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Category:

Bhakti Yoga – Weg des Herzens – Liebe zu Gott

Bhakti ist Verehrung

Bhakti Yoga ist einer der traditionellen spirituellen Wege Indiens und es geht  letztlich um ein universelles und übertragbares Prinzip um zu Gott, zum Göttlichen oder zum absoluten Bewusstsein zu gelangen.

Bhakti- Weg des Herzens, Der Hingabe & der Gottesliebe

Über die Hingabe, die Liebe, die Demut und die Herzensöffnung führt der Bhakti Weg durch die Gefühle und Emotionen die auf Gott gerichtet werden bis hin zum Höchsten Ziel des Yoga. Wie auch immer wir den Begriff „Gott“ definieren wollen, der Weg des Bhakti Yoga ist ein Kultivieren von reiner Liebe demgegenüber. Man kann sagen die Liebe zu Gott ist der Weg und das Ziel des Bhakti Yoga. Neben dem Jnana Yoga bzw. dem Advaita Vedanta ist das Bhakti Yoga laut Aussagen der Meister der direkteste, zuverlässigste und erprobteste Pfad des Yoga.

Rituale im Sivanandaashram

Bhakti ist Hingabe

Das Prinzip des Bhakti Yoga ist höchst einfach, es braucht keine besonderen Fähigkeiten dazu. Man muss weder sehr schlau, noch besonders flexibel oder willensstark sein wie in den anderen Yoga Wegen. Es braucht nur ein offenes Herz und die aufrichtige Entscheidung sich für Gott zu öffnen. Bhakti Yoga ist ein universelles Prinzip welches man in allen Religionen entdecken kann und welches letztendlich unabhängig von der Form ist.

Meine Erläuterungen zum Bhakti Yoga in diesem Artikel sind sicher von meiner vedantischen Sicht geprägt und vom integralen Yoga Weg nach Swami Sivananda gefärbt.

Bhakti als Teil des integralen Yoga

Das integrale Yoga verbindet die traditionellen Ansätze der Hinduistischen Mystik miteinander, um dem Suchenden zu helfen sich auf allen Ebenen weiter zu entwickeln. Dabei hat das Bhakti Yoga den Schwerpunkt Gefühl und Herz und man sagt, dass die anderen Yoga Wege nicht zum Ziel führen wenn die Praxis von Bhakti nicht integriert wird.

Swami Chidananda sagte zum Bhakti Weg:

„Alle Yoga Wege führen in die Garderobe, nur Bhakti Yoga führt in den Saal!“

Bhakti bedeutet Hingabe oder Demut gegenüber dem „Ishta Devata“, dem persönlichen Ideal oder dem gewählten Aspekt oder Zugang zu Gott. Narada Muni definiert Bhakti als „intensive Liebe zu Gott“, wobei er „Gott“ nicht klar definiert sondern es sehr offen lässt wie oder was Gott ist, diesen Ansatz halte ich für sehr wichtig im Sinne einer interreligiösen Spiritualität.

Der große Advaita Meister Ramana Maharshi spricht von den 4 Arten des Bhakti:

  1. Zum höchsten Selbst (Atma-Bhakti)
  2. Zu Gott oder dem kosmischen Herrn als formloses Wesen (Ishvara-Bhakti)
  3. Zu Gott in Form der zahllosen Götter und Göttinen (Ishta Devata-Bhakti)
  4. Zu Gott in verkörperung als Guru (Guru-Bhakti)

Swami Vivekananda definiert Bhakti Yoga wie folgt:

„Der Weg systematisierter Hingabe zum Zweck der Einheit mit dem Absoluten.“

Wobei es meiner Ansicht nach eher um ein Gefühl geht, aber dieses ist sicherlich zu kultivieren über eine systemaische herangehensweise. Auch die Frage nach dem Ziel dieses Weges ist umstritten, möchte man die Einheit mit Gott erleben/erkennen? -oder möchte man die Reinheit um Gott ganz Dienen zu können?

Swami Sivananda formuliert es sehr schön worum es geht:

„Bhakti ist Liebe um der Liebe willen. Der Gläubige will Gott und nur Gott. Es liegt darin keine selbstsüchtige Erwartung.“

  • Bhakti Yoga ist im Grunde genommen sehr einfach zu verstehen und wahrlich unkompliziert: Es geht um das Kultivieren und Leben der reinen Liebe zu Gott.
  • Bhakti ist das Entwickeln von Demut und Hingabe gegenüber Gott um dann dem Göttlichen mehr und mehr dienen zu können und sich letztlich mit Gott zu verbinden.

Die Frage die sich dabei zuerst stellt ist, was man sich unter dem Wort Gott vorstellt. Im ganzheitlichen Yoga haben wir ein sehr offenes Konzept von Gott und jeder muss selbst schauen welche Vorstellung von Gott man pflegen möchte. So heißt es im Śrīmad Bhāgavatam Vers 1.2.11 sehr schön:

„Die Weisen welche die absolute Wahrheit entdeckten, benannten diese nonduale Wirklichkeit auf drei Arten Brahman, Paramātmā oder Bhagavān.“

Also: Gott ist im Bhakti Yoga dreierlei:

  • Brahman, das alldurchdringende Bewusstsein jenseits aller Formen und Eigenschaften
  • Paramātmā, das höchste Selbst jenseits des Körpers und seiner Funktionen
  • Bhagavān, ein persönlicher Gott mit Gestalt.

