang den Arm hochgehalten und nach einem Jahr waren die Muskeln so verkümmert und die Knochen und Gelenke so degeneriert, dass er seitdem den Arm einfach nicht mehr runternehmen kann. Früher haben die Yogis solche strengen Askesepraktiken geübt. Swami Sivananda selber hat so was in jungen Jahren auch gemacht, aber er rät dringend davon ab, über die Grenzen des Körpers zu gehen. Swami Shivananda hat jahrelang den Tag begrüßt, indem er bis zum Hals im Ganges stand und dann gewartet hat, bis die Sonne aufgeht, um seinen Geist zu trainieren, um Willenskraft zu entwickeln. Wer schon mal in Nordindien war, weiß vielleicht, dass der Ganges in Rishikesh, wo Swami Shivananda gelebt hat, wirklich eiskalt ist, er kommt da aus den Bergen. Und Swami Shivananda hat damit seine Gesundheit ruiniert und ist deswegen auch später schwer krank geworden. Swami Shivananda rät dringend davon ab, Praktiken auszuüben, die den Körper schädigen. Er sagt, der Körper ist sozusagen der Tempel der Seele und muss gepflegt werden. Und er sagt, es ist überhaupt nicht nötig, um das Ziel des Yoga zu erreichen. Also vor ungefähr 1 000 Jahren gab es diese Nath-Yogi-Bewegung und die haben so eine Art Körperkult betrieben, wo sie also auch diese uralten Hatha-Yoga-Techniken sehr extrem geübt haben und Pranayama-Techniken gemacht haben und so was, um darüber dann zur Erleuchtung zu kommen. Allerdings muss man sagen, sie haben nicht nur Hatha-Yoga-Übungen gemacht, also, was weiß ich, Asanas und Pranayama, sondern sie hatten auch, und das ist belegbar in den Texten, die sie verfasst haben, Konzepte, die mit Herzöffnung zu tun hatten, also mit Hingabe gegenüber Gott. Sie hatten auch Ethik und Moral als wichtige Basis für den spirituellen Weg. Da werden wir auch noch viel darüber sprechen, das ist sehr essenziell, wenn wir uns für höhere Bewusstseinsebenen öffnen, dass wir daran arbeiten, ethisch-moralisch korrekt zu handeln. Und so ist das System von Hatha Yoga und Kundalini Yoga eigentlich auch schon an sich ganzheitlich.

Bhakti Yoga ist der Weg des Herzens, Jnana Yoga ist die Transzendierung des Verstandes oder der Weg der Erkenntnis, Raja Yoga ist die Kontrolle des Geistes, Karma Yoga der Weg des Handelns, Hatha Yoga das Arbeiten mit der körperlichen Ebene und Kundalini Yoga das Arbeiten mit dem Energiefeld oder Yoga der Energie.

Und zu diesen unterschiedlichen Yoga-Wegen gibt es jeweils eine ganze Reihe von praktischen Anleitungen auf der einen Seite, auf der anderen Seite auch unterschiedliche philosophische Konzepte, die dem zugrunde liegen. Wollen wir gleich ein bisschen darauf eingehen. Das ist das Eine. Und wir können zum einen diesen Yoga Weg erst mal recht eng betrachten, also im Zusammenhang mit dem klassischen Yoga. Und dann, was mir sehr wichtig ist, können wir diese Yoga Wege auch dann als ein universelles Prinzip betrachten, losgelöst von den Begriffen des Yoga einfach zu sehen, dass es hier s

echs Ansätze gibt, mit denen wir arbeiten, die wir auch mit westlichen Begriffen oder mit anderen Techniken betrachten.
Mir geht es immer darum, zu unterstreichen, dass wir im Yoga eigentlich eine universelle Lehre haben. Das sind also Prinzipien, die hier benannt werden, die natürlich mit bestimmten, aus Indien stammenden Konzepten zusammenhängen, aber wir wollen schauen, dass wir diese auch als universelles Prinzip begreifen. Wir wollen jetzt zunächst darüber sprechen, wie das im engeren Sinne aussieht, was für Praktiken im Yoga dazugehören. Und dann wollen wir gucken, wie wir diese Yoga Wege auch als universelle Praktiken begreifen können.

