
Gott und die Welt
Das vierte und letzte Kapitel des Yoga Sutra heißt Kaivalya Pada und es befasst sich vorwiegend mit den Erfahrungen und Einsichten des höheren Bewusstseins. Die Aufnahmen mit den Kommentaren zum Patanjaliyogashastra stammen aus einer Weiterbildung, die ich im Jahr 2016 gegeben habe.
In diesem Abschnitt beginnt Patanjali seine dargelegten Lehren nochmals recht abstrakt neu zu formulieren. Spirituelles Wachstum geschieht immer auf verschiedenen Ebenen, ob man nun aktiv daran arbeitet oder nicht. Den wesentlichen Punkt der spirituellen Lehren bringt er nochmals auf den Punkt: Die Identifikation mit dem “Ich” ist die Ursache von Leid und Trennung, sich mit dem “Selbst” zu überfluten bringt die Freiheit. Die Befreiung geschieht letztendlich nur durch Gnade, sie kann nicht willentlich erzwungen werden. Wille kommt immer aus einer Identifikation mit dem Ich.
Yoga Sutra Kaivalya Pada 1-5
Yoga Sutra Kaivalya Pada – besprochene Verse
Hier die schriftliche Erläuterung der besprochenen Verse
Verse 4.1-5 in meiner Übersetzung:
4.1 „Übersinnliche Fähigkeiten können durch Geburt, Drogen, Zaubersprüche, Askese oder Überbewusstsein erreicht werden.“
4.2 „durch das Überfluten mit der eigenen, inneren Natur entsteht der vollkommene Wandel.“
4.3 „Was dem Fluss der Natur im Wege steht wird gebrochen, wie im Reisfeld so im Menschen.“ oder „So wie ein Feldbesitzer die Wasserschleusen des Reisfeldes zur rechten Zeit öffnet, kann auch unser Wille kein schnelleres Wachstum zur wahren Natur erzeugen.“
4.4 „Das individuelle Gemüt entsteht nur durch die Ich-Identifikation.“
4.5 „Die verschiedenen Tätigkeiten des Geistfeldes werden durch den einen Geist beherrscht.“