Die Vipassana Meditation ist eine weit verbreitete und inzwischen wissenschaftlich fundierte Methode der Meditation, sie wird auf Buddha selbst zurückgeführt.
Was ist Vipassana Meditation?
Das Wort “Vipassana” kommt aus dem Pali und bedeutet “Einsicht”, “Hellsicht”, “Klarblick” oder “mit Achtsamkeit klar sehen” und in der Essenz geht es um das urteilsfreie Beobachten der Ereignisse im jetzt.
Die Vipassana Meditation ist denkbar einfach, denn es geht im Grunde nur um das gleichmütige Beobachten von allem, was wahrnehmbar bzw. veränderlich ist, sie wird u.a. beschrieben im Satipatthāna-Sutta. Das was wahrgenommen wird, ist in die drei Daseinsmerkmale eingeteilt:
- Anicca – Alles ist vergänglich und wandelbar
- Dukkha – Alles ist dem leidvoll oder unzulänglich
- Anatta – Alles wahrgenommene ist nicht-Selbst
Vipassana Meditation und Theravada
Es wird gesagt, die Vipassana Meditation sei die Kernpraxis der Urbuddhismus, also dem Theravada.
„Nur eines lehre ich, jetzt wie früher: Das Leiden und das Ende des Leidens.“ Buddha
Die älteste Quelle der Vipassana Meditation ist im Visuddhi Marga enthalten, einer Sammlung von Lehrreden des Buddhas.
Es gibt verschiedene Weisen in die reine Achtsamkeit oder Einsicht hineinzukommen und es gibt vielfältige Lehrmeinungen darüber, wie die Vipassana Meditation ausgeführt werden sollte. Burma gilt als das Land, welches die Lehre Buddhas am wenigsten verfälscht hat, und es wird gesagt, die Burmesen hätten die Vipassana Meditation sehr rein gehalten, allerdings gibt es auch in Burma mindestens 24 Traditionen, welche unterschiedlichen Techniken als die “richtige” Vipassana Meditation lehren. Letztlich geht es nur darum, wohlwollend und gleichmütig wahrzunehmen und die Methoden sind nur eine Hilfe, um in das reine Beobachten zu kommen.
Im Satipatthāna-Sutta wird Vipassana in mehreren Schritten beschrieben:
Vergegenwärtigung-
- des Körperlichen
- der Empfindungen
- des Geistes und dessen wechselnder Zustände
- der „Natürlichen Wahrheiten“
Man geht also schrittweise immer tiefer nach innen, um neutral die wandelbaren Erfahrungen zu betrachten und den Selbstheilungsprozess geschehen zu lassen.
Buddha sagte dazu auch im selben Text:
„Dies ist der Direkte Weg zur Läuterung der Lebewesen, zum Überwinden vonTraurigkeit und Wehklagen, zum Verschwinden von Leiden, Angst und Un-zufriedenheit, zum Erlangen der wahren Methode sowie zur Verwirklichung desNirvâna – die Vier Vergegenwärtigungen der Achtsamkeit.“
Aus meiner Sicht ist es sehr wichtig um die Vipassana Methode zu erlernen zuerst die rein körperlichen Empfindungen zu beobachten, um dadurch die Fähigkeit zu erlangen ganz gesammelt auch die Gefühle und Gedanken zu beobachten, zu können, ohne sich darin tiefer zu verstricken. Mit der Zeit wird man immer konzentrierter und löst sich von den Objekten der Wahrnehmung, dadurch wird der Selbstheilungs-Mechanismus des Organismus aktiviert und es wird Unverarbeitetes befreit und Bindungen gelöst.
Wie kann man die Vipassana Meditation lernen?
Um die Vipassana Meditation schrittweise zu üben, empfehle ich Folgendes:
- Zunächst die Atembeobachtung, Ānāpānasati Meditation, um den Geist zu sammeln.
- Dann die Bodyscan Methode, also dem schrittweise Erspüren der Oberfläche des Körpers, um immer mehr den “inneren Beobachter” zu kultivieren, siehe Anleitung.
- Wenn man aus diese Weise regelmäßig die Vipassana Meditation übt, wird man ganz von selbst immer mehr der unberührte Wahrnehmende der Erfahrungen und man kann die Methoden weglassen.
- Als ideal gilt das Erlernen dieser Methodik im Rahmen eines längeren Schweigeretreats.
Hier also nun die ausführliche Anleitung der Bodyscan Variante der Vipassana Meditation.
die Vipassana Meditation Anleitung:
Als Vorbereitung eignet sich auch die Bodyscan Anleitung als Tiefenentspannungs Methode.
Hier ein Video von mir über das Leben des Buddha:
„Ein Ding, ihr Mönche, entfaltet und ausgebildet, verleiht große Frucht und großen Segen. Welches eine Ding? Bedachtsame Ein- und Ausatmung. (…) Da begibt sich, ihr Mönche, der Mönch in den Wald oder unter einen großen Baum oder in eine leere Klause, setzt sich mit verschränkten Beinen nieder, den Körper gerade aufgerichtet, die Achtsamkeit um den Mund herum aufgestellt und achtsam atmet er ein, achtsam atmet er aus.” (www.palikanon.com/samyutta/sam54.html)
„Diejenigen, die jetzt oder zukünftig so leben, werden das Höchste verwirk-lichen. Was ich als den Weg verkündet und erläutert habe, das wird nach meinemFortgang Euer Lehrer sein. Zuletzt sage ich Euch: Fließend vergänglich ist allesbedingt Entstandene. Erarbeitet Euch unermüdlich die Befreiung!’“