Wir fangen oben an: Bhakti Yoga, der Weg des Herzens. Hier geht es darum, wie gesagt, allumfassende und bedingungslose Liebe zu kultivieren und sich darüber mit dem Göttlichen zu verbinden. Die philosophische Idee dahinter ist, dass wir sagen, alles, was wir wahrnehmen können, alles, was es gibt, alles, aus dem das Universum besteht, ist Gott oder ist eine Manifestation von Gott. Und ich bin der demütige Diener dessen. Und durch diese Einstellung, Gott ist alles um mich herum und ich bin der Diener, durch dieses Einstellung, dass ich sozusagen mich selber nicht so wichtig nehme, sondern mich sozusagen in den Dienst an das große Ganze stelle, öffnet sich das Herz und bereitet eine starke Verbindung. Man sagt, das Bhakti Yoga ist der einfachste von allen Yoga-Wegen, weil man muss weder einen starken Willen haben, man muss nicht besonders intelligent sein, man muss auch keinen flexiblen und dehnbaren Körper habe, man muss auch nicht besonders stark sein, sondern es braucht lediglich den Wunsch, sein Herz für Gott zu öffnen. Das ist die einzige Voraussetzung und letztlich dann auch schon die Praxis. Es geht nur darum, mit dem Herzen zu arbeiten und sich über das Gefühl, über die Emotionen mit Gott zu verbinden. Und das Verstehen von diesem Konzept des Bhakti Yoga macht vieles einfacher im Leben. Wir neigen dazu, alles kontrollieren zu wollen, alles verstehen zu wollen und alles auf einer rationalen Ebene durch Willensstärke lösen zu wollen. Aber das Bhakti Yoga befreit uns davon. Bhakti Yoga sagt: Mach dich mal locker, mach dein Herz auf, hab Vertrauen zu Gott und dann wird es schon. Wenn du dein Bestes gibst im Dienst an die Allgemeinheit oder im Dienst an das große Ganze, dann wird sich das schon alles fügen. Also, Kultivieren von Liebe, das ist das, worum es hier geht. Stichwort zum Beispiel Vergebung: Um frei zu werden, wollen wir Vergebung üben und in jedem anderen das Göttliche sehen. Genauso wie in mir, wohnt in jedem anderen auch das Göttliche. Und das gilt es zu sehen, auch im cholerischen Chef, den wir bei der Arbeit haben. Auch der ist nur ein Geschöpf Gottes und will geliebt werden, auch wenn das manchmal schwierig ist, sich das vorzustellen, aber so ist es. Und Bhakti Yoga bedeutet, immer zu versuchen, das zu sehen und das Herz zu öffnen für alle Geschöpfe. Für die leidenden Tiere, für die unwissenden Kollegen, für alle. Eine allumfassende und bedingungslose Liebe.

Und da gibt es also bestimmte Praktiken im Yoga. Eine sehr wichtige Praktik ist das Singen. Singen hilft, das Herz zu öffnen und über das Singen können wir uns wunderbar im Gefühl mit Gott verbinden. Da kann man beim Singen die Augen schließen und sich vorstellen, man öffnet das Herz und verbindet sich mit dem großen Ganzen. Das ist eine sehr einfache Methode, sehr effektiv und sehr reinigend.

Dann gibt es andere Methoden, wie zum Beispiel klassische Verehrungsrituale, wo dann mit dem Altar gearbeitet wird. Wir versuchen dann Gott, obwohl wir wissen, dass alles Gott ist, wollen wir Gott besonders in den Figuren auf dem Altar sehen, obwohl wir natürlich wissen, das ist nur eine Metalllegierung, die in eine bestimmte Form gegossen wurde und irgendwie nett hergerichtet wurde, natürlich ist das nur ein Stück Metall auf der einen Ebene. Auf der anderen Ebene wollen wir das als ein Symbol für Gott verehren. Und da kann man Rituale machen und sich darüber mehr und mehr verbinden. Das sind solche klassischen Methoden des Bhakti Yoga: singen, beten, verehren.

Dann haben wir Raja Yoga. Raja Yoga basiert auf einem klassischen Text, den Yoga Sutras, da hat der Weise Patanjali vor etwa 2 000 Jahren das Wissen vom Yoga, vom Raja Yoga, zusammengefasst in 196 ganz kurzen Versen. Diese 196 Verse sind nur Überschriften. Und die kann man sehr unterschiedlich interpretieren. Ich habe mich ein bisschen damit beschäftigt und unterschiedliche Interpretationen verglichen, dass ist wirklich so da, das ist eigentlich zu verstehen wie eine Art Curriculum. Das sind 196 Überschriften, um den Meister oder den Lehrer daran zu erinnern, über was er sprechen soll. Aber es ist kein Text, den man einfach so liest und dann hat man es geblickt, sondern das sind Überschriften, die dann eben jeweils große Themen ansprechen. Und, wie gesagt, im Raja Yoga geht es darum, den Verstand oder den Geist kennenzulernen, zu analysieren, die Denkmuster, die Verhaltensmuster, die Programmierungen aufzudecken und aufzulösen, um zu erkennen, was darunter liegt. Es ist also so eine Art psychologischer Weg.

