Der Spirituelle Weg wird meist als Suche beschrieben, wir suchen nach Gott, Glück, Freiheit oder dem wahren Selbst. Der Begriff Suche impliziert jedoch bereits einen Mangel: wir glauben, dass es etwas zu finden gibt durch das wir uns besser, heiler, kompletter und wohler fühlen können. Suchen deutet auch auf eine Sucht hin, wir sind süchtig nach besonderen Erfahrungen und glauben, dass eine spirituelle Entdeckung uns zur ultimativen Erfahrung führen kann, aber tatsächlich ist die Suche vergebens. Erfahrungen sind immer vergänglich. Es gibt nichts zu finden, so lehrt es uns die Weisheit des Yoga, denn das was wir suchen sind wir selbst, also wir sind bereits das was wir zu entbehren scheinen. Wir richten den Blick auf etwas neues, spektakuläres, äusseres statt zu analysieren was bereits da ist und nach innen zu schauen, bzw. zu ergründen wer es ist, der da schaut. Wenn ich mich selbst als Suchenden betrachte, kann ich ewig suchen, denn es gibt unendlich vieles zu entdecken. Wenn ich suche, gehe ich davon aus, dass es etwas ausserhalb meiner Selbst gibt was mich erfüllen kann, aber das ist ein Trugschluss. Wenn ich mich auf der Suche befinde, kann ich nicht zum wahren Glück finden, denn zu Suchen impliziert eine innere Trennung, wir gehen bereits davon aus, dass wir getrennt sind vom Glück welches es zu finden gilt. Suchen kann niemals zu einer Erlösung führen, denn die Freiheit liegt in der Erkenntnis der Einheit, also dem Wissen, dass es keine Trennung gibt zwischen dem Suchenden und dem Gesuchten. Wenn du also aufhörst zu Suchen und jegliche Konzepte von Trennung aufgibst, kannst du finden. Du wirst “heraus”-finden, dass du schon immer Bewusstsein warst, und dass es nur die Idee einer Person war die dich darauf begrenzte. Du bist das eine, alles umfassende Bewusstsein, die Welt erscheint in dir und nicht andersherum. Du bist die Gesamtheit der Erfahrungen in diesem Moment der unendlich ist. Das was du bist ist reines Gewahrsein, in dir finden die verschiedensten Erfahrungen statt, sie kommen und gehen unentwegt. Eine der Erfahrungen im Bewusstsein ist die Idee ein Suchender zu sein, der Gedanke eine begrenzte Person zu sein, die ist natürlich erstmal hilfreich, denn bevor wir die nonduale Wahrheit erkennen, müssen wir erstmal in der Dualität zu Recht kommen. Aber um frei zu werden begrenzt uns vor allem das Konzept des Denkenden, Suchenden, Handelnden und Beobachtenden- kurzum: der Person. Die Person ist ein inneres Konstrukt welches bei genauerer Analyse nicht haltbar ist, sie ist wichtig um in der Dualität (also der Perspektive von Trennung zwischen Ich und Welt) zu funktionieren, aber um die Perspektive hin zur Nondualität zu erheben, steht uns dieses Konzept im Weg. Also höre auf zu Suchen und versuche zu erkennen:
Ich bin eins mit der Welt die in mir stattfindet, ich bin die Gesamtheit der Erfahrung, ich bin die absolute Fülle, Ich bin Bewusstsein und vollkommenes Glück, ich bin Eins, ich bin.