
Bhagavad Gita Zitate
Im Laufe der Jahre bin ich immer wieder über Bhagavad Gita Zitate von berühmten Persönlichkeiten gestolpert. Ich bin immer wieder überrascht, wie viel Einfluss der Dialog von Gott und Mensch auch auf die westliche Kultur hat.
Die Bhagavad Gita (im Text oft als BG abgekürzt) ist ein Meisterwerk der spirituellen Literatur und hat Millionen von Menschen auf der ganzen Welt inspiriert. Es ist eine Quelle von Weisheit und Ermutigung, die vermutlich etwa 2000 Jahre alt ist. Aber was macht es so besonders? Wie kann es uns heute helfen, unseren spirituellen Weg zu erforschen? Das wird sicherlich in der folgenden Sammlung meiner BG Zitate deutlich. Sie enthält viele Prinzipien, die uns helfen, uns selbst besser zu verstehen und den richtigen Weg in Bezug auf unsere spirituellen Ziele zu finden. Es lehrt uns den Wert des Gesetzes von Ursache und Wirkung, der Verantwortung und unserer Verbindung zu Gott. Der Text ermutigt uns, unsere geistigen Fähigkeiten zu benutzen, um Gottes Schönheit zu erkennen, oder nennen wir es “das Göttliche”, auch gut. Unser spiritueller Fortschritt hängt davon ab, wie wir das Göttliche in unser Leben integrieren können. Letztlich ist die BG eine Quelle unermesslicher Weisheit, Ermutigung und Inspiration für alle Suchende auf ihrem spirituellen Pfad – ob Sie Anfänger sind oder schon lange nach Antworten suchen.
Bhagavad Gita Zitate bekannter Dichter & Denker
Die erste Übersetzung der BG ins Deutsche entstand im Jahr 1802 von Friedrich Majer. Er war eine Freund Goethes und führte später Schopenhauer in die Lehren des Hinduismus und Vedanta ein. So wurde nicht nur Goethe und die Romantik, sondern auch die späte Aufklärung von den Lehren des Hinduismus beeinflusst.
„Das Buch, das mich in meinem ganzen Leben am meisten erleuchtet hat.“
Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832
Deutlich wird der Einfluss der BG auf die Dichter und Denker in der Person August Wilhelm Schlegel, der die “romantische Schule” mitbegründete, eine einflussreiche Übersetzung der BG ins Lateinische fertigte und den ersten deutschen Lehrstuhl zu Indologie in Bonn innehatte. Auch der von der Aufklärung beeinflusste Bildungsreformer Wilhelm von Humboldt erfreute sich sehr an dem “Gesang des Göttlichen”.
„Ich danke Gott, dass er mich so lange hat leben lassen, um dieses Buch kennenzulernen, das schönste, ja vielleicht das einzige wahrhaft philosophische Gedicht, das alle uns bekannten Literaturen aufzuweisen haben.“
Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand von Humboldt 1767-1835
Als Schüler und Kritiker der Aufklärung war besonders der Philosoph Schopenhauer von der BG und den Upanishaden stark beeindruckt und beeinflusst, das wird in vielen seiner Ansichten deutlich.
„Aus jeder Zeile dieses unvergleichlichen Buches treten uns tiefe, ursprüngliche, erhabene Gedanken entgegen. Es ist die belehrendeste und erhabenste Lektüre, die auf der Welt möglich ist.“
Arthur Schopenhauer 1788-1860
Der Philosoph, Anthropologe und Hauptvertreter des “deutschen Idealismus” von Schelling war großer Freund der indischen Philosophie, insbesondere der Upanishaden, die er die “Urweisheit der Inder und der Menschheit” nannte.
“Wer handelt, verfängt sich mit der wirklichen Welt und ihren Bedingungen; frei ist eigentlich nur der Nichthandelnde; der einmal gehandelt hat, ist durch seine That gebunden. Insofern ist Erkenntnis besser als Handeln. Und doch kann das Handeln nicht unterlassen werden: Der Mensch muss wohl handeln und wird auch gegen sein Wollen zum Handeln getrieben. Hier zeigt nun die praktische Yogalehre den Ausgang. Der Mensch befreit sich von diesem Widerspruch, wenn er zwar handelt, aber als ob er nicht handelte, nämlich ohne seiner Handlungen sich anzunehmen, und mit der vollkommenen Ruhe über den Erfolg. … Er bleibt im Handeln vom Handeln unbefleckt, wie das auf dem Wasser schwimmende Lotosblatt mitten im Wasser vom Wasser unbenetzt bleicht … der wahre Yogi, d.h. der Eingeweihte dieser höheren Lehre, hat diesen Gegensatz überwunden”
Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von Schelling 1775-1854
Eines der bekanntesten Werke deutscher Literatur zu Indien ist sicher Siddhartha von Hermann Hesse, neben dem Buddhismus war er auch sehr inspiriert von der hinduistischen Literatur. Er hat sogar ein Gedicht mit dem Titel Bhagavad Gita verfasst.
