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Integrale Mystik – Eine Wahrheit hinter allen Religionen

Je länger man sich mit Religion, Spiritualität, Mystik, Esoterik oder ‚wie auch immer wir das nennen wollen‘ beschäftigt, desto mehr wird deutlich: Es gibt eine gemeinsame Essenz – die Integrale Mystik!

Am Beginn des Weges ist es wichtig, für sich zu prüfen, welchen Weg man gehen mag. Zunächst ist es ein Wirrwarr an scheinbar widersprüchlichen Konzepten und es braucht Zeit, sich einen Überblick zu verschaffen. Man benötigt einen roten Faden, um ‚auf die Spur‘ zu kommen und sich zu orientieren. Mit dem Fortschreiten auf dem Weg wird dann klar, dass es eine integrale Mystik gibt, universelle Prinzipien die hinter den kulturell geprägten Konzepten stehen.

Integrale Mystik – Universelle Essenz der Religionen

„Religion ist das Opium des Volkes!“ …hat Karl Marx gesagt.

Integrale Mystik, Christentum, Islam
Versteinerter Mönch

Und in gewisser Weise hat er sicherlich damit recht, schließlich geht es (oberflächlich betrachtet) in der Religion um Glauben und nicht um ein kritisches Hinterfragen, wie es im politischen Sinne wünschenswert wäre.

Sicherlich ist es so, dass Menschen die eine klar religiöse, mystische, spirituelle oder esoterische (name it as you like!) Ausrichtung haben, weniger Interesse an weltlichen Angelegenheiten haben. Jedoch bin ich davon überzeugt, dass es ein wertvoller Beitrag für die moderne Gesellschaft ist, sich auf Gott (was auch immer man darunter versteht) hin zuzubewegen und mehr und mehr aus der Liebe heraus zu handeln. Und eben gleichzeitig engagiert zu sein um diese Welt zu einem besseren Ort zu machen.

So wie Goethe sagte:

„Jeder kehre vor der eigenen Tür, und die Welt ist sauber. “

Auf der anderen Seite möchte ich betonen, dass es eben nicht darum geht zu einem verbohrten und verirrten Fundamentalisten oder Dogmatiker zu werden, sondern zu einem freien, offenen und glücklichen Menschen. Integrale Mystik in all seinen Facetten soll zur Freiheit führen, nicht zur weiteren Einengung des Geistes.

Integrale Mystik: Religion, Spiritualität, Mystik, Esoterik:

Ich finde es wichtig gerade bei diesem Thema, die verwendeten Worte klar zu definieren und diese nicht aus dem Kontext zu reißen, um Missverständnisse zu vermeiden. Gerade in dem Bereich gibt es sehr viel Verwirrungen und daraus entstehen Konflikte und sogar Kriege. Die Begriffe Spiritualität, Esoterik, Religion, Mystik und artverwandten Begriffen werden oftmals synonym verwendet. Um tief in den Ergennnitsweg der integralen Mystik einzutauchen, brauchen wir einerseit klare Definitionen der verwendeten Begriffe. Paradoxerweise benötigen wir aber andererseits einen flexiblen Geist im Gespräch mit anderen. So meinen z.B. die Buddhisten das Gleiche mit dem Konzept der „Leere“, wie die Yogis mit der „Fülle.“

„Die Entdeckung des Höchsten Ganzen ist das einzige Gegenmittel gegen Unfreiheit und die einzige medizinische Verordnung, wie die Mystiker sie anbieten.“ Ken Wilber

Definition Spiritualität:

Kommt vom lateinischen „Spiritus: Atem, Hauch oder übertr. Lebenshauch, Geist“ oder „Spiro: Ich Atme“ und meint eine Hinwendung zum Wesentlichen, Transzendenten, göttlichen oder Geistigen. Laut Brockhaus (2004) ist das Wort gleichbedeutend mit „Frömmigkeit“, wobei der Duden sagt „Geistigkeit; inneres Leben, geistiges Wesen“, also ist dieser Begriff sehr unscharf. Zumal es im englischen synonym für Religion gebraucht wird. Das Lexikon der Psychologie (2003) präzisiert es ein wenig:

