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Yoga Sutra, Verse 1.47- 51 höhere Samadhi Zustände

by Narada Marcel Turnau 29. Februar 2012
Mansa Devi Eingang

Mansa Devi Eingang


Nachdem Patanjali im Yoga Sutra zuvor die Stadien der Meditation beschrieben hat, die bereits als beginnendes Überbewusstsein bezeichnet werden können, beginnt er nun höhere Stadien zu erläutern. Wo genau die Grenzen zwischen einer sehr tiefen Meditation und dem Erfahren von Samadhi liegen, ist schwierig intellektuell nachzuvollziehen. Letztlich dienen diese Verse (und die aus dem letzten Abschnitt) der Orientierung für denjenigen, der sie erfährt. Es werden sehr deutlich die einzelnen Stufen und Aufgaben aufgezeigt, die für jemanden der nicht in diesen Zuständen verweilt, nur sehr abstrakt erscheinen. Wenn man die Ebene der Prakriti wie in Vers 45 beschrieben überwindet, erreicht man die höheren Stadien des Überbewusstseins, die nun noch etwas erläutert werden.

Samadhi Pada, Vers 47, Patanjali Yoga Sutra

1.47. निर्विचारवैशारद्येऽध्यात्मप्रसादः
nirvicāra-vaiśāradye-‚dhyātma-prasādaḥ
nirvicāra = ohne Untersuchung, fremdes Wissen
vaiśāradye = tüchtig, routiniert, erfahren, geübt, kundig
adhyātma = der höchste Geist, das absolute Selbst steht vor einem
prasādaḥ = geht als Wirkung hervor bzw. Helligkeit, Klarheit

„Wenn Nirvichara-Samapatti regelmäßig erfahren wird, steht die Erfahrung des Selbst Klar vor einem.“
oder
„Bei der Erfahrung von Wissen ohne Fragestellung, ist die klare Erfahrung des Selbst das Resultat.“

Wenn man also durch die Stadien der Meditation hindurch geht, und sich auf das Subtilstmögliche ausrichtet, ist die Erfahrung des Selbst unausweichlich. Und erst wenn man diese (wie man sagt sehr wonnevollen) Zustände überwindet, wird man die Verwirklichung erreichen. Denn wie bereits erläutert, ist auch das Subtilstmögliche oder das Allerfeinstofflichste auf das wir ausgerichtet sind immer noch ein Objekt der Wahrnehmung. Das höchste Ziel ist das Erfahren der Einheit von Subjekt und Objekt. So wie Patanjali das bereits im 41.Vers erläutert hat: Der Wahrnehmende, der Prozess der Wahrnehmung und das Objekt der Wahrnehmung verschmelzen zu einer Einheit. Es wird dann die Prakriti, die Ebene der vergänglichen Erscheinungen dieser Welt Überwunden und man tritt in die Erfahrung des Purusha ein. Die verwirklichten Meister sagen, dass wir erst dann die Welt so sehen wie sie tatsächlich ist. Und dieses ist nicht zu beschreiben, ausser durch Verneinung. Im Vedanta wird diese Art der Annäherung an die Wirklichkeit „Neti-Neti“ genannt: „nicht dies, nicht das“. Es wird also jede Vorstellung der Wirklichkeit verneint, jede Idee über die Natur des Ich negiert, jedes Konzept abgelehnt, bis nur noch die direkte Erfahrung des Unbeschreiblichen da ist. Von Paramahansa Yogananda stammt dieses wunderbare Zitat über das Erleben des Überbewusstseins:

“Überall Zentrum, nirgends Peripherie.”

Dieser Zustand entzieht sich also wahrlich jeglicher Vorstellung!

1.48, Patanjali Yoga Sutra

1.48. ऋतंभरा तत्र प्रज्ञा
ṛtaṁbharā tatra prajñā
ṛtaṁ = Wahrheit
bharā = schwanger, trächtig
tatra = da, dort, dann
prajñā = Bewusstsein, wahres Wissen

„Erst dann wird das Bewusstsein von absoluter Wahrheit erfüllt.“
oder
„In diesem Zustand erfahren wir das wahre Wissen.“
oder
„Wahrheitsträchtig ist dieses Wissen.“

Alles was vorher war, gleicht nicht dem was man erlebt, wenn man ganz in die Erfahrung des Selbst eintaucht. Jede Erfahrung die man macht, in der man sich Selbst als getrennt vom Objekt der Wahrnehmung erlebt, ist nicht das Einheitsbewusstsein. Also auch wenn wir vor Freude (=Ananda) in der Meditation platzen könnten, solange wir sie noch Beobachten können sind wir nicht damit Verschmolzen, und nicht in der Non-Dualität. Auch Erfahrungen von Engeln, Lichtern, Harfenklängen oder ähnlichem sind laut Patanjali und anderen Meistern noch nicht das höchste Bewusstsein. Wenn wir uns auf diese tiefe Weise Selbst erkennen, erfahren wir die Welt und die Wirklichkeit wie sie tatsächlich ist. Alle Schleier der Illusionen sind erst von uns gefallen, wenn wir diesen höchsten Bewusstseinszustand erfahren haben. Wir erkennen die Welt erst wie sie ist, wenn wir in der Non-Dualität von Subjekt und Objekt sind. Wie in Vers 40 vermittelt, verschmelzen der Wahrnehmende, das Objekt der Wahrnehmung und der Prozess der Wahrnehmung zu einer Einheit.

