Sprechen wir über Gott und die Welt! Eines ist sicher, wir können Gott nicht begreifen und es ist kein Konzept und kein Bild ausreichend um ihm gerecht zu werden. Doch auch wenn wir Es nicht wirklich beschreiben können, wollen wir verstehen, um uns darauf zuzubewegen ist es hilfreich einige Konzepte zu kennen. Wenn wir irgendwo hin wollen, brauchen wir nicht nur ein Ziel, sondern eben auch eine Motivation dorthin zu gelangen. Wir müssen uns ein wenig mit dem Ziel beschäftigen um es entsprechend einordnen zu können. Entscheidend ist jedoch, dass wir uns darüber bewusst sind, dass die Landkarte nicht die Landschaft ist, also dass jegliches Konzept über Gott ihm niemals gerecht werden kann.
Gott und die Welt stehen in einer Beziehung zueinander, und so stehen auch wir in einer Beziehung zu Gott, wichtig ist diese zu analysieren und zu verstehen. Aber noch wichtiger ist, dass wir mit unserem Verstehen demütig bleiben, also dass wir niemals vergessen, dass Konzepte nicht die Wirklichkeit sind. Ich denke das oftmals z.B. Atheisten näher an Gott sind als religiöse Menschen, denn sie hinterfragen, statt einfach nur zu glauben. Glauben ist nicht wissen, es ist nur vermuten – wissen kommt durch stetiges Hinterfragen und steht am Ende eines Erkenntnisprozesses.
Vortrag über Gott und die Welt
Im Vortrag geht es zunächst um die Absurdität aller Konzepte von Gott und dann eben um Konzepte über Gott. Diesen Vortrag über Gott und die Welt habe ich im Februar 2017 Rahmen eines Satsang im Ashram von Yoga Vidya im Allgäu gegeben. Es geht um die Sicht auf Gott aus dem Blickwinkel des Yoga.
Allgemeines zu “Gott und die Welt”
“Gott und die Welt” ist eine Redewendung, die oft verwendet wird, um die universelle Natur von Themen zu betonen, die für alle Menschen von Bedeutung sind. Die Phrase bezieht sich auf die Idee, dass Gott allgegenwärtig ist und dass alles auf der Welt Teil seines Schöpfungsplans ist. In vielen Religionen spielt Gott eine zentrale Rolle bei der Schöpfung und Erhaltung der Welt. Gleichzeitig wird die Welt von Menschen bewohnt, die durch ihre Handlungen und Entscheidungen in der Lage sind, die Welt zu formen und zu beeinflussen. Die Redewendung “Gott und die Welt” betont die Verbindung zwischen diesen beiden Konzepten und die Bedeutung von Spiritualität und Menschlichkeit. Unabhängig von der spezifischen religiösen Überzeugung betont diese Redewendung auch die Idee, dass das Leben und das Universum als Ganzes einen höheren Zweck haben. Es gibt viele verschiedene Ansätze und Philosophien, die versuchen, diesen Zweck zu definieren und zu verstehen. Doch “Gott und die Welt” erinnert uns daran, dass es wichtig ist, unsere Beziehung zu etwas Größerem als uns selbst zu erkennen und zu pflegen.
Hier der Vortrag zu Gott und die Welt komplett transkribiert
Und wie gesagt, ich habe mich sehr gefreut, dass ich gebeten wurde, heute Abend hier ein bisschen zu euch zu sprechen. Und dann habe ich mich gefragt und mir den Kopf zerbrochen, worüber ich denn wohl reden könnte. Und dann habe ich gedacht, ich könnte ja eigentlich über das Wichtigste überhaupt reden, was aber gleichzeitig auch sehr kompliziert ist, Aber ja, eben ganz essenziell im Yoga, nämlich über Gott und die Welt. Es ist so es gibt ja ganz viele verschiedene Konzepte darüber, was Gott eigentlich ist. Und im Yoga haben wir da auch ganz viele verschiedenartige Ansichten darüber, die sich zum Teil sehr widersprechen. Aber trotzdem sind sich alle einig Das Ziel des Yoga ist letztlich, die Einheit mit Gott zu finden. Und man kann auch sagen Das Ziel des Yoga ist, Gott zu erkennen oder sich Gott ganz hinzugeben. Aber dann ist ja auch wichtig, wenn wir uns zu diesem Ziel hinbewegen wollen. Das ein bisschen genauer zu wissen, was Gott eigentlich ist. Das Problem wie gesagt ist, es gibt da sehr konträre Konzepte dazu.