„die durch seinen Glauben begründete und durch seine konkreten Lebensbedingungen ausgeformte geistig-geistliche Orientierung und Lebenspraxis eines Menschen“

Ich denke es geht denen, die dieses Wort gerne verwenden (und dazu gehöre ich auch) wohl um eine Abgrenzung zur institutionalisierten Religion, obwohl beide eine vergeistlichung wollen und die Gottes- oder Selbsterkenntnis als Ziel haben.Also keine Dogmen, sondern integrale Mystik als Ansatz,

Der Deutsche Philosoph Thomas Metzinger gibt folgende Definition für den Begriff Spiritualität:

  1. nicht-theoretisch (also durch praktische Erfahrung gewonnen)
  2. nicht-propositional (keine Aussagen mit einem logischen Wahrheitsgehalt)
  3. nicht-kognitiv (es geht nicht um gedankliche Einsichten)
  4. nicht-diskursiv (die Erkenntnis ist sprachlich nicht kommunizierbar, sie kann höchstens angedeutet werden)

Und dadurch hebt sie sich von dem nächsten Begriff ab, die zumindest in der institutionalisierten Form meist über mehrere dieser Punkte verfügt. Also mit Spiritualität ist wohl die Orientierung zu geistigen Themen oder zur Selbsterkenntnis gemeint, ganz offen und zunächst konzeptfrei.

Definition Religion:

Das Wort Religion kommt vom lateinischen „Relegere: immer wieder lesen, aufsammeln, aufwickeln“; oder von „Religare: Zurück (ver) binden“, aus meiner Sicht am sinnigsten ist zweiteres, also eine „Wiedervereinigung mit dem Göttlichen“. Wobei dieses eben wieder unpräzise ist, weil es unterschiedliche Konzepte von Gott gibt und z.B. der Buddhismus gar nicht von Gott spricht. Im Lateinischen wurde das Wort aber auch genutzt für Begriffe wie: „Gottesfurcht“, „Frömmigkeit“, „Heiligkeit“, aber auch „Rücksicht“, „Bedenken“, „Skrupel“, „Pflicht“, „Gewissenhaftigkeit“ oder „Aberglaube“.
Auch das Kirchenlexikon im Internet sagt:

„Der Religionsbegriff ist unscharf und schwer abgrenzbar. Religion kann sowohl die Rückbindung und Hinordnung zu Gott, die Begegnung mit dem Transzendenten als auch die richtige Beobachtung des Kultes bedeuten. Aus religiösen Überzeugungen entsteht ein System von Handlungsrichtlinien und Glaubensvorstellungen, die das menschliche Leben ordnen sollen.“

Und somit denke ich, es ist mit Religion eine institutionalisierte Sinnsuche („System von Handlungsrichtlinien und Glaubensvorstellungen“) gemeint, die daher sicherlich dem o.G. Gedanken von Marx entspricht, weil die Sinnsuche eben nicht ergebnisoffen und frei ist. Die Institutionalisierte (z.B. Katholische Kirche) bzw. elitär gesteuerte (z.B. Hinduismus) und i.d.R. patriarchale (z.B.Islam) Sinnsuche gibt Konzepte vor, und vereinheitlicht das höchste Ziel in eine bestimmte Richtung. Damit ist sie ein Instrument zur Machterhaltung und führt das Individuum nur in seltenen Fällen zur individuellen Freiheit. Die integrale Mystik ist gewissermaßen der Feind der dogmatischen bzw. theologischen Religion.

„Die christlichen Mystiker und die Lehrer der Vedanta-Philosophie treffen auch darin zusammen, dass sie für den, der zur Vollkommenheit gelangt ist, alle äußeren Werke und Religionsübungen überflüssig erachten.“ Arthur Schopenhauer

Definition Religionsgemeinschaft:

Eine solche ist dann die tatsächliche Institution die Angehörige eines „Glaubens“ (auch wieder so ein Wort…) unter ihrem Dach vereint und theologische Themen und Konzepte vorgibt. Hierin besteht meiner Meinung nach die Gefahr einer Verwässerung der ursprünglichen Idee, so wie die Katholische Kirche die Ideen von Jesus Christus sicherlich in ihrem (macht erhaltenden) Sinne verdreht.