“Das Wunderbare an der BG ist, dass in ihr eine ungelehrte, erlebte Weisheit sich als helfende Güte offenbart. Diese schöne Offenbarung, diese Lebensweisheit, diese zu Religion erblühte Philosophie ist es, die wir suchen und brauchen.”
Hermann Hesse 1877-1962
Der Arzt, Theologe und Philosoph Albert Schweitzer was auch voll des Lobes.
Die Bhagavad Gita hat einen tiefen Einfluss auf den Geist der Menschheit durch ihre Hingabe an Gott, die sich in Handlungen manifestiert.
Dr. Ludwig Philipp Albert Schweitzer 1875-1965
Allerdings formulierte er dann auch etwas negativer:
„Weil sich in ihr so wunderbare Sätze von der innerlichen Losgelöstheit von der Welt, von der hasslosen und gütigen Gesinnung und von der liebenden Hingebung an Gott finden, pflegt man das Nicht-Ethische, das sie enthält, zu übersehen. Sie ist nicht nur das meistgelesene, sondern auch das meist idealisierte Buch der Weltliteratur.“
Dr. Ludwig Philipp Albert Schweitzer 1875-1965
Der Einfluss reicht auch in die Welt der Physik und Wissenschaft, auch Einstein machte sich viele Gedanken über spirituelle Themen und bekannte sich zum Pantheismus.
“Wenn ich die Bhagavad Gita lese, frage ich mich, wie Gott das Universum erschaffen hat; alles andere erscheint überflüssig.” Albert Einstein 1879-1955
Bhagavad Gita Zitate englischsprachiger Vordenker
Aber nicht nur die deutschen Dichter und Denker wurden durch die Lehren Indiens beeinflusst:
“Ich verdanke der Bhagavad Gita einen großartigen Tag. Sie war das erste aller Bücher; es war, als ob ein Reich zu uns sprach, nichts Kleines oder Unwürdiges, sondern etwas Großes, Gelassenes, Beständiges, die Stimme einer alten Intelligenz, die in einem anderen Zeitalter und in einem anderen Klima über dieselben Fragen nachgedacht und sie so gelöst hatte, die uns beschäftigen.”
Ralph Waldo Emerson 1803-1882
Der Philosoph Thoreau war mit Emerson befreundet und auch von den indischen Schriften so beeindruckt, dass er sich in den Wald zurückzog.
“Morgens bade ich meinen Intellekt in der überwältigenden und kosmogonalen Philosophie der Bhagavad Gita, im Vergleich zu der unsere moderne Welt und ihre Literatur mickrig und trivial erscheinen.”
Henry David Thoreau 1817-1862
Der gesellschaftskritische Philosoph und Schriftsteller Huxley erkannte den Wert für die gesamte Menschheit.
“Die Bhagavad Gita ist die systematischste Erklärung der spirituellen Evolution, die für die Menschheit von bleibendem Wert ist. Sie ist eine der klarsten und umfassendsten Zusammenfassungen der philosophia perennis, die je offenbart wurde; daher ist ihr bleibender Wert nicht nur für Indien, sondern für die gesamte Menschheit von Bedeutung.”
Aldous Huxley 1894-1963
Thomas Merton, der Mönch, Mystiker und Schriftsteller dachte da etwas kleiner.
„Die BG kann als wichtigster literarischer Stützpfeiler der religiösen Zivilisation Indiens, der ältesten lebenden Kultur der Welt, angesehen werden.“
Thomas Merton 1915-1968
Bhagavad Gita Zitate: Beginn des 20. Jahrhunderts und Nazis
1875 bildete sich in New York mit der Theosophischen Gesellschaft ein Kreis von Gelehrten, Spiritisten und Esoterikern, die sich neben der ägyptischen Mysterien auch den östlichen Religionen widmeten. Die Gründerin Helena Petrovna Blavatsky kritisierte mit fundierter Kenntnis die westlichen Übersetzer und Kommentatoren. Zum Beispiel betonte sie die fehlende Unterscheidung zwischen dem Selbst als Person und dem “höheren” Selbst Atman.