1.49, Patanjali Yoga Sutra

1.49. श्रुतानुमानप्रज्ञाभ्यामन्यविषया विशेषार्थत्वात्
śruta-anumāna-prajñā-abhyām-anya-viṣayā viśeṣa-arthatvāt
śruta = Gehörtes, Erinnertes
anumāna = Schlussfolgerung, aus dem Verstand
prajñā = Bewusstsein, wahres Wissen
abhyām = daher, davon, mit diesen
anya = anders
viṣayā = Objekt, Inhalt
viśeṣa = besonders,
artha = Objekt, Bild, Wahrheit
tvāt = Wahrheit zum, Beziehung zum

„Dieses Bewusstsein geht über gehörtes und gefolgertes Wissen hinaus und hat eine besonderen Beziehung zum Objekt.“
oder
„Es entstehen Erkenntnisse die nicht aus den Schlussfolgerungen oder Gehörtem zum Objekt kommen.“

Eine höhere Ituition erwacht im inneren. Die Quelle des eigenen Wissens ist nicht mehr nur Schlussfolgerung oder gehörtes, sondern auch das Bewusstsein selbst. Durch die Verschmelzung mit dem Objekt der Wahrnemung, können wir den tieferen Sinn Erfassen. Eine neue Qualität der Betrachtung der Welt ist erwacht, jenseits von Schubladen, Konzepten und Vorstellungen. Es entsteht Einsicht in die Dinge, wir folgen nicht mehr dem gelernten und gehörten auch nicht den Schlussfolgerungen und unserem Verstand. Wir erfahren die Dinge unmittelbar wie sie sind. Im 7.Vers sagt Patanjali noch: „Wahrnehmung, Schlußfolgerung und überlieferte Lehre sind Mittel zu richtiger Erkenntnis.“ Klar. Solange wir nicht die Verwirklichung erreicht haben, denn dann erfahren wir direkt die Wirklichkeit wie sie ist. Wir verschmelzen dann mit der Realität.
Womöglich helfen zum verstehen Zitate von Weisen, die diese Wirklichkeit erfahren haben…

„Sie können Erleuchtung nicht erfahren.
Die bloße Idee, sie zu erfahren, ist eine Torheit.“
Krishnamurti

„Die plötzlich aufblitzende Einsicht,
daß Subjekt und Objekt eins sind,
führt euch zu einem zutiefst geheimnisvollen wortlosen Begreifen,
und durch dieses Begreifen werdet ihr zur Wahrheit des Zen erwachen.“
Huang-Po

„Der Mensch weiß nicht,
auf welche Weise die Seele aus der Knechtschaft der Materie befreit wird-
außer nach ihrer Befreiung.“
Khalil Gibran
„Die tiefsten Erkenntnisse erreicht man nur durch höchste Sammlung des Geistes.
Worte reichen nicht hinunter in diese letzten Gründe,
nur intuitive Erleuchtung hilft zum Verständnis.“
Konfuzius

„Es gibt einen Zustand jenseits von Anstrengungen und Anstrengungslosigkeit.
Solange er nicht erreicht ist, sind Anstrengungen notwendig.“
Ramana Maharshi

1.50, Patanjali Yoga Sutra

1.50. तज्जस्संस्कारोऽन्यसंस्कार प्रतिबन्धी
tajjas-saṁskāro-’nya-saṁskāra pratibandhī
tajjas = das daraus, resultierend
saṁskāro = Programmierung, Prägung, Neigung, Eindruck, Nachwirkung
anya = andere
pratibandhī = verhindern, entgegnen, ersetzen

„Aus dieser Erfahrung entsteht eine neue Prägung, welche die alten ersetzt.“
oder
„Die Eindrücke aus diesem Bewusstsein ersetzten alle anderen.“
Oder mit den Worten von TKS Desikachar noch etwas klarer:
„Durch Yoga entsteht eine geistige Tendenz, die den Einfluss all jener anderen Tendenzen zurückdrängt, die auf falschem Verstehen beruhen.“

Die Erfahrungen welche wir also in sehr tiefer Meditation bzw. im Überbewusstsein machen, sind stärker als all die anderen zuvor. Wie erläutert müssen wir ja, um das Höchste zu erfahren, uns von allen Konzepten, Programmen, Konditionierungen und Denkweisen lösen. Nur so verschmelzen wir mit der Wahrheit und erfahren sie unmittelbar.
Krishna sagt in der Bhagavad Gita im 20.+21.Vers des 5.Kapitels:

„Wer Brahman kennt (…) ist nicht an Kontakte mit Äusserem verhaftet und findet Glück im Selbst; er versenkt sich in der Meditation mit Brahman und findet Glück im Selbst.“

Also wir lösen uns von all den „saṁskāras“ durch die unser Sein zuvor beeinflusst war, und gewöhnen uns an die neue Weise das unmittelbare Sein zu Erleben. Neue Gewohnheiten des Denkens lösen die alten ab, also eine gesündere Art mit unserem Geist umzugehen wird kultiviert. Unser Geist folgt immer sehr präzise den Anweisungen die wir ihm geben. Jeder bewusste Gedanke ist eine Affirmation die unsere Denkweise in der Zukunft bestimmt. Und so gilt es, immer wachsam zu sein, und zu lernen den Geist zu beobachten. Dann können wir die Gewohnheit (saṁskāra) schaffen wach, präsent und achtsam zu sein. Die alten Gewohnheiten werden überlagert durch die neue Art den Geist zu Benutzen.

1.51, Patanjali Yoga Sutra

1.51. तस्यापि निरोधे सर्वनिरोधान्निर्बीजः समाधिः
tasyāpi nirodhe sarva-nirodhān-nirbījaḥ samādhiḥ
tasya = von dem, dessen
api = sogar, auch
nirodhe = loc. sg. Zur Ruhe kommen, beruhigen
sarva = alles
nirodhān = acc. pl. Zur Ruhe kommen, beruhigen
nirbījaḥ = ohne (jenseis von) Samen, Quelle, Kern, Thema
samādhiḥ = Überbewusstsein, vollkommene Erkenntnis

„Wenn dann sogar diese Prägungen zur Ruhe gekommen sind, wenn alles zur Ruhe gekommen ist, dann ist Nirbija-Samadhi erreicht.“
oder
„Wenn nun auch diese Art der Programmierung zur Ruhe kommt, wird das Überbewusstsein ungebunden.“

Also auch die Erfahrungen die wir in Samadizuständen machen, bringen neue Prägungen die es aufzulösen gilt. Die im Vers zuvor erwähnten neuen Saṁskāras sind zwar überaus nützlicher als die alten Unbewussten, jedoch gilt es dann auch diese aufzulösen. Die Saṁskāras die wir im laufe unseres unbewussten Lebens anhäufen, und die sich als hartnäckige Furchen im Geist gefestigt haben, gilt es zunächst durch förderliche Saṁskāras zu ersetzen. Um am Ende auch diese aufzulösen. In der Praxis würde das beispielsweise Bedeuten: Wenn wir ein Objekt sehen, würden beim unbewussten Menschen Assoziationen, Erinnerungen und Verknüpfungen im Geiste entstehen, die automatisch und willkürlich sind. Diesen sind wir dann tendenziell ausgeliefert. Wenn man schon etwas tiefer Meditiert, und gelernt hat Gedanken und Gefühle zu Beobachten, kann man sich eher entscheiden, welchen Impulsen man folgt und welchen nicht. Man ist also quasi nicht einfach den saṁskāras ausgeliefert, sondern hat die neue saṁskāra die alten saṁskāras zu Beobachten, und losgelöst davon zu Entscheidungen zu kommen. So lösen wir nach und nach die alten Denkweisen, Programmierungen, Konditionierungen, Muster und automatischen Reaktionen auf, und kommen zu der beschriebenen unmittelbaren Erfahrung dessen, was ist.
Und hier noch ein paar Zitate zur allgemeinen Erleuchtung:

„Wer andere kennt, ist klug.
Wer sich selber kennt, ist erleuchtet.“
Lao-Tze

„Der Wissende weiß und erkundigt sich,
aber der Unwissende weiß nicht einmal,
wonach er sich erkundigen soll.“
indisches Sprichwort

„Für wen auch immer man sich hält,
beim Erwachen verschwindet dieser Jemand.“
Robert Rabin

„Der Beobachter ist der Schlüssel.
Sei der Beobachter,
was immer geschieht lass es geschehen.“
Osho

„Das wahre Glück finden wir nicht in den Dingen,
sondern in der Tiefe unserer Seele.“
Theresia von Lisieux

„Es gibt ein Zeichen vollkommenen Wissens.
Ein Mensch wird schweigsam, sobald er es erreicht…“
Sri Ramakrishna

Soweit mein Kommentar zu den Versen 47 – 51 des 1. Kapitels der Yoga Sutras des Weisen Patanjali.
Damit habe ich dann das erste Kapitel, den Samadhi-Pada, des Patanjali Yoga Sutra abgeschlossen.

Samadhi Yoga Sutra

Vayasa Höhle, Blick auf Badrinath

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