Übrigens: Der Unterschied zwischen einer „Sekte“ und einer „Religionsgemeinschaft“ ist lediglich durch die Anzahl der Mitglieder begründet.

„Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein, oder er wird gar nicht mehr sein.“ Prof. Karl Rahner

Definition Esoterik:

Mit Esoterik ist ursprünglich klar etwas anderes gemeint als wofür es heute üblicherweise Verwendung findet. Das Wort Esoterik kommt aus dem Griechischen und bedeutet: „innerlich“ oder „dem inneren Bereich zugehörig“ und es geht um eine Geheimlehre die nur „dem inneren Zirkel“ zugänglich war und ist. Im Gegensatz zu „Exoterisch“ was „Äußerlich“ oder „von Außen“ bedeutet und jedem zugänglich ist und war. Und so gibt es in verschiedenen Kulten, Sekten und Religionen Lehren die nach außen gegeben werden bzw. die Neulinge bekommen, und Lehren die Eingeweihten vorbehalten war. Das Wort Esoterik kann von der Bedeutung her auch „unverständlich“, „geheimnistuerisch“, „weltfremd“ meinen, und ist erst seit etwa 200 Jahren im deutschen Sprachgebrauch. Die meisten benutzen es wohl eher im Sinne von „Das innere betreffend“ oder „das geistliche angehend“, ohne zu sehen, dass es ursprünglich um geheimes ging. Klassischerweise werden Kabbalisten, Hermetiker, Rosenkreuzer und Theosophen als „Esoteriker“ bezeichnet. Oft wird der Begriff sehr verwässert, so z.B. „Esoterikladen“ oder „Esoterikmesse“, wäre es die Lehre eines inneren Zirkels, würde man sich nicht kaufen können. Ich verwende den Begriff Esoterik gerne entgegen der Definition für religiös-spirituelles Klimbim wie z.B. Kartenllegen, Heilsteinlehre, Amulettzeug etc.

„…die logische Konsequenz der Theologie ist der Mystizismus!“ Erich Fromm

Definition Mystik:

Auch dieser Begriff ist schwammig, er kommt aus dem Griechischen “mystikós” „geheimnisvoll“ also im Sinne von „das Geheimnis der Erkenntnis Gottes lüften“, oder von “myo” griech. “schließen” also „Augen zu machen und nach innen gehen“. Und dieses Wort umschreibt wohl am ehesten worum es im Yoga, der Selbstfindung und der Gottesliebe geht.
Natürlich will niemand sich im Marx’schen Sinne betäuben und durch Glaube und Hoffnung an übersinnliches die Probleme in der Welt Ignorieren. Aber es besteht eine Gefahr in den mystischen Wegen, religiösen Ansichten, spirituellen Pfaden und esoterischen Lehren sich in einer Scheinwelt zu verlieren. Und daher empfehle ich immer wieder den Realitätscheck zu machen und sich mit der ganz normalen Welt und seinen Menschen da draußen zu befassen.
Es ist gut und wichtig für eine bessere Welt zu meditieren, aber wir müssen auch konkret Handeln!