In den Yoga Sutras gibt es eine Reihe von Konzepten, die dort hilfreich sind, die wir auch noch im Einzelnen später besprechen werden. Ein Konzept ist zum Beispiel das, was man Ashtanga nennt. Ashtanga, der achtfache Weg des Yoga, wo Patanjali ganz konkret aufzeigt, wie man schrittweise zum höchsten Bewusstsein kommt. Es hat nichts zu tun mit dem Ashtanga, mit dem Yoga-Stil, der heute sehr verbreitet ist, dieses dynamische, sehr sportliche Yoga, sondern klassischerweise ist der Begriff Ashtanga dem Raja Yoga entnommen. Und da geht es um die acht Stufen oder acht Ebenen der spirituellen Praxis, wobei die Grundlage vor allen Dingen Ethik und Moral ist. Da wird im Yoga, vor allen Dingen jetzt im Raja Yoga, ein sehr hoher Stellenwert drauf gelegt, dass man nicht nur einfach irgendwelche Psychotechniken übt, um das Bewusstsein zu entwickeln, sondern dass man erst mal eine solide Basis legt, indem man zum Beispiel Gewaltfreiheit, Reinheit und Wahrhaftigkeit übt. Das ist die Grundlage für die spirituelle Praxis. Also, Raja Yoga – Kontrolle des Geistes.

Das sind diese sechs Yoga-Wege, jetzt im engeren Sinne gesprochen, wie wir das im Yoga betreiben. Wie gesagt, das sind unterschiedliche philosophische Konzepte, die dem zugrunde liegen. Hatha Yoga und Kundalini Yoga kommen aus dem Tantra. Unter dem Begriff Tantra haben die meisten von euch wahrscheinlich direkt im Kopf irgendwelche seltsamen Sexpraktiken. Das hat aber nichts mit dem zu tun, was das Tantra ursprünglich ist. Wer schon mal in Indien war, der weiß, dass der Inder an sich sehr prüde ist. Da wird man schon schräg angeguckt, wenn man Hand in Hand rumläuft. Tantra ist eigentlich ein Philosophiesystem, ein Übungssystem, es sind klassische Texte und man fasst darunter auch die Verehrung der göttlichen Mutter zusammen. Es sind eigentlich ganz viele Sachen, die man unter Tantra versteht. Ein Lehrer von mir hat mal gesagt: „Tantra hat ungefähr so viel mit Sex zu tun, wie die katholische Kirche mit Wein trinken.“ Es kommt vor in der katholischen Kirche, dass bei einem Ritual auch mal ein Schluck Wein getrunken wird, aber das ist nicht gleichzusetzen. Und genauso gibt es Strömungen im Tantra, wo eben auch sexuelle Praktiken benutzt werden. Hatha Yoga, Kundalini Yoga hat als Grundlage die Tantra-Philosophie, die wir später auch noch kennenlernen werden.

Raja Yoga hat als philosophische Grundlage das, was wir Samkhya nennen. Das ist ein uraltes Philosophiesystem Indiens, was allerdings vermischt wurde mit vielen buddhistischen Einflüssen. Im Raja Yoga, das ist ungefähr 500 Jahre nach Buddha entstanden, kann man ganz viele buddhistische Einflüsse auch erkennen. Und so haben wir unterschiedliche philosophische Konzepte, die mit den Yoga-Wegen zusammenhängen.

Wie gesagt, wollte ich dann noch darüber sprechen, dass wir diese Yoga-Wege auch etwas offener und weiter interpretieren können und sehen können, dass das universelle Prinzipien sind. Zunächst mal Bhakti Yoga, was die Lehre von Jesus Christus war, das Revolutionäre war die Nächstenliebe, die er so in den Vordergrund gestellt hat. Und letztlich ist der Kern der Lehren des Christentums nichts anderes als Bhakti Yoga: Herzöffnung, Nächstenliebe. Auch im Islam, ich habe mich letztlich da mal etwas mehr mit beschäftigt, was für Konzepte dem eigentlich zugrunde liegen. Auch dort ist es Nächstenliebe und Demut und Hingabe gegenüber dem Göttlichen, also nichts anderes als Bhakti Yoga. Und ich denke, jeder Mensch mit gesundem Menschenverstand, der sich die Welt heute anschaut, sieht, dass es dringend nötig ist, mehr Demut und Hingabe gegenüber der Schöpfung zu entwickeln und eben mehr Liebe im menschlichen Miteinander walten zu lassen. Und so Bhakti Yoga ein universelles Prinzip. Es geht darum, Liebe, Mitgefühl, Achtsamkeit füreinander zu kultivieren und das Göttliche in allem und in jedem zu sehen. Und dann entsprechend achtsam mit der Schöpfung umzugehen.