Und somit wird das Konzept von Gott im Yoga auf eine sehr offene Weise vermittelt. Man kann sich Gott vorstellen als eine Wesenheit, eine Persönlichkeit, von mir aus auch als alten Mann mit langem Bart, auf einer Wolke sitzend und über uns richtetend. Oder als Persönlichkeit in irgendeiner Form, dem man sich nähern kann, z.B. als Jesus Christus oder als Krishna. Oder man kann sich Gott vorstellen als unseren wahren Wesenskern, wenn wir die Persönlichkeit, den Charakter beiseite lassen, das was wir tief im Inneren sind, jenseits von allen individuellen Dingen, das können wir auch als Gott bezeichnen- Es geht sehr weit auseinander, was wir als Gott verstehen können. In den Schriften steht auch: Satyam…Shivam…Sundaram, also Gott ist die Wahrheit, Gott ist das Gütige und Gott ist das Schöne, also wir können uns Gott vorstellen als eine Kraft, die immer da ist, die sowohl das Authentische als auch das Wunderschöne, das Beste von allem als auch das Gütige, das Wohnwollende beinhaltet. Also, Gott ist nicht weit weg, sondern umgibt uns immer. Wir können uns entscheiden, ob wir den Blick auf das Doofe, Schreckliche, Langweilige ausrichten, auf unsere Probleme oder ob wir unseren Blick ausrichten auf das Vollkommene, auf das Wunderschöne und das können wir immer entdecken, in jedem Moment. Das können wir dann als Gott bezeichnen.

  • Formen von Bhagavān oder ishvara gibt es viele, so zB Shiva, Krishna, Durga, mehr über die unterschiedlichen Aspekte von Gott findest du in diesem Artikel über die Götter als Audiovortrag.

Bhakti ist einer der Yoga Wege

Bhakti Yoga ist einer der klassischen 4 Wege des Yoga und einer der beiden direkten Wege zum Ziel des Yoga. Er bedeutet Hingabe und Demut, der Weg des Bhakti gilt als der einfachste Weg und auch als der wichtigste. Es braucht keinerlei Vorraussetzungen um diesen Weg zu gehen. Weder muss man schlau, noch flexibel sein, auch nicht besondere willensstärke ist von nöten. Es braucht nur den aufrichtigen Wunsch sich für Gott zu öffnen, und das Göttliche durch sich hindurch wirken zu lassen. Bhakti ist der Weg des Herzens und des Gefühls, es geht um das Loslassen von Kontrolle und Analyse um so Gott wirken zu lassen. Der Satz „Dein Wille geschehe“ aus dem Vater Unser beschreibt die Bhakti-Haltung sehr präzise.

  • für Hatha Yoga brauchen wir Disziplin und körperliche Durchhaltefähigkeit,
  • für Raja Yoga brauchen wir einen starken Geist und einen starken Willen und eine klare Ausrichtung.
  • Für Karma Yoga, das ist leicht zu verstehen, da brauchen wir eine große Hingabe oder eine große innere Ausrichtung und die Fähigkeit, sich in jedem Moment wieder daran zu erinnern.
  • Beim Jnana Yoga, da brauchen wir zunächst mal große intellektuelle Fähigkeiten, um die Dinge im rechten Licht zu verstehen und daraus dann eine alltagsnahe Erkenntnis werden zu lassen.
  • Für Kundalini Yoga brauchen wir auch viel Disziplin und Feingefühl und Geduld.

…aber für Bhakti Yoga brauchen wir nicht viel!

Für Bhakti Yoga braucht man einfach nur den Wunsch, sein Herz für die Liebe zu Gott zu öffnen.

Wenn dieser Wunsch da ist, dann ist man schon auf dem Bhakti Yogaweg und der Bhakti Yogaweg bedeutet, dass man Liebe zu Gott entwickeln möchte, um Liebe zu Gott zu leben. Es dreht sich alles um Liebe, darum, dass wir eine intime, persönliche Beziehung zu Gott entwickeln. Man kann sagen, Bhakti Yoga bedeutet, wir wollen universelle oder allumfassende, bedingungslose Liebe in uns entfalten. Also unser Herz ganz Gott hinzugeben.

„Bhakti ist das einzig Wichtige. Wer kann jemals Gott durch Nachdenken erkennen?“
Ramakrishna Paramahansa

Gut, da stellt sich erst mal die Frage: Was ist denn überhaupt Gott? Hier sitzen jetzt 100 Leute und wenn ich sage, jeder soll mal aufschreiben, was Gott ist, dann werde ich wahrscheinlich 100 verschiedene Aussagen haben. Wahrscheinlich ist der Begriff „Gott“ der umstrittenste und meist diskutierte Begriff der Menschen. Was verbirgt sich hinter dem Wort? Eine Sache, die mir mal eingefallen ist, was glaub ich gut ist: Wenn man das Wort Gott erst mal als Wort betrachtet und als eine Variable benutzt, also so wie in der Mathematik in der Formel X steht, wo man dann etwas einfüllen kann, so kann man das Wort Gott nehmen und jeder von den 100 Leuten, die hier sind, kann immer wenn ich das Wort Gott benutzt, sein eigenes Konzept einfügen.