Artikel zu Integrale Mystik

  • Interview mit Petra Schmalenbach – authentische Tai Chi / Taiji Lehrerin
  • 12 Beiträge über Christentum und Jesus aus dem Blickwinkel des Yoga
  • Satsang Talk – Passen Yoga und Jesus zusammen?
  • Satsang Talk – Inspiration aus dem Islam
  • Sind Yoga und Christentum vereinbar? Absurde Ansichten der Fundamentalisten
  • Interview mit Tormenta Jobarthe – weißer Griot, Musiker und Erzähler
  • Q&A – 2 Fragen über Beten und das Böse.
  • Spiritualität für Atheisten – ein paar Gedanken dazu.
  • Spiritualität lässt keinen Platz für Hass und Verurteilung
  • Q&A Was ist Spiritualität nicht?
  • Ramakrishna Paramahamsa – extatischer interreligiöser Mystiker
  • Yoga und Christentum – Gedanken zur Einheit der Religionen
  • Yoga und Religion? Ein paar Gedanken dazu…
  • Satsang Talk – Dein Wille geschehe
  • Satsang Talk – Gottes Namen in der Bibel
  • Satsang Talk – Glaube, Liebe, Hoffnung – Essenz des Spirituellen Weges
  • Der Atman ist nicht die Seele! Die Bedeutung von Atman.
  • der Gott der Bibel im Licht des Advaita Vedanta & Yoga
  • Interview mit Marwan (Marvin Dillmann) – Sufi und islamischer Mystiker
  • Freier Wille oder Vorherbestimmung?
  • Buddhistische Meditation – Metta Bhavana (Maitri Bhavana)
  • Satsang Talk – über die Göttliche Mutter
  • Satsang Talk – der Gott des Yoga
  • Mahamudra- Tilopas Lehre an Naropa
  • Was wir vom Islam lernen können…
  • Satsang Talk- Gott ist nur ein Wort
  • Christliche Mystik im Lichte des Bhakti Yoga
  • Jesus und Yoga – Blick aus dem Yoga und Vedanta auf Christus
  • Interview mit einem ex-Mönch des Karthäuser Orden
  • Das Fest der Liebe. Über Jesus.

Yoga und Christentum, integrale, Mystik

    Integrale Mystik - Eine Wahrheit hinter allen ReligionenPodcast - Alle Vorträge und HörprobenSatsang - Gemeinsam in Wahrheit und Hingabe sein

    Satsang Talk – Inspiration aus dem Islam

    by Narada Marcel Turnau 10. September 2017
    written by Narada Marcel Turnau
    https://vedanta-yoga.de/integrale-mystik/page/2/ Integrale Mystik - Eine Wahrheit hinter allen Religionen

    Sheikh Hassan und meine Wenigkeit

    Mit diesem Beitrag möchte ich auf die Spirituelle Tiefe des Islam verweisen, leider findet diese in der öffentlichen Debatte kaum Beachtung.
    Die Menschheit leidet schon immer unter den Machenschaften der Sturköpfe. Jegliches elitäre und dogmatische Denken führt dauerhaft zu immer mehr Trennung und mündet früher oder später in Gewalt. Derzeit überziehen Fundamentalisten aus dem Islam die Welt mit Angst und bringen damit ihre eigene Glaubens-Gemeinschaft ins Abseits.
    Durch meinen intensiven Kontakt mit Sufis, den Mystikern des Islam, habe ich eine ganz andere Sicht auf den Islam bekommen. Entgegen des Bildes vom Islam welches die Medien dominiert, hat der Islam ganz klar den Frieden als Ziel: Frieden mit sich selbst, mit den Mitmenschen und mit Gott.
    Ein Problem welches ich (von außen betrachtet) sehe ist, dass viele Moslems die Lehren des Propheten nicht auf die heutige Zeit übertragen. Vieles von Mohammeds (SAW) Aussagen galten für die besonderen Bedingungen zu seiner Zeit. So galt z.B. seine Empfehlung ein Hijab zu tragen dem Schutz der Frauen, es war ganz klar kein Instrument der Unterdrückung. So gibt es Alhamdulillah heute eine Bewegung von modernen Moslems die sich bemühen ihre Religion entsprechend der modernen Zeit auszuleben.

    Inspiration aus dem Islam

    https://vedanta-yoga.de/wp-content/uploads/2017/Inspiration%20aus%20dem%20Islam.MP3

    Ich denke es ist für Yogis und jeden wahrhaft an spiritueller Befreiung interessierten Menschen von großer Wichtigkeit sich darum zu bemühen den Kern der Weltreligionen zu erkunden. So sollten wir uns auch für die spirituelle Dimension des Islam öffnen und uns nicht von dogmatischen Sturköpfen beeindrucken lassen.