Auch das Jnana Yoga ist ein universelles Prinzip. Zwar ist es ausformuliert von den alten Indern, aber es geht darum, einfach zu erkennen: Was liegt dem Ganzen hier eigentlich zugrunde? Was ist mein wahres Selbst? Und das herauszufinden, ist kein elitäres Ding von den Yogis, sondern das ist eine Frage, die jeden interessiert: Was ist die Natur meines Selbst? Und da haben wir zwar im Vedanta sehr klare Aussagen darüber, aber letztlich findet man genau diese Aussagen in allen anderen ernsthaften spirituellen Traditionen. „Ich bin der Weg, das Licht und die Liebe“, hat Jesus gesagt. Und das ist auch pures Vedanta. „Ich bin die Wahrheit und das Licht. Der Weg, die Wahrheit und das Licht.“ Und das ist Vedanta. Das, was ich bin, ist die Wahrheit. Ich bin das Bewusstsein, was allem zugrunde liegt, ich bin die Liebe, die Energie, die mich mit allem verbindet. Und so formuliert das Jnana Yoga sehr präzise die allem zugrunde liegende Wirklichkeit. Und wenn man dieses kennt, kann man sehr gut erkennen, dass das in allen anderen spirituellen Traditionen auch genauso gesehen wird. Nur wird es so oder so formuliert.

Raja Yoga ist letztlich auch das, was wir in der modernen Psychologie machen. Wir lernen unsere Muster kennen und lösen sie auf oder wir schauen mit verschiedensten psychologischen Konzepten, dass wir uns besser verstehen lernen, um besser mit uns umgehen zu können. Das ist auch, was man Raja Yoga nennen, also es ist etwas ganz Universelles.
Karma Yoga, selbstloses Handeln einerseits, andererseits geht es hier ganz klar um Gegenwärtigkeit. Und das ist einer der wichtigsten Schlüssel auf dem spirituellen Weg, zu lernen, mit dem Bewusstsein mehr und mehr in die Gegenwart zu kommen und das volle Spektrum an Erfahrungen im Hier und Jetzt mitzubekommen. Der bekannteste spirituelle Lehrer der Gegenwart, wahrscheinlich inzwischen bekannter als der Dalai Lama oder weiß ich nicht, Eckhart Tolle, die ganze Philosophie baut darauf auf, was er so sagt, dass es um Gegenwärtigkeit geht, darum, mit dem Bewusstsein in die Gegenwart zu kommen. Und vieles von dem, was er dort sagt, ist letztlich auch Vedanta. Und Karma Yoga ist eben auch die Praxis, mit dem Bewusstsein ins Hier und Jetzt einzutauchen.

Dann haben wir Hatha Yoga, da geht es ja vorwiegend um Körperbewusstsein. Und das können wir auch mit Tai Chi oder Chi Gong oder achtsamem Spazierengehen oder verschiedene andere Sachen lernen. Im Grunde geht es um Körperbewusstsein, dass wir das schulen und so Körper, Geist und Seele wieder mehr zu einer Einheit werden.
Kundalini Yoga ist dann die Arbeit mit Energie, um feinfühlig zu werden für energetische Vorgänge, für Energieströmungen, für Chakras und so weiter. Und da gibt es auch ganz viele moderne Dinge, was weiß ich, Reiki zum Beispiel kann man auch unter diesem Oberbegriff Kundalini zusammenfassen, Arbeit mit Energie.
Und so ist es mir wichtig, diese sechs Yoga-Wege als universelle Prinzipien euch zu vermitteln. Dass es nicht nur darum geht, das sind halt sechs Disziplinen im Yoga, sondern dass deutlich wird, diese sechs Yoga-Wege stellen universelle Prinzipien dar, so dass wir auf unterschiedlichen Ebenen unseres Seins daran arbeiten können, uns zu entwickeln.

Die Wege des Yoga sind im Einzelnen:

  • Jnana Yoga– Weg der Erkenntnis
  • Bhakti Yoga– Weg der Hingabe
  • Raja Yoga– Kontrolle des Geistes
  • Karma Yoga– Selbstloses Handeln
  • Hatha Yoga– Körper Ebene
  • Kundalini Yoga– Energiekörper

und hier noch ein kurzes Video meinerseits zum Thema:

https://vedanta-yoga.de/yoga/integrales-yoga-wege/ Yoga - ganzheitlicher Übungsweg zum höchsten Bewusstsein

Yoga in Jyotirmath

 

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Namaste! Mein Name ist Narada und ich betreibe diese Infoseiten rund um Yoga Philosophie, spirituelle Praxis und universelle Mystik seit 2011. Ich bin gelernter Koch, hauptberuflich Reiseveranstalter und unterrichte seit 2008 Yoga in seinen verschiedenen Aspekten. Gerne unterrichte ich auch in Aus- und Weiterbildungen, einfach Anfragen!

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