Bhakti: auch für Atheisten!

Hari Ki Pauri in Haridwar

Ganga Aarati: großes Bhakti Ritual

Wahrscheinlich sind auch ein paar Atheisten hier, super! Weil Atheisten sind meistens viel spiritueller als Leute die sich als sehr religiös bezeichnen. Denn Atheisten denken in der Regel sehr tief über diese Dinge nach und es hat einen tiefen Grund, warum sie zu der Überzeugung gekommen sind, Atheist zu sein. Aber was bedeutet Atheist? Man lehnt die Idee einer höheren Macht ab. Oder dass es irgendwo eine Persönlichkeit gibt, die über dem Ganzen steht. Wenn man mit einem Atheisten spricht und ihm erklärt: Gott ist aber auch sowas wie eine physikalische Kraft, die das Universum durchdringt, das würden die schon weniger ablehnen. Oder Gott ist das große Geheimnis, Gott ist das Namenlose, was wir nicht greifen können, nicht in Worte kleiden können und nicht verstehen können. Dann würden Atheisten sagen: Ok, da bin ich auch mit einverstanden. Oder: Gott ist Liebe. Das sind Dinge, da könnte ein Atheist was mit anfangen. Insofern sind Atheisten spiritueller als sie vielleicht denken.

Gott ist erstmal nur ein Wort

Entscheidend für das Bhakti ist nicht, wie wir Gott definieren, das ist jedem seine persönliche, intime Angelegenheit. Man kann Gott für sich so definieren oder so vorstellen, oder so nähern, wie man das für sinnvoll hält. Entscheidend ist für Bhakti Yoga, dass wir Liebe zu Gott entwickeln, dass wir einen Weg finden für uns, und das kann auch sehr individuell sein, wie wir unser Herz für Gott öffnen. Das kann durch die ganz klassischen Methoden geschehen wie Pujas machen, also hinduistische Rituale feiern, das kann durch Kirtan singen geschehen, das kann durch Rezitationen von heiligen Versen sein oder das kann eben auf eine ganz individuelle Weise geschehen, zum Beispiel in dem man Kinder beim Spielen beobachtet. Da kann ganz viel passieren, wenn man schaut, wie Kinder Fähigkeiten haben, die wir als Erwachsene verlernt haben. Davon lernen die Kinder z.B. staunen oder die Welt als Wunder entdecken. Und das ist etwas wodurch wir wieder die Liebe zu Gott entfalten können.

Ganz egal, wie wir Liebe zu Gott kultivieren, aber für Bhakti Yoga ist einfach nur entscheidend, dass wir einen tiefen Wunsch in uns spüren, Liebe zu Gott zu entwickeln und Liebe zu Gott so groß werden zu lassen, dass alles andere keinen Platz mehr hat. Und dann werden wir, darüber streiten sich jetzt die Fachleute, ob wir mit Gott verschmelzen können oder ob wir nur Gott voll dienen können um ihm so ganz nahsein können, das kann man auch wiederum für sich entscheiden. Ob das möglich ist, wird man dann feststellen. Da gibt es unterschiedliche Aussagen von den Meistern drüber. Aber entscheidend ist, dass wir lernen, oder daran arbeiten, unsere Liebe immer weiter auszudehnen und immer unumstößlicher werden zu lassen. Dass wir immer mehr aus der Liebe heraus handeln und es immer weniger Dinge gibt, die uns daran hindern, aus der Liebe zu leben. Dass diese Liebe allumfassend werden kann, dass wir nicht mehr unterscheiden, bei dieser Liebe zwischen unserem Partner und der Frau Müller von nebenan oder dem Herrn Müller.

Shiva am Ganges

Shiva am Ganges

Natürlich ist es noch mal was anderes, was für persönliche Beziehungen wir haben. Was ich meine ist, dass wir ein Gefühl von universeller Liebe entwickeln gegenüber allen Mitmenschen, allen Tieren, letztlich der ganzen Natur. Wir haben letzten Jahr hier Besuch gehabt von ein paar Hare Krishna Jüngern und den einen hab ich beobachtet, wie er mit so einer Hingabe eine Türklinke öffnete, als er in den Raum hineinging. Das hat irgendwas bei mir ausgelöst, dass ich dachte: Ja, diese Hingabe, die gilt es nicht nur beim Singen und beim Beten zu haben sondern bei seinen Handlungen, dass man das was man tut immer mit Demut und Hingabe tut. Der hat also so vorsichtig liebevoll diese Tür geöffnet, es können sich hinter jeder verschlossenen Tür, habe ich dann darüber nachgedacht, schon wieder neue Welten und Wunder auftun und wenn man entsprechend demütig an die Sache rangeht anstatt mit der Tür ins ins Haus zu platzen, kann man die Welt auf eine ganz andere Weise entdecken.