    Weiterführende Informationen

    • Ausführicher Artikel über Konzepte aus dem Islam / Sufitum
    • Interview mit Sheikh Hassan Dyck – Sufilehrer im Naqshbandhi Orden
    • Interview mit Marwan (Marvin Dillmann) – Sufi und islamischer Mystiker

    Aussagen aus dem Vortrag:

    • „Lā ilāha illā ’llāh“ “Es gibt keinen Gott außer Gott”
    • „bismi ʾllāhi ʾr-raḥmāni ʾr-raḥīmi“  „Im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes“
    • „bismi ʾllāh „im Namen des Herrn“
    • „In schā’a llāh“ „So Gott will“
    • „Mā šāʾ Allāh“ „Gott hat es so gewollt“
    • „Alhamdulillah“ „Ehre sei Gott“ oder „Gott sei Dank“

    wa-ʿalaikumu s-salām Friede sei mit Dir!

    Transkription
    Satsang Talk – Inspiration aus dem Islam

    Salam Alaikum ‒ Friede sei mit euch, sagt man im Islam. Ich wollte heute Morgen ein bisschen darüber sprechen, dass der Islam auch eine tiefe spirituelle Dimension hat, die in der heutigen Wahrnehmung häufig untergeht. Denn ähnlich wie im Christentum sind auch im Islam die verborten Schriftgläubigen, die sich einfach nur stumpf an die Regeln halten, die einfach nur die vorgegebenen Glaubenssätze übernehmen und das gar nicht hinterfragen, stark im Vordergrund und eben auch stark an der Macht.
    Historisch ist es sogar so, dass im Islam in den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten über Saudi-Arabien eine Strömung immer mehr in den Vordergrund gerückt ist: die Wahabiten, die die spirituelle Dimension quasi ganz ausgeklammert haben, sich nur noch an der reinen Schrift orientiert und da eben sehr radikale Einstellungen haben. Unter anderem die Taliban, die Isis und die Salafisten ‒ das sind alles verschiedene Ableger der Wahabiten. Die Saudis, die natürlich sehr viel Geld haben, finanzieren diese Radikalen.
    Aber wenn ich an mein Leben zurückdenke, habe ich immer nur schöne Begegnungen mit Muslimen gehabt, die sehr spirituell waren.

    Inspiration aus dem Islam: Mit Liebe kochen (bzw. seine Aufgabe erfüllen)

    Ich erinnere mich zum Beispiel an meine Koch-Ausbildung. Da hatte ich einen Mitausbilder, Osman aus Ägypten. Osman konnte ganz wenig Deutsch, aber von ihm habe ich ganz viel gelernt. Ich habe damals im Gardemanger gearbeitet, das ist dort, wo die kalten Vorspeisen vorbereitet werden. Wir haben auch Patisserie zusammen gemacht, also die Süßspeisen.
    Osman hat mich immer ausgebremst und gesagt: „Marcel, Marcel, du musst immer mit Liebe kochen!“ Und das hat er so oft wiederholt, ich habe bestimmt ein Dreivierteljahr mit ihm zu zweit zusammengearbeitet, dass ich das verinnerlicht habe. Und das war auch das, was Osman so geprägt hat, dass er alles so liebevoll gemacht hat.
    Dadurch habe ich auch nochmal einen ganz anderen Blick auf die Spiritualität im Islam bekommen. Osman war ein sehr wacher, ein sehr gottesfürchtiger Mensch.

