Panchakosha und die 3 Körper und 5 Hüllen sind ein Modell welches uns hilft uns selbst besser zu verstehen und genauer zu unterscheiden zwischen dem was wir sind, und dem was wir nicht sind.
“Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll.”
…sagte der Buddha laut Überlieferung als erstes nach seiner Erleuchtung.
Klar, das Leben macht jede menge Spass und hält immer wieder Überraschungen bereit, aber Buddha meinte hier wohl nicht, dass wir uns ständig auf dem Boden krümmen vor Schmerz. Das Leben ist leidvoll weil wir selten bekommen was wir wollen und meistens ablehnen was wir haben.
Es schleicht sich immer Unzufriedenheit in den Geist und wir suchen nach einem Ausweg. Im Yoga und Advaita Vedanta wird als Ursache hierfür die Identifikation mit unserem Werkzeug: die 3 Körper und 5 Hüllen und deren Funktionen. Der Ausweg ist: zu erkennen, was wir jenseits der 3 Körper und 5 Hüllen tatsächlich sind. Dafür müssen wir genau wissen was alles zum “nicht Selbst” gehört um dann das wahre Selbst davon zu “trennen” und zu erkennen was wir wahrlich sind.
Im Hinduismus hat sich das Modell “Panchakosha”, also 3 Körper und 5 Hüllen durchgesetzt um zu verstehen was wir nicht sind, welches ich im Vortrag kurz erläutere.
Die 3 Körper sind im einzelnen:
- Sthula Sharira- der physische Körper
- Sukshma Sharira- der astrale Körper
- Karana Sharira- der kausale Körper
Die 5 Hüllen sind:
- Anamaya Kosha- die grobe Hülle
- Pranamaya Kosha- die Energie Hülle
- Manomaya Kosha- die Gefühls Hülle
- Vijnanamaya Kosha- die Geist Hülle
- Anandamaya Kosha- die Wonne Hülle
Über Panchakosha, die 3 Körper und 5 Hüllen
Der Vortrag “Panchakosha – Die 3 Körper und 5 Hüllen” transkribiert
Der Mensch, so sagt die Yogalehre, ist ein multidimensionales Wesen. Also wir sind nicht nur der Körper, sondern wir bestehen aus ganz vielen verschiedenen dimensionalen Ebenen.
Panchakosha- multidimensionalität des Menschen
Wie kann man sich das mit den Panchakosha praktisch vorstellen? Wenn man z.b. den Raum nimmt zwischen meinen beiden Händen. Hier ist erst mal nichts. Auf der physisch, grobstofflichen Ebene, ist da nichts zwischen den beiden Händen. Wenn wir genauer hinschauen sind da jedoch verschiedene Gase, Sauerstoff, Kohlendioxid, das ist eine dimensionale Ebene. Man kann feststellen welche Gase dort genau sind, dann sind da z.b. Gerüche die hier im Raum hängen, das ist auch wieder eine Ebene. Dann sind da Lichtstrahlen und zwar ganz viele die Kreuz und quer durch den Raum gehen, auch das ist eine Dimensionseben. Dann sind da z.b. Radiowellen, wenn wir eine Antenne in diesen Raum zwischen den Raum in den Händen geben, dann könnten wir hier mindestens 10 verschiedene Radioprogramme empfangen, wo vorher scheinbar nichts war. Dann sind da Schwerkraft, Rotationskraft und andere physikalische Kräfte die auf diesen Raum einwirken. Und auch Handystrahlen, zum Teil hier nicht so stark, aber sie sind da. Sms, vermutlich Millionen von sms die gleichzeitig kreuz und quer durch diesen kleinen Raum geschickt werden. Und so ist in diesem kleinen Raum wo erst mal scheinbar nichts ist auf verschiedenen Ebenen dann doch etwas. Und diese Ebenen sind Dimensionen, die Mathematik sagt, dass es 12 x 12 Dimensionen gibt.
verschiedene Dimensionen
Und so existiert eben auch der Mensch nicht nur auf der physischen Ebene wo wir den Körper mit all seinen Funktionen haben. Sondern auf anderen Ebenen existieren wir gleichzeitig. Z.b. die Chakras oder die Aura, das sind Dinge die auf einer anderen Dimensionsebene liegen die nicht physisch wahrnehmbar oder beweisbar sind und unser Gehirn ist eine Empfangsstation für verschiedene Dimensionsebenen. Wenn wir unseren Geist öffnen und unsere Wahrnehmung erweitern, dann können wir mehr und mehr Zugang zu anderen dimensionalen Ebenen bekommen und viel mehr Facetten der Wirklichkeit mitbekommen.
Panchakosha – das Selbst ist jenseits davon!
Im Yogasystem sprechen wir von 3 Körpern. 3 Körper bedeutet wir haben einen grob stofflichen Körper, einen feinstofflichen Körper und einen kausalen Körper. Der grob stoffliche Körper ist der, den wir sehen und anfassen können, der feinstoffliche ist der den wir spüren, den wir mit unseren feinstofflichen sinnen wahrnehmen können, zb. unsere Aura ist im feinstofflichen Körper. Der kausale Körper, kausal bedeutet ursächlich, das ist die Dimensionseben wo sich die Blaupause unseres Wesens befindet, oder wo tief sitzende Programmierungen sind die dann letztendlich unsere Persönlichkeit ausmachen.
die 5 Hüllen
In einem anderen System sprechen wir von 5 Hüllen. Es gibt 5 Ebenen, aus denen wir bestehen, sie werden als 5 Hüllen beschrieben, Hüllen die unser wahres Selbst verdecken oder verhüllen. Immer, wenn wir identifiziert sind mit diesen Hüllen können wir unser wahres Selbst nicht erkennen. Unser wahres Selbst ist jenseits von unserer Persönlichkeit, jenseits von unserem Körper mit all seinen Funktionen. Das wahre Selbst ist unpersönlich und unberührt von allen Veränderungen und ist auch nicht handelnd. Das wahre Selbst ist immer gleich und allem zugrunde liegend und ist bei mir und bei dir nicht anders. Es gibt nur ein Selbst was uns allen zu Grunde liegt. Die Persönlichkeit oder die Gewohnheiten, die Art und Weise zu denken und zu fühlen, oder die Welt zu betrachten, ist individuell und diese hängen zusammen mit diesem System der 3 Körper und der 5 Hüllen. Sie sind aber nicht das, was wir sind, sondern das ist nur unser Werkzeug. Im Yoga sagen wir das ist nur unser Instrument, was wir für eine Weile zur Verfügung haben. Das Problem ist wir identifizieren uns mit diesem Instrument. Wie der moderne Mensch sich mit seinem Auto identifiziert und glaubt er ist etwas Besseres, wenn er schönere Felgen hat. So identifizieren wir uns mit unserem Körper, unserem Geist, unseren Gedanken, unserem Weltbild und grenzen uns so von der Außenwelt ab. Bzw. definieren uns so als Individuum und das ist auch die Ursache unseres Leidens.
Panchakosha – die Identifikation aufzulösen
Im Yoga sagen wir um aus dem leiden herauszukommen, müssen wir die Identifikation mit unserem Instrument Panchakosha auflösen und immer mehr erkennen, was wir eigentlich sind. Nämlich dieses wahre Selbst was unpersönlich ist. Diese 5 Hüllen, das ist ganz wichtig zu verstehen, um zu begreifen was man nicht ist, bzw. was nur das Werkzeug ist. Das Werkzeug sind 5 Hüllen, einmal die grobstoffliche Hülle, der physische Körper, dann haben wir die Energiehülle, zb. unsere Aura, aber auch das ganze feinstoffliche System mit seinen Energiebahnen was man aus der chinesischen Medizin als Meridiane kennt und was wir im Yoga als Nadis bezeichnen wo z.B. auch die Chakras sitzen. Das ist das Energiefeld des Menschen, das ist eine Hülle eine Schicht, was unser Instrument ausmacht. Dann haben wir noch die Geisthülle, da stecken unsere Gedanken und Gefühle drin, da steckt auch das Zentrum drin, was unsere Handlungen steuert und unsere Sinneswahrnehmungen empfängt. Und die nächst feinstofflichere Hülle ist die, die wir als intellektuelle Hülle bezeichnen, da sitzt der unterscheidenende Verstand, die Instanz in uns die unterscheidet, die geistig trennt zwischen den verschiedenen Dingen die wir erfahren. Vor allen Dingen auch zwischen der Wirklichkeit und dem Schein. Dann ist da noch die 5. Hülle diese wird als Wonnehülle oder Zufriedenheitshülle beschrieben und sie ist schon sehr nah dran an unserem wahren Selbst und ist verbunden mit einem großen Glück oder einer großen Glückseligkeit. Aber auch diese Glückseligkeit ist nicht unser wahres Selbst. Sondern so lang dieses große Glück als ein Objekt erfahren wird, ist es nur unser Instrument und mit unserem Körper verbunden. Und in dieser Glückseligkeitshülle sitzen auch unsere tiefsitzenden Programmierungen drin die wir transzendieren wollen.
Um dann dahin zu kommen, dass wir erkennen wir sind nicht der Körper, wir sind nicht Panchakosha sondern die 3 Körper und die 5 Hüllen sind nur unser Instrument. Und dies gilt es zu erkennen und aus dieser Erkenntnis heraus zu leben, denn all unser Leid ist verbunden mit unserem Werkzeug, Panchakosha. Solang wir uns identifizieren mit dem armen, kleinen, hilflosen Ich, was verbunden ist mit den 3 Körpern und 5 Hüllen, nämlich Gefühle, Gedanken, Körper, stecken wir voller Probleme. So lang wir damit identifiziert sind und glauben wir sind das und überzeugt sind wir sind dieser Körper, dieses Gefühl, dieser Gedanke, so lange leiden wir. Aber wenn wir erkennen und daraus eine dauerhafte Erfahrung wird, das wir eigentlich nur Gewahr sein sind was dem ganzen zu Grunde liegt, haben wir uns aus dem Leiden befreit. Byron Katie sagt ganz schön: “wir müssen aufhören zu glauben was wir denken.” Damit geht einher, dass wir auch nicht mehr damit identifiziert sind.