Thich Nhat Hanh hat gesagt, du kannst mit jedem Schritt so laufen, als würdest du die Erde küssen. Das heißt es ist eine ganz besondere Achtsamkeit, die wir kultivieren, wenn wir diese Liebe immer mehr wachsen lassen. Das ist ein Respekt, den wir in uns erwecken vor der ganzen Schöpfung. Denn Gott ist eben nicht nur transzendent, also alles übersteigend, sondern auch immanent , Gott wohnt in Allem. Gott wohnt in der ganzen Schöpfung. Die Schöpfung ist die physische Manifestation des Göttlichen und jede Türklinke, jeder Baum, jeder Gegenstand, mit dem wir zu tun haben, ist eine direkte Manifestation Gottes. Und entsprechend können wir all unser Handeln als einen Gottesdienst betrachten, dann wird eine Puja ein Ritual, das wir vor dem Altar machen um Gott in einer Weise zu verehren, wird dann zu einer Alltagspraxis, dann wird sozusagen der ganze Tag ein Verehrungsritual der göttlichen Schöpfung, wenn wir uns bemühen, diese Liebe immer zu leben, auszudrücken und wachsen zu lassen. Und diese Liebe die wird uns dann eben führen. Liebe ist ja das einzige, was immer mehr wird, wenn wir uns verschenken und das sollten wir uns bewusst machen. Je mehr Liebe wir verschenken, desto mehr bekommen wir zurück, desto mehr manifestiert sich das in unserer Umgebung und desto schöner wird es. Und so können wir letztendlich dann auch unsere kleine Welt retten. Je mehr wir durch die Liebe das Schöne, Wundervolle entdecken, desto mehr dehnt sich das aus, aus unserer kleinen Welt, auf die Welt der Menschen, die uns umgeben und so wird alles gut durch Bhakti Yoga, durch den Weg der Hingabe, durch die Liebe zu Gott.

Vortrag zu Bhakti Yoga

https://vedanta-yoga.de/wp-content/uploads/2014/01/Bhakti-Yoga.mp3

Hier noch einige Konzepte aus dem Bhakti-Yoga.

Kali Priester in Meditations Pose

Kali Priester in Meditations Pose

  • Apara- und Para- Bhakti.
  • Para Bhakti und Jnana sind eins
  • der Bhakta gebraucht sein Gefühl, der Jnani seinen Verstand und seinen Willen
  • Bhakti beginnt mit Liebe und Jnana mit Denken und Selbstanalyse
  • am Ende steht bei beidem die Vereinigung mit dem Göttlichen

Vier Arten von Bhakti Yogis nach Bhagavad Gita

  1. Aarta (Leid)
  2. Jijnasu (Neugier)
  3. Artharthi (Wunsch nach Objekt)
  4. Jnani (Weise)

hier die entsprechenden Verse

  • VII.16.: „Vier Arten von tugendhaften Menschen verehren mich, oh Arjuna, nämlich die Verzweifelten, die nach Wissen suchenden, die nach Wohlstand strebenden und die Weisen, oh Herr der Bharatas.“
  • 17.: „Unter ihnen ist der Weise, Beständige und dem Einen ergebene der beste, denn ich bin dem Weisen über alle Maßen lieb, und er ist mir lieb.“
  • 18.: „Edel sind sie wahrhaft alle; aber ich betrachte den Weisen als mein Selbst; denn mit beständigem Geist ruht er allein in mir, da ich sein höchstes Ziel bin.“

Die 5 Bhavas

  1. Dasya Bhava- Man sieht sich als Diener Gottes und tut alles für ihn.
  2. Sakhya Bhava- Man fühlt sich als Freund Gottes.
  3. Shanta Bhava- Man sieht Gott als Frieden der in allem wohnt.
  4. Vatsalya Bhava- Man sieht das Göttliche als sein Kind und umsorgt es.
  5. Madhurya Bhava- Man sieht Gott als gleichberechtigten Geliebten und bildet eine Einheit.

Die 9 Formen der Hingabe im Bhakti Yoga

  1. Shravana- das Hören von Geschichten über Gott
  2. Kirtana- das Singen von Gottes Namen
  3. Smarana- das Denken an Gott
  4. Padasevana- das Dienen zu Füssen Gottes, der letztlich alles ist
  5. Archana- das Verehren von Gott
  6. Vandana- das Verneigen vor Gott
  7. Dasya- die Liebe zu Gott als sein Diener
  8. Sakya- das Leben als Freund Gottes
  9. Atmani Vedanam- die völlige Hingabe gegenüber Gott

Sechs Methoden, um Bhakti zu entwickeln

  1. Dienst an Heiligen und Lehrern
  2. Wiederholen von Gottes Namen
  3. Satsang
  4. Hari Kirtan
  5. Studium von religiösen Büchern
  6. Pilgerreisen und Aufenthalt an heiligen Orten

Vier Voraussetzungen für einen Bhakta

  1. Bescheiden sein wie ein Grashalm
  2. duldungsfähig sein wie ein Baum
  3. Lob und Anerkennung nicht für sich selbst wünschen, jedoch andere loben und respektieren
  4. ständig den Namen des Herrn wiederholen.