    Inspiration aus dem Islam: Selbst eintauchen in die Wahrheit

    Vor ein paar Jahren hatte ich sehr viel Kontakt mit Sufis. Der Sufismus ist ja eine Strömung im Islam, in der es um Mystik geht, in der es um die eigene Gotteserfahrung geht. Im Islam ist das ähnlich wie im Christentum. Da gibt es die dogmatischen Schriftgläubigen, denen es nur um die reine Lehre geht, die versuchen das Ganze im Verstand zu durchdringen: Hauptsache, man hält sich an die Regeln und stellt irgendwie Gott zufrieden.
    Und auf der anderen Seite gibt es die Spirituellen, die Mystiker, die eintauchen wollen in die Wahrheit, die erfahren wollen: Wenn es Gott gibt, dann muss das doch etwas mit mir zu tun haben! Dann muss das doch auch erlebbar sein!
    Die Mystiker im Islam sind vor allen Dingen die Sufis. Die Sufis haben Praktiken entwickelt, mit denen man unmittelbar Gotteserfahrungen machen kann. Ich hatte damals Kontakt zu einem Sheikh, der mich sehr inspiriert hat. Das ist ein Deutscher, der in den siebziger Jahren zum Islam, zum Sufitum gekommen ist ‒ mit so einem lustigen langen Bart, so einer runden Brille und so einem spitzen Turban.
    Er hat mich damals so inspiriert, dass ich kurz davor war, auch zum Islam zu konvertieren (Das kam bei meiner Familie gar nicht so gut an 😉 ). Jedenfalls war ich da so inspiriert, dass ich mich mit dem Islam beschäftigt habe.
    Inspiration aus dem Islam: Sich bei Alltagshandlungen immer wieder an Gott erinnern
    Das ist ganz spannend, dass es im Islam unter diesem fundamentalistischen, schriftgläubigen, betonköpfigen, oberflächlichen Weg eine ganz besondere Tiefe gibt. Da ist eine ganz starke, machtvolle Spiritualität dahinter. Das wird schon deutlich, wenn sagen-wir-mal ganz normale Muslime ihre Gewohnheiten leben.
    Es gibt beispielsweise so Floskeln, die Muslime immer wieder benutzen. Immer wenn sie etwas Neues beginnen oder wenn sie etwas essen, dann sagen sie „bismi ilāh“.  Bismi ilāh heißt „im Namen des Herrn“. Das machen Muslime bestimmt 50 Mal am Tag. Wenn sie ein Glas Wasser trinken, denken sie zuerst „bismi ilāh“ und dann trinken sie das Glas Wasser.
    Das hilft, um sich immer wieder an Gott zu erinnern. Man schafft sich mit diesen Floskeln Gewohnheiten, um sich innerlich immer wieder auf Gott auszurichten. Man muss natürlich dafür keine arabischen Floskeln verwenden. Wenn man ein Glas Wasser trinkt, wenn man etwas isst, wenn man etwas Neues beginnt, wenn man in einen Raum hereintritt, dann denkt man immer oder man sagt leise „bismi ilāh“, „im Namen des Herrn“.
    Bismi ilāh ist auch der Anfang von einem ganz zentralen Gebet im Islam, wo es heißt „Bismi ʾllāhi ʾr-raḥmāni ʾr-raḥīmi“, das heißt „Gott ist der Barmherzige und Allmächtige“. Das ist etwas, woran man sich im Islam durch die Floskel immer wieder erinnert: dass Gott barmherzig ist, dass Gott immer bereit ist uns Gnade zu schenken und dass Gott die Allmacht hat.

    Inspiration aus dem Islam: Wieder mit Gott verschmelzen

    Ich habe vor ein paar Tagen noch darüber gesprochen, dass letztlich alles Gott ist. Es gibt, in der islamischen Weise Gott zu betrachten, zunächst mal eine ganz klare Trennung: Gott ist eine Instanz außerhalb von mir, die größer, mächtiger und stärker ist, vor der ich mich verneige, der ich mich hingebe, zu der ich bete.
    Aber die Sufis sagen, dass man letztendlich wieder mit Gott verschmelzen kann, wenn man sich ganz frei macht von seinen persönlichen Begrenzungen und ganz in der Demut, in der Hingabe verschmilzt. Das Wort Muslim bedeutet ja auch „einer, der hingegeben ist“, „einer, der sich Gott hingibt“.
    Wenn das passiert, dann können wir irgendwann mit Gott verschmelzen und dann können wir die wahre Bedeutung der Formel „Lā ilāha illā ’llāh“ entdecken. Lā ilāha illā ’llāh ist das zentrale Gebet, die zentrale Formel im Islam, mit der auch im Sufismus sehr viel gearbeitet wird.