Ist Gott konkret oder abstrakt?
Also die Gelehrten des Yoga streiten sich seit Jahrhunderten, Jahrtausenden darüber, ob Gott jetzt beispielsweise konkret oder abstrakt ist. Ebenso streiten die sich darüber, ob Gott gestalthaft ist, also ob er eine bestimmte Form hat. Vielleicht auch sie. Oder ob Gott gestaltlos ist. Ob Gott jenseits aller Namen, Formen und Eigenschaften ist. Und das alleine ist ja schon etwas, worüber wir uns den Kopf zerbrechen können. Die Frage Hat Gott jetzt eine Form? Ist Gott eine Person, eine Wesenheit, eine Instanz, eine Kraft, die irgendwie manifest ist? Oder ist Gott so abstrakt, dass wir es gar nicht fassen können? Tatsächlich sagen wir heute im Yoga Es ist nicht entweder oder, sondern sowohl als auch. Damit machen wir uns es ein bisschen einfach. Aber ich finde, der Ansatz, den wir in der Yoga Philosophie haben, um Gott zu beschreiben, ist ein Ansatz, der sehr weltoffen und zukunftsgewandt ist und der auch das gemeinsame Miteinander fördert. Weil wir eben sagen Ja, Gott ist nicht genauso, weil es genauso in dem und dem Buch steht.
Gott ist mehr als jedes Konzept!
Und alle, die sagen, dass Gott anders ist, sind auf einem Irrweg. Sondern wir sagen ganz klar Ja, wenn man möchte, dann kann man sagen Gott ist genauso, wie das hier in dem Buch steht. Ja, und dann magister es wohl auch so sein, aber wir sagen eben nur Gott kann aber auch anders sein. Das Problem ist eben, und das hat eben der große Psychoanalytiker Jung auch schön formuliert, er sagt Religiöse Erfahrungen sind absolut. Also, wenn jetzt jemand eine tiefe spirituelle Erfahrung macht und Gott erkennt oder meint, er hätte Gott erkannt, dann ist das schön für den. Aber das bedeutet für uns erst mal noch lange nichts. Wenn jetzt der Patrick herkommt und uns erzählt Heute Morgen hat er so schön meditieren können, dass er Gott erfahren hat. Da würde ich erst mal sagen Aha. Und sonst? Ja, ich kenne den Patrick nicht so gut und ich weiß ja nicht, was da los ist. Wenn ich jetzt in Patrick allerdings ein netter, vertrauenswürdiger Mensch, wenn ich den ein bisschen besser kennen würde und ja und und tatsächlich ein großes Vertrauen zu ihm hätte und er dann sagt Mensch, nada, ich muss dir sagen, heute Morgen, da habe ich, da ist was mit mir passiert, ich habe Gott gesehen.
Gott und die Welt – nur in unserem Kopf!
Dann würde ich vielleicht sagen Ja, Mensch, Mensch, das sind Dinge. Also wenn ich ihn gut kennen würde und Vertrauen hätte, dann, dann könnte ich sagen okay, vielleicht ist ja da was dran, vielleicht gibt es ja was. Also, was ich damit sagen möchte, ist. Wenn Patrick Gott erlebt hat, dann ist das seine subjektive Erfahrung, die in seiner Welt, in seinem Bewusstsein stattgefunden hat. Aber er kann sie nicht mit uns teilen. Und das ist das Problem. Er kann sie vielleicht irgendwie, gefühlsmäßig, energetisch können manche das vielleicht irgendwie erfassen, dass da was anders ist. Aber die Erfahrung ist nicht teilbar, weil sie subjektiv ist und die Art und Weise, wie das dann beschrieben wird, die Gotteserfahrung und. Ist immer abhängig davon, Wie drückt der Mensch sich aus, Was hat er für einen Hintergrund, was für eine Bildung? In was für einer Sprache, in was für einem Ort und was für einer Kultur lebt dieser Mensch? Und dann kann die gleiche Erfahrung von verschiedenen Menschen ganz anders ausgedrückt werden.