Das Lied des Herrn: Ein Teil des Mahabharata, des großen epischen Gedichts Indiens. Es enthält einen Dialog, in dem Krishna – der “Wagenlenker” – und Arjuna, sein Schüler, eine Diskussion über die höchste spirituelle Philosophie führen. Das Werk ist in erster Linie okkult oder esoterisch.”
Helena Petrovna Blavatsky 1831-1891
Einer ihrer Mitgründer schrieb:
Die BG neigt dazu, dem Einzelnen zwei Dinge einzuprägen: erstens Selbstlosigkeit und zweitens Handeln; das Studium und das Leben nach ihr wird den Glauben wecken, dass es nur einen Geist gibt und nicht mehrere; dass wir nicht für uns allein leben können, sondern erkennen müssen, dass es so etwas wie Getrenntheit nicht gibt und keine Möglichkeit, dem kollektiven Karma der Rasse*, der man angehört, zu entkommen, und dann, dass wir in Übereinstimmung mit diesem Glauben denken und handeln müssen.
William Quan Judge 1851-1896
*dazu weiter unten mehr, im westlichen esoterischen Denken gab es schon immer viel Rassismus. 🙁
Und noch ein weiteres der vielen Bhagavad Gita Zitate aus dem Kontext der Theosophen.
“Unter den unschätzbaren Lehren, die in dem großen hinduistischen Gedicht des Mahabharata zu finden sind, ist keine so selten und kostbar wie dieses “Lied des Herrn”. Seit es von den göttlichen Lippen Shrî Krishnas auf dem Schlachtfeld fiel und die aufgewühlten Gefühle seines Schülers und Freundes beruhigte, wie viele aufgewühlte Herzen hat es beruhigt und gestärkt, wie viele müde Seelen hat es zu Ihm geführt!”
Annie Besant 1867-1933
Ich muss hier kritisch anmerken, dass die Theosophie verschiedene rassistische und antisemitische Ideologien vertreten hat, wie z.B. die Idee der “Wurzelrasse” und damit verbunden das Konzept der arischen Herrenrasse. Dieses bot den Nährboden für okkulte Rechtfertigungen für die Ideologie der Nationalsozialisten.
Damals gab es neben den Theosophen noch verschiedene andere Gruppen und Zeitschriften, die sich mit dem Okkulten und auch indischen Lehren befassten. Darunter z.B. die Schriftsteller Thomas Mann und Rainer Maria Rilke und der Theosoph, Freimaurer und Rosenkreuzer Franz Hartmann.
“Es gibt wohl kein Buch der Welt, welches bei allen, die es kennen, in so hohem Ansehen steht. (…) das Lied von der Gottheit, enthaltend die Lehre von der menschlichen Vollkommenheit im göttlichen Dasein.”
Franz Hartmann 1838-1912
Der Ruhm der BG drang auch nach Russland, einige der großen Schriftsteller fanden in ihr Inspiration.
“Die BG besagt, dass der Mensch alle seine geistigen Kräfte auf die Erfüllung seiner Pflicht richten soll.
(…) Ich glaube fest daran und versuche immer, mich daran zu erinnern und danach zu handeln, und sage es auch denen, die mich nach meiner Meinung fragen, und bringe es in ihren Schriften zum Ausdruck.”Leo Tolstoi 1828-1910
Später spaltete sich Steiner mit seinen Anthroposophen als eigene Gruppe von den Theosophen ab. Er wird heute eindeutig als völkischer Antisemit und Rassist benannt, daher (und aus vielen anderen Gründen) sind seine Lehren kritisch zu betrachten, mehr dazu im Waldorfsalat Podcast.
“Um sich einer so erhabenen Schöpfung wie der BG mit vollem Verständnis zu nähern, ist es notwendig, unsere Seele auf sie einzustimmen.” Rudolph Steiner 1861-1925
Es heißt auch, der wahnsinnige Obernazi Himmler hätte gerne die Bhagavad Gita gelesen und ab 42 stets eine dabei gehabt. Allerdings ist offensichtlich, dass er nicht wirklich den tiefen Sinn erfasst hat. Denn viele Bhagavad Gita Zitate sagen ganz klar, welche Eigenschaften der Mensch entwickeln sollte:
„Vergebung, Zornlosigkeit, Entsagung, Frieden, Nichtverleumdung, Mitleid mit allen Lebewesen, Begierdelosigkeit, Milde, Bescheidenheit, Beständigkeit, lichtvolle Stärke, Reinheit, Fehlen von Feindseligkeit, Nicht-Hochmut“ BG 16.2-3
Und diese Eigenschaften des Menschen lassen kaum Spielraum für den Hass und die Verblendung der Nazis, oder andere Formen des Rassismus.
