Umfassender Artikel mit vielen Bildern über das Swastika bzw. Hakenkreuz in Indien.
- ein Artikel über das ॐ Om Zeichen
- ein Artikel über den Hinduismus im allgemeinen
Abgrenzung gegen Fremdenhass
Um vor den Ausführungen über das Hakenkreuz bzw. Swastika direkt vorwegzunehmen und klar zustellen:
Yoga und echte Spiritualität ist nicht vereinbar mit Rassismus aller Art!
Alle Sorten von Menschen haben das gleiche Recht auf Glück, solange sie grundsätzlich liebevoll und wohlwollend gegenüber allen anderen sind! Ich habe festgestellt, dass es überall nette Menschen gibt, aber eben auch überall Arschlöcher anzutreffen sind. Eben jene, die nicht kosmopolitisch und weltoffen denken und handeln. Ich bin der Meinung, man sollte jedem eine Chance geben und niemanden vorverurteilen….
Außerdem: Bei diesem Artikel geht es um die religiöse Bedeutung des Swastika, wie man sieht, dreht sich die ganze Webseite um indische Spiritualität. Damit es diesbezüglich keinerlei Zweifel gibt und ich nun in das heikle Thema einsteigen kann. 🙂
Swastika – das Hakenkreuz als Symbol des Glücks 卐 ?!
Als ich zum ersten Mal in Indien war, habe ich mich zunächst erschrocken über die Omnipräsenz des Swastikas, man sieht buchstäblich an jeder Ecke irgendwo ein 卐 Hakenkreuz.
Wenn man aus einer Region bzw. Volk kommt mit einer Nazivergangenheit, egal ob als Angehöriger der Opfer oder Täter, so wird einem zunächst mulmig, wenn man dieses Symbol sieht. Das Hakenkreuz wurde von Hitler und seinen geistig kranken Kameraden benutzt als Erkennungsmerkmal, somit ist es äusserst negativ belastet. Der Ursprung des Swastika liegt jedoch weit in der Vergangenheit und es hat nicht nur in der Kultur des Hinduismus eine sehr positive Bedeutung.
Das Wort Swastika
Das Wort Swastika kommt aus dem Sanskrit und bedeutet etwa: “Glücksverheißend”, “Heilbringend” oder “Glück bringend”. Es steht für das Alles umfassende Eine, das Brahman der Upanishaden, das göttliche Prinzip und auch für den Sonnengott des Hinduismus Surya oder Aditya. In der englischen Sprache wurde früher das Wort Gammadion verwendet, welches auf den Griechischen Buchstaben Gamma zurückzuführen ist, der hier vierfach verwendet wird. Im Lateinischen war die bezeichnung crux gammata üblich. Das Swastika wird in der chinesischen Schriftsprache sowie in der Tibetischen verwendet, bei beiden als Rechtsdrehend und linksdrehend, also 卐 und 卍.
Swastika 卐: uralt und weltweit
Das älteste Hakenkreuz der Welt ist auf 10000 v.Chr. datiert und wurde in der heutigen Ukraine gefunden. In der minoischen Kultur des alten Griechenlands wurden Swastika auf das Jahr 3500 v.Chr. datiert, die ältesten Funde in Indien wurden auf etwa 3000 v.Chr. datiert. Hier eine kleine Liste von Völkern bei denen das Swastika eine Rolle spielte: Armenier, Etrusker, Balten, Kelten, Wikinger, Römer, Germanen und Slaven. Aber auch z.B. bei den Navajo, Hopi und Dakota Indianern in Nordamerika.
Früher hat man das Swastika auch in vielen Kirchen finden können, so z.B. in der St. Sofia in Kiew, St. Laurent in Genoble, St. Ambrose in Mailand und in der Winchester Kathedrale. Auch die Freimaurer und die Theosophen (die ja auch von den Nazis verfolgt wurden) hatten gefallen am Hakenkreuz. Man findet das Hakenkreuz auch in der islamischen Kunst und sogar in alten Synagogen. Vor der Nazizeit war das Swastika ein beliebtes Symbol und es wurde auch gerne zu Werbezwecken eingesetzt.
Indien, Nazideutschland und das Swastika
Zwar sehen die Inder in “ihrem” Hakenkreuz nur das Glückssymbol, jedoch trifft man des Öfteren auf seltsame Ansichten bezüglich Deutschland und der Nazizeit. Dieses hängt zusammen mit den Bestrebungen der Unabhängigkeit Indiens von England, denn erst als England durch den Krieg mit Nazideutschland geschwächt war konnten die Inder sich von der Besatzung lösen, dafür sind sie Hitler offenbar heute noch dankbar.
Oft habe ich erlebt, dass Inder mich nach meiner Herkunft fragten und sie dann sagten: “Ah, Hitlercountry, very good!”, ähm… da ist offenbar noch großer Nachholbedarf in der Aufklärung zur Weltgeschichte! Der junge Asket hier rechts im Bild zum Beispiel: Mit ihm hatte ich, nachdem er mir seine Yogihöhle zeigte, machte er uns einen Tee und sagte ganz unverblümt: “Our new Primeminister is very good, he ist strong like Hitler!” Gut, als ich ihm dann einiges über die Geschichte erklärte, war es ihm dann peinlich…