Ein australischer Ureinwohner würde ganz andere Worte verwenden als ein nordamerikanischer Indianer oder ein arabischer Wüstenvater, geschweige denn ein ein gebildeter Europäer der Moderne. Jeder verwendet andere Terminologie, um vielleicht das Gleiche zu beschreiben. Da gibt es dieses diese Geschichte von den fünf blinden Männern, die gebeten wurden, einen Elefanten zu beschreiben. Und der erste geht her an den Elefanten und der fühlt das Bein des Elefanten und sagt Aha, ja, ein Elefant ist wie eine Tonne und der nächste geht her und er fühlt den Bauch des Elefanten und sagt Aha, ein Elefant ist wie eine Raufaser Tapete und der nächste fühlt den Rüssel und sagt Ein Elefant, ganz klar, ist wie ein Schlauch. Und der nächste fühlt in den Schwanz und sagt Aha, Elefant, Das ist wie ein Pinsel. Und ich glaube, es waren nur vier Leute. Jedenfalls, die haben alle recht. Alle vier Leute haben den Elefanten gespürt, ihn wahrgenommen. Und die haben recht mit dem, was sie gesagt haben. Jeder hat aber nur einen begrenzten Blickwinkel, nämlich seinen eigenen Blickwinkel.
Jede*r sieht Gott und die Welt anders!
Und. So gibt es eben unendlich viele Blickwinkel auf dieses Thema. Und jeder, der hier im Raum sitzt, hat eine andere Idee davon, was Gott letztendlich ist. Und jeder würde das mit seinen Worten beschreiben. Und wenn wir an unserem Konzept festhängen, dann kann es sein, dass wir uns darüber streiten, was aus unserer Sicht vollkommen unnötig ist. Ich glaube. Die meisten Kriege mit. Die meisten Kriege auf der Welt sind wegen Konzepten von Gott entstanden. In Indien gibt es ein Sprichwort. Da heißt es Wenn der Weiße mit dem Finger auf den Mond zeigt, sieht der Idiot nur den Finger. Der Finger ist ja nur dazu da, etwas anzuzeigen. Es ist ja nicht der Mond selber. Und genauso ist ein Konzept von Gott nur eine Richtungsanzeige, nur eine eine Methode, auf etwas hinzuweisen. Genauso wie man auch sagt die Landkarte ist nicht die Landschaft. Wenn die Landkarte, die kann uns sagen, da ist eine Straße und da geht es entweder rechts oder links nach rechts, geht es zum Bahnhof. Aber die Landschaft ist ganz anders.
Konzepte sind nicht die Wirklichkeit!
Es ist nicht zu verwechseln. Und es ist ganz wichtig, dass wir Modelle, Konzepte, letztlich alle, alle Systeme, die versuchen, etwas zu beschreiben, immer nur als Arbeitshypothese betrachten, nur als ein Mittel, was uns ermöglichen soll, das zu erkennen, worauf das hindeutet. Also es geht nicht um den Finger, sondern um den Mond. Es geht nicht um die Worte, die in irgendeiner heiligen Schrift stehen, sondern es kommt darauf an, wo diese Worte darauf hindeuten. Und so ist es besonders wichtig, wenn wir über Gott sprechen. Denn Gott ist etwas. Wenn wir uns über einen Tisch unterhalten, dann können wir sagen Der ist braun oder der ist dunkelbraun oder der ist was weiß ich, was es da noch für Schattierungen von Braun gibt. Aber wenn wir über Gott sprechen, dann ist es jenseits unserer Sinneswahrnehmungen und es ist auch jenseits von dem, was wir beschreiben können. Und deswegen ist es ganz schwierig, mit Konzepten von Gott sozusagen zu arbeiten. Aber es ist sehr wichtig, weil wir wollen uns ja.
Mehr über Gott und die Welt findest du z.B. hier:
- Gott und die Götter
- Indische Göttinnen, Göttliche Mutter- Shakti & Devi in vielen Formen
- das 1,2,3 Gottes
- „Gott“ ist nur ein Wort
- Gott ist Brahman, Ishwara, Bhagavan & Atman