    Inspiration aus dem Islam: Es gibt nichts außer Gott

    Die Übersetzung dieses Verses kann man unterschiedlich machen. Man sagt normalerweise „Es gibt keinen Gott außer Gott.“ Es gibt also nichts anderes als den einen Gott. Wir Yogis würden sagen, Krishna und Shiva und Saraswati sind Darstellungen des einen Gottes. Wir sagen auch, es gibt nur einen Gott. Aber im Islam steht eben das Gebot Mose stark im Vordergrund, dass man sich kein Bild machen soll. Deswegen ist im Islam das, was wir Yogis machen, sozusagen No-Go.
    Dass wir uns Bilder von Gott machen, das wäre aus islamischer Sicht „haram“. Haram heißt „nicht den Lehren entsprechend“. Aber letztlich sagen wir Yogis auch Lā ilāha illā ’llāh, es gibt nur einen Gott.
    Die Sufis interpretieren diesen Vers noch ein bisschen tiefergehend. Sie sagen: Es gibt nichts außer Gott. Es gibt nur die göttliche Wirklichkeit. Alles ist durchdrungen von Gott.

    Inspiration aus dem Islam: Nondualität erfahren durch Sufi-Rituale

    Das ist dann auch wieder die Nondualität, die wir im Yoga haben. Dass wir irgendwann durch unsere Hingabe dahin kommen, dass wir erkennen, dass alles durchdrungen ist von Gott. Dass es nichts gibt, was außerhalb von Gott ist.
    Das ist eben dieser Vers Lā ilāha illā ’llāh. Die Sufis wiederholen diesen Vers stundenlang. Sie machen Rituale, wo sie im Kreis stehen, nach vorne und hinten schaukeln und dabei immer wieder wiederholen: „Es gibt keinen Gott außer Gott“, „Es gibt nichts außer der göttlichen Wirklichkeit“. Dann kommen sie in tranceartige Zustände.
    Das waren wirklich tiefgreifende spirituelle Erlebnisse, die ich machen durfte, als ich mit Sufis solche Rituale, solche Zusammenkünfte hatte. Und natürlich habe ich dabei irgendwann erkannt: Es spielt überhaupt keine Rolle, ob ich zum Islam konvertiere oder nicht. Im Endeffekt war es wahrscheinlich gut, dass ich es nicht getan habe, sonst würde ich wahrscheinlich jetzt hier [beim Satsang im Yoga Vidya Center Westerwald] nicht sitzen. Aber es hat mich auf jeden Fall sehr tief berührt.

    Inspiration aus dem Islam: sich darin üben, dankbar zu sein

    Dann gibt es noch weitere Floskeln, die im Islam verwendet werden, zum Beispiel Alhamdulillah. Das heißt „Gott sei Dank“. Ich hatte bei meinem letzten Job eine ägyptische Arbeitskollegin, die war etwa 64, kurz vor der Rente, eine kraftvolle Mutti. Und wenn man sie fragte, wie es ihr geht, hat sie immer gesagt: „Alhamdulillah“. Und das hieß: Gott sei Dank geht’s mir gut. Gott sei Dank funktioniert alles. Sie hatte einen Haufen Probleme, aber Alhamdulillah lebt sie noch, kann ihre Aufgaben machen ‒ Gott sei Dank.
    Alhamdulillah ist auch ein sehr schöner Satz, um uns darin zu üben, dankbar zu sein. Auch wenn wir einen Haufen Probleme haben: Wir können froh sein, dass wir hier in dieser Zeit leben, wo wir frei unsere Meinung äußern dürfen, wo wir tun und lassen dürfen, was wir wollen, solange wir niemandem schaden. Wir haben ein Dach überm Kopf, wir haben keine Sorgen, was wir morgen essen sollen ‒ da können wir sehr dankbar für sein.
    Inspiration aus dem Islam: Dankbarkeit macht glücklicher
    Diese Dankbarkeit, die sich in diesem Satz ausdrückt, die können wir kultivieren. Und die sollten wir kultivieren, egal was wir für eine spirituelle Einstellung, was wir für einen Glauben haben. Dankbarkeit ist ein ganz wesentlicher Schlüssel, um glücklich zu werden.
    Vor ein paar Jahren habe ich mich einmal intensiv beschäftigt mit wissenschaftlichen Anschauungen darüber, was man braucht um glücklich zu sein. Es gibt da inzwischen eine ganz eigene Strömung von Wissenschaftlern. Es gibt in Holland ein paar Vorreiter, die interdisziplinär daran arbeiten zu gucken, was der Mensch eigentlich braucht um glücklich zu sein.
    Einer der ganz wesentlichen Punkte ist da Dankbarkeit: dass wir keinen Neid darauf haben, was die anderen Besseres haben, dass wir nicht immer überlegen, was wir noch Größeres und Tolleres haben könnten, sondern dass wir dankbar sind mit dem, was wir haben. Und das drückt sich in diesem schönen Vers aus: Alhamdulillah ‒ Gott sei Dank, ich hab alles, was ich hab, ich bin der, der ich bin, und alles ist gut.