Der jüdisch-deutsche theoretische Phyiker Oppenheimer gilt mit seinen Ideen als „Vater der Atombombe“ und bereute dieses sehr. Er nutzte als Kenner des Sanskrit ein BG Zitat, um das Gewicht seiner Erfindung zu betonen:
„Jetzt bin ich der Tod geworden, der Zerstörer der Welten.“
Robert Oppenheimer 1904-1967
Damit bezog er sich auf folgenden Vers:
„Wenn das Licht von tausend Sonnen / am Himmel plötzlich bräch‘ hervor / das wäre gleich dem Glanze dieses Herrlichen, und ich bin der Tod geworden, Zertrümmerer der Welten.“ BG 11.12+32
Weitere Bhagavad Gita Zitate: Indische Meister und Gelehrte
Es gibt nahezu unzählige Übersetzungen, Kommentare und Interpretationen, daher will ich hier nur einige ganz wenige Bhagavad Gita Zitate von indischen Gurus nennen.
“Der moderne Mensch in diesem Jahrzehnt der zweiten Hälfte des 20. braucht eine wirksame Führung zum Licht. Er tappt im Dunkeln. Er sieht überall nur Probleme und keine Lösungen sind nirgendwo zu finden. Er weiß nicht, wohin er sich wenden soll, welchen Kurs er einschlagen soll und wie er sich in Richtung eines besseren Zustands bewegen kann. Deshalb ist sein Leben von Unruhe erfüllt, Unglücklichsein und Komplikationen. Die Bhagavad Gita enthält Worte der Weisheit und praktische Lehren, die Antworten auf die oben genannten Zustände des heutigen Menschen enthalten.” Swami Chidananda 1916-2008
Sri Aurobindo bringt es auf den Punkt.
„Die Lehre des Gita muss nicht bloß im Lichte einer allgemeinen spirituellen Philosophie oder ethischen Lehre betrachtet werden, sondern als eine Anwendung von Ethik und Spiritualität auf das menschliche Lebe in einer echten Krise.“
Sri Aurobindo Ghose 1872-1950
In meiner Auflistung der Bhagavad Gita Zitate muss auch eines von Swami Sivananda.
“Die Lehren der Gita sind umfassend, universell und erhaben. Sie gehören zu keiner Sekte, Sekte, Glaube, Alter oder Land. Sie sind für die Menschen auf der ganzen Welt bestimmt.”
Swami Sivananda 1889-1963
Sehr einflussreich sind auch die Kommentare von Mahatma Gandhi.
„In der Bhagavad Gita finde ich einen Trost, den ich selbst in der Bergpredigt vermisse. Wenn mir manchmal die Enttäuschung ins Antlitz starrt, wenn ich verlassen, keinen Lichtstrahl erblicke, greife ich zur Bhagavad Gita. Dann finde ich hier und dort eine Strophe und beginne zu lächeln, inmitten aller Tragödien, und mein Leben ist voll von Tragödien gewesen. Wenn sie alle keine sichtbaren Wunden auf mir hinterlassen haben, verdanke ich dies den Lehren der Gita.“
Mahatma Gandhi 1869-1948
An anderer Stelle sagte Gandhi:
„Von Anfang an, seit ich 1889 Bekanntschaft mit ihr machte, ist die Gita für mich wie eine Mutter gewesen. Bei jeder Schwierigkeit wende ich mich ihr zu, um mich von ihr leiten zu lassen, und die gewünschte Führung ist immer da gewesen. Aber du musst dich Mutter Gita in aller Ehrerbietung nähern, willst du von ihrer Fürsorge etwas haben. Wer den Kopf auf ihren friedenschenkenden Schoß legt, wird nie enttäuscht, sondern erfreut sich vollendeten Glücks. Diese spirituelle Mutter gibt dem, der sie verehrt, in jedem Augenblick seines Lebens neues Wissen, neue Hoffnung und Kraft.“
Mahatma Gandhi 1869-1948
Abschließend noch ein Bhagavad Gita Zitat aus der Gegenwart:
“In der BG, diesem alten indischen Yogatext, heißt es, dass es besser ist, das eigene Schicksal unvollkommen zu leben, als das Leben eines anderen in Perfektion nachzuahmen.”
Elizabeth Gilbert, aus “Eat, Pray, Love”
und schließlich
In der BG, einer der ältesten und schönsten spirituellen Lehren überhaupt, wird die Nichtanhaftung an die Früchte des eigenen Handelns als Karma Yoga bezeichnet. Er wird als der Weg des “geweihten Handelns” beschrieben.” Eckhart Tolle