„Das Leben lieben, heißt: Gott lieben.“
Leo N. Tolstoi

„Die Liebe beginnt da, wo das Denken aufhört. Wir brauchen aber die Liebe von Gott nicht zu erbitten, sondern wir müssen uns für sie nur bereit halten.“
Meister Eckhart

„Alle Wege bahnen sich vor mir, weil ich in der Demut wandle.“
Johann Wolfgang von Goethe

Das Narada Bhakti Sutra von mir bearbeitet

Bhakti Yoga

Bhakti ist Alltagspraxis

Neben der Bhagavad Gita ist das Narada Bhakti Sutra wohl der wichtigste Text des (unspezifischen) Bhakti Yoga, das besondere an dem Text ist die Offenheit gegenüber den verschieden Strömungen des Hinduismus, das Narada Bhakti Sutra beschreibt den Weg als universell.

  • Das komplette “Narada Bhakti Sutra” in moderner Übersetzung
  • Die Essenz des “Narada Bhakti Sutra” in 9 Versen
  • Narada Bhakti Sutra 1.-6. „Definition des Bhakti“
  • Narada Bhakti Sutra 7.-14. “Wichtigkeit der Hingabe”
  • Narada Bhakti Sutra 15.-24. “Beispiele für Bhakti”
  • Narada Bhakti Sutra 25.-33. “Bhakti ist den anderen Wegen überlegen”
  • Narada Bhakti Sutra 34.-42. “Wie man Bhakti kultiviert”
  • Narada Bhakti Sutra 43.-50. „über die richtigen Kontakte“
  • Narada Bhakti Sutra 51-57 “Höchste Liebe und der Weg”
  • Narada Bhakti Sutra 58-73 “über die Formen der höchsten Liebe”
  • Narada Bhakti Sutra 74-84 “Gott ist nicht diskutierbar”

Alle Artikel über Bhakti Yoga auf diesen Seiten

  • Sri Anandamayi Ma – die glückseelige Mutter
  • Satsang Talk – über die Demut
  • Satsang Talk – über Gott und die Welt
  • Yoga Vidya Kongress 2016: mein Beitrag "das Ziel des Yoga"
  • Bhagavad Gita, Verse 2.38-42 – Dienen und frei sein
  • Hingabe ist wahre Freiheit.
  • Sri Narada Muni – Rishi, Götterbote, Diener Gottes & Bhakti Lehrer
  • Satsang Talk – Jnana und Bhakti: von Äffchen und Kätzchen
  • Interview mit Benjamin Heimann – Promoviert über die Hare Krishna Bewegung
  • Satsang Talk – Gott ist Brahman, Ishwara, Bhagavan & Atman
  • Narada Bhakti Sutra 74-84 – Gott ist nicht diskutierbar
  • Narada Bhakti Sutra 58-73 – über die Formen der höchsten Liebe
  • Narada Bhakti Sutra 51-57 – Höchste Liebe und der Weg
  • Satsang Talk – Bhakti Yoga ist Liebe zu Gott
  • Satsang Talk – allumfassende und bedingungslose Liebe ist Bhakti
  • Narada Bhakti Sutra Verse 43-50 über die richtigen Kontakte
  • Narada Bhakti Sutra 34-42 – Wie man Bhakti kultiviert
  • Narada Bhakti Sutra. 25.-33. Bhaktimarga ist den anderen Wegen überlegen
  • Narada Bhakti Sutra. 15.-24. Beispiele für Bhakti
  • Narada Bhakti Sutra. 7.-14. – Wichtigkeit der Hingabe
  • Narada Bhakti Sutra. 1.-6. Bhakti Definition
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    Sri Narada Muni – Rishi, Götterbote, Diener Gottes & Bhakti Lehrer

    by Narada Marcel Turnau 22. März 2016
    Narada

    Narada Muni

    Der große Rishi Narada taucht immer wieder in den verschiedensten heiligen Texten des Hinduismus auf und er gilt als großer Lehrer im Hinduismus und vorbildlicher Diener Gottes.

    Narada- Transzendenter Reisender im Auftrag des Herrn

    Narada ist ein freier Geist und er wandert durch die drei Welten, er hat immer den Namen des Herrn auf seinen Lippen wodurch er die Liebe zu Gott lebt und lehrt.
    Er gilt als ein Sohn Brahmas und er ist ein Devarishi, er gehört zu den 10 Prajapatis und in die Gruppe der sieben Maharishis, er ist einer der 12 bekannten Chiranjivis, der ewig auf der Erde verweilenden und der 12 Mahajanas, der herausragenden Verehrer Vishnus, ausserdem hat er das Maha Mantra empfangen und er gehörte zu der Gruppe von Rishis die das Ayurveda empfangen haben. Narada wird auch als der Bote Gottes betrachtet und er ist Freund Sri Krishnas und Guru von Vedavyasa, Dhruva, Prahlada, Shukadeva, Valmiki und vielen anderen.
    Narada gilt als Erfinder der Vina und bester Musiker, er singt stets „Narayana“ oder „Om Namo Narayanaya“. Es wird gesagt, dass er kein Geheimnis für sich behalten kann und daher immer wieder für Unruhe sorgt.