    Inspiration aus dem Islam: Uns die Geschenke Gottes bewusst machen

    Dann gibt es noch „Mā šāʾ Allāh“. Mā šāʾ Allāh sagen Muslime, wenn sie etwas Schönes sehen: „so wie Gott es will“ oder „so wie Gott es beliebt“. Oder man kann das auch frei übersetzen mit „Das hat Gott aber toll gemacht.“ Mā šāʾ Allāh dient dazu, dass wir uns an Gott erinnern, wenn wir etwas Schönes sehen.
    Zum Beispiel wie das Licht jetzt hier in den Raum strömt, da kann ich nur sagen Mā šāʾ Allāh, toll von Gott, was der uns hier für ein schönes Lichtspiel zaubert am frühen Morgen! Da können wir uns immer wieder erinnern, dass Gott uns diese Schönheit in dieser Welt geschenkt hat.
    Und noch ein letzter Vers: Immer wenn es um die Zukunft geht, sagen die Muslime „In schā’a llāh“, so Gott will: „Wir sehen uns gleich auf ´nen Kaffee, Josef ‒ in schā’a llāh. (Wenn du gleich aufgehalten wirst unterwegs, dann nicht. Aber, in schā’a llāh, trinken wir einen Kaffee zusammen.)“
    Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt. Ich habe vor, nächste Woche mit meiner Frau nach Italien zu fahren ‒in schā’a llāh, wer weiß, was passiert. Vielleicht bekommen wir einen Anruf und fahren doch nach Frankreich. Wir wissen nicht, was Gott mit uns vorhat. Wir können nur eine Intention haben, wir nehmen uns etwas vor, aber was letztendlich kommen wird ‒ in schā’a llāh: Schauen wir, was Gott will.
    Medien und Fundamentalisten prägen ein verqueres Bild, das dem Islam nicht gerecht wird
    Und so wollte ich einfach nur ein paar Sachen erzählen über diese spirituelle Ebene, die es im Islam gibt. Diese fundamentalistischen Sturköpfe, die sind halt gerade sehr in den Medien und sehr stark im Vordergrund. Aber wir vergessen dadurch leicht, dass im Islam noch eine starke Tiefe dahinter ist.
    Diese Menschen, die im Islam sehr spirituell sind, die leiden eben auch stark darunter, dass sie so viel mit Vorurteilen zu tun haben. Das ist ganz schlimm für die. Das sind herzensgute Leute, die einfach nur Gott dienen wollen und die jeden Menschen offen begrüßen.
    Dadurch, dass in den Medien und natürlich durch diese Sturköpfe so vieles verquer bei den Menschen ankommt, haben Muslime es eben ganz schwer, weil sie ständig mit diesen hartnäckigen Vorurteilen zu tun haben. In schā’a llāh wird sich das ändern!

    islam

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Über mich

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Narada Marcel Turnau

Namaste! Mein Name ist Narada und ich betreibe diese Infoseiten rund um Yoga Philosophie, spirituelle Praxis und universelle Mystik seit 2011. Ich bin gelernter Koch, selbstständig als Yoga-Reiseveranstalter und unterrichte seit 2008 Yoga in seinen verschiedenen Aspekten. Gerne unterrichte ich auch in Aus- und Weiterbildungen, gerne einfach Anfragen!

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