    Naradas Name

    Der Name , eigentlich mit einem langen „a“, also Nārada, hat zweierlei Bedeutungen die auf seine Funktion hindeuten:

    1. Abkürzung von „Narayana-Dasa“, also Diener Gottes (Narayana/ Vishnu)
    2. Zusammensetzung aus „Nāra“= Weisheit und „Da“= der Gebende

    Swami Chinmayananda sagt der Name „Narada“ impliziert er sei…

    „jemand der Wissen gibt über das höchste Brahman“

    und er nennt ihn den

    „größten Meister auf dem Weg der Hingabe.“

    Er wird auch „Triloka Sanchari“ genannt, da er sich frei durch die drei Welten bewegen kann. Der Zusatz seines Namens „Muni“ bedeutet wörtlich „Schweigender“ wird aber auch einfach verwendet für heilige, Asketen und Mystiker.
    Der große Kenner der Puranas und Autor der „Puranic-Enzyklopaedia“ Vettam Mani  sagt über ihn:

    „Es gib keine andere Person die eine so prominente Rolle in den Puranas spielt wie Narada.“

    Texte in denen Narada auftaucht:

    • Ramayana
    • Mahabharata

      Narada

      Narada Muni

    • Bhagavad Gita
    • Shrimad Bhagavatam (=Bhagavad Purana)
    • Matsya Purana
    • Vishnu Purana
    • Vayu Purana
    • Harivamsha Purana
    • Naradiya Purana
    • Shiva Purana
    • Caraka Samhita
    • Devi Bhagavata Purana
    • Skanda Purana
    • Anugita (Teil des Mahabharata)
    • Brahmasutras
    • Chandogya Upanishad
    • Nārada Parivrajaka Upanishad
    • Kalisaṇṭāraṇopaniṣad

    Auch im Hanuman Chalisa wird er erwähnt, Vers 14/15:

    „selbst Narada, Saraswati, (etc.) …keiner kann deine wahre Herrlichkeit beschreiben.“

    Folgende Texte sollen von Narada verfasst worden sein:

    • Nāradasmṛti (=Naradiya Dharma Shastra)
    • Nārada Gita
    • Nārada Bhakti Sutra
    • Nāradapāñcarātra (=Jnanamrutamsaram)
    • Nārada Samhita
    • Nāradiyasiksha
    • Samgitamakaranda
    • Raganirupana
    • Sarasamhita

    Wobei es natürlich unklar ist, ob tatsächlich er selbst Verfasser dieser Texte war.

    Das Leben von Sri Narada Muni

    Es ist sehr schwierig Klarheit über sein Leben zu bekommen, zumal die Erwähnungen in den verschiedenen Texten ihn höchst unterschiedlich beschreiben. Es wird angenommen, dass er in verschiedenen Inkarnationen auftaucht oder er eben tatsächlich unsterblich ist. Die älteste klare Erwähnung in der Chandogya Upanishade ist auf etwa 800 v.Chr. datiert, angedeutet wird Narada aber bereits im Rigveda und dieser älteste Text des Hinduismus wird auf mindestens 1000 v.Chr. datiert.
    Hier noch ein paar andere Daten:

    • Nāradapāñcarātra ist wohl aus dem 16. Jahrhundert
    • Vishnu Purana und Narada Smriti etwa 100-300 n.Chr.
    • Mahabharata etwa 500 v.Chr.

    Man kann die Geschichten über sein Leben grob in zwei Teilen darstellen:

    1. Seine suche nach Gott durch die totale Hingabe.
    2. Das Leben im Einklang mit Gott als Lehrer und Devotee.

    Einige Leben des Narada

    Die Legende sagt, dass Narada mehrfach inkarniert war, bis er der große Devarishi wurde. In den Puranas werden über 7 wichtige Geburten benannt, dazu hier einige Hintergründe:

    Narada

    Narada Muni und Vishnu
    aus www.amarchitrakatha.com Hintergründe:

    1. Leben: Narada als Sohn von Brahma, dem Schöpfergott. Er wurde von seinem Vater erschaffen, da seine ersten 4 Söhne kein Interesse an der Erzeugung von Nachfahren hatte. Diese erste Geburt trug sich am beginn der Schöpfung zu. Das Nāradapāñcarātra schreibt er habe über 1000 Jahre Askese an der Ganga geübt, dann sprach eine Stimme zu ihm „was nutzt dir die Askese ohne die Hingabe an Narayana, gehe zu Shiva und lerne von ihm!“ Nach einem weiteren Rat seines Vaters machte er sich auf die längeren Reise bei der er auf viele große Rishis wie Lomasa und Markandeya. Als er dann auf Shiva traf sang er Loblieder und Shiva war so erfreut, dass Narada sich etwas wünschen durfte. Er hätte alles haben können, sogar den Status eines gottes, aber er wünschte sich die komplette Hingabe an Hari, also Vishnu/ Narayana. Nach einigen Tagen durfte Narada sich noch etwas wünschen und er wünschte sich spirituelles Wissen, später bekam er noch ein besonderes KrishnaMantra. Diese Geschichte ist natürlich ein Sinnbild für unseren Weg, erst wenn wir Hingabe an Gott haben kommt echtes Wissen. Er wurde von Daksha Prajapati verflucht, weil er dessen Söhne dazu gebracht hat der Welt zu entsagen, der fluch Dakshas sollte sein weiteres Leben nachhaltig prägen, er besagte dass Narada „für immer umherwandern solle und niemald ein Zuhause finden würde“, so das Vishnu Purana. Als klar war, dass Er der Welt komplett entsagen wolle um ganz Narayana zu Dienen, wurde er von seinem Vater Brahma verflucht, dass er zur Strafe eine neue Geburt als Gandharva haben, und als solcher viele Nachfahren zeugen solle. Im Gegenzug verfluchte Er seinen Vater, dass er niemals verehrt werden solle, und so gibt es tatsächlich nur einen einzigen Brahma Tempel in Indien. Eine andere Legende besagt Brahma sei von Saraswati verflucht worden.
    2. Leben: Geboren als Sohn von Varidas Gandharva (=himmlischer Musiker)  heiratete er die 50 Töchter von Chitrartha, der besten Gandharva. Narada hat in diesem Leben alles vergessen was er zuvor wusste, und lebte ein weltliches Leben voller Lust. Zum Ende seines Lebens bekam er eine Vision von Sri Krishna der ihm versprach, dass er den Fluch Brahmas im nächsten Leben überwinden könne um danach wieder als Sohn Brahmas ein Hingegebener zu werden. In diesem Leben ist Narada Meister der Musik geworden.
    3. Leben: Sohn von Rishi Kasyapa, der die 13 Töchter des Daksha geheiratet hat, und einer Sklavin. Da seine Mutter in einem Zufluchtsort für Yogis arbeitete, ernährte Er sich nur von Prassad, also geopferter Nahrung, dadurch löste er sich von den Sünden seiner Gandharva-Inkarnation. Nachdem seine Mutter an einem Schlangenbiss starb als Narada 5 Jahre als war, ging er nach Norden, was dann geschah wird sehr unterschiedlich in den Texten Mahabharata, Shrimad Bhagavatam und Nāradapāñcarātra vermittelt, aber alle drei Texte sagen Er habe durch Hingabe an Narayana die Befreiung erreicht.
    4. Leben: nach der Erlösung vom Fluch kam er wieder als Sohn Brahmas auf die Welt. Er erinnerte sich schnell wieder an die vergangenen Leben und bekam wieder die gleichen Segnungen von Shiva. Das Shrimad Bhagavatam beschreibt dieses Leben als Teil eines neuen Schöpfungszyklus, wie gesagt variieren die Geschichten in den verschiedenen Texten sehr. Das Mahabharata beschreibt wie Narada in Badrinath auf die Vishnuaspekte Nara und Narayana traf und von denen die Empfehlung bekam sich auf das Selbst als Urgrund der Existenz auszurichten, nach der Erkenntnis dessen meditierte Narada 1000 Jahre mit Nara und Narayana in Badrinath. Das Shrimad Bhagavatam erzählt, dass Narada hier den Auftrag von Narayana bekam durch die Welt zu wandern und Freude und Wissen zu verbreiten. Aus diesem Leben gibt es unzählige Geschichten in den vielen verschiedenen Texten.

    Vielfalt in Naradas Lehren

    Interessant ist die Vielfalt von Lehren des großen Narada, seine Texte befassen sich nicht bloß mit Veden sondern auch mit tantrischen Aspekten, auch ist er nicht nur Verehrer Narayans, sondern hat auch Texte verfasst über Shiva und Devi. Im NaradaPurana werden sowohl Vishnu als auch Shiva als Bhagavan bezeichnet, also höchster Aspekt Gottes. Deutlich wird die ganzheitliche Vielfalt in seinem Bhakti Sutra, wo er über das Prinzip der Hingabe an Gott schreibt ohne genauer zu sagen welche Namen und Formen Gottes er meint, jedoch ist er der größte unter den Vaishnavas und er wird auch immer als solcher dargestellt. In manchen Texten wendet er sich an Mahavishnu, also das Göttliche jenseits von Eigenschaften, und in anderen Texten dreht sich die Hingabe um Vishnu in verschiedenen Namen, Formen und Eigenschaften, vor allem an Sri Krishna. Das Brihanarada Purana, ein Teil des NaradaPurana, sagt in sehr klaren Worten:

    „Vishnu ist Shiva und Shiva ist Vishnu, jene die denken sie seien verschieden, fahren zur Hölle.“

    Geschichten über Narada, erzählt von Narada

    In der folgenden Audiodatei steckt ein etwa 22 minütiger Vortrag von mir mit 4 Geschichten über Sri Narada Muni, es gibt noch sher viele weitere inspirierende Geschichten mit hm, aber diese sind sicher am bekanntesten:

    • Wie aus dem Räuber Ratnaka der Weise Vamiki wurde
    • Wie Narada den Weg zur Erleuchtung prophezeite
    • Wie Krishna den Narada um ein Glas Wasser bat
    • Wie Narada sich einst für den größten hielt
    https://vedanta-yoga.de/wp-content/uploads/2013/03/ZOOM0040.mp3

    Narada und das Maha Mantra „Hare Rama, Hare Krishna“

    Narada gilt als der erste Empfänger des Maha Mantra, laut Kali Santarana Upanishad hat er es selbst von Brahma empfangen. Narada fragte Brahma wie man sich von den üblen Effekten des dunklen Zeitalters lösen, und weiter auf Gott ausgerichtet bleiben kann. Brahma sagte: in dem an die Namen des Herrn wiederholt, genau genommen sagte er die Namen von Narayana. Auf die Frage welche Namen dies seien antwortete Brahma:

    „Hare Krsna Hare Krsna Krsna Krsna Hare Hare, Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare. Diese 16 heiligen Namen werden die sündigen Einflüsse des Kaliyuga zerstören. Ich sehe keine andere Methode.“

    So wird es jedenfalls von den Anhängern des Gaudiya Vaishnavatums verbreitet, also der „Hare Krishna Bewegung“. Jedoch ist auf der ältesten noch erhaltenen Fassung der betreffenden Upanishade aus dem Jahr 1740 n.Chr. mit einem Kommentar des Advaita Lehrers Brahmayogin Ramacandrendra Sarasvati von Kanchipuram die Reihenfolge des Mantras anders herum, also:

    „Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare Hare Krsna Hare Krsna Krsna Krsna Hare Hare“

    Darüber gibt es unter Vaishnavas eine große Diskussion, in der Sivanandatradition sagt man, es sei besser den älteren Namen zuerst zu rezitieren, also zuerst Rama, dann Krishna.
    Übrigens fragt Narada nochmals genauer nach, ob es beim Wiederholen des Maha Mantra besondere Regeln gibt, Brahma sagt daraufhin:

    „Es gib keine Regeln“

    Und Srila Prabhupada sagt in dem Zusammenhang:

    „Streitet euch nicht über all solche Details!“

    Wie dem auch sei, Narada Muni hat jedenfalls das Mantra empfangen!
    Ausserdem war er der Rishi des „Dvadashakshara Mantra“, des 12-Silbigen Mantras zur Verehrung Vishnus, bzw. Sri Krishnas: Om Namo Bhagavate Vasudevaya. Der tantrische Text Sarada Tilaka sagt über dieses Mantra:

    „das zwölfsilbige Mantra ist das höchste aller Vishnu Mantras“

    Es gilt auch als Essenz des Shrimad Bhagavatam, 12 Verse für 12 Kapitel.

    Narada in der Chandogya Upanishad

    Narada

    Narada reist durch die Welten

    Die älteste Erwähnung von Narada Muni ist in der Chandogya Upanishad zu finden, dieser Text gehört zu den ersten Upanishaden und ist mindestens 3000 Jahre alt. Das Ganze 7. Kapitel widmet sich dem Dialog Naradas mit seinem Bruder und Guru Sanatkumara, hier ist er also ein Schüler auf der Suche nach dem höchsten Glück. In späteren Texten ist er meist von höchster Gottesliebe beseelt und hat die letzte Erkenntnis erreicht.
    Narada kommt als spirituell Suchender zum Weisen Sanatkumara und bittet ihn um Unterweisung, dieser Dialog startet wie folgt:

     1 „Belehre mich, Ehrwürdiger!“ – Mit diesen Worten nahte sich Nârada dem Sanatkumâra. Der sprach zu ihm „Bringe mir vor, was du schon weißt, so werde ich dir das darüber Hinausliegende kundmachen.“

    Er zählt daraufhin eine beeindruckende Liste an Wissen auf und schließt mit dem fazit:

    3. und so bin ich, o Ehrwürdiger, zwar schriftkundig aber nicht âtmankundig; denn ich habe gehört von solchen, die dir gleichen, daß den Kummer überwindet, wer den Âtman kennt; ich aber, o Ehrwürdiger, bin bekümmert; darum wollest du mich, o Herr, zu dem jenseitigen Ufer des Kummers hinüberführen!“ – Und er sprach zu ihm: „Alles, was du da studiert hast, ist nur Name (nâman).

    Im folgenden Lehrt Sanatkumara eine interessante Methode der progresssiven Meditation.

    Zum Ende der Unterweisung bekommt Narada eine wesentliche Lehre von Sanatkumara vermittelt:

    „wahre Freude besteht im unbegrenzten, das begrenzte enthält keine Freude (…) das Unbegrenzte gilt es also zu erkennen!“

    Narada im Ramayana Epos

    Narada spielt eine wesentliche Rolle in der Entstehung des großen Ramayana Epos über das Leben der Vishnu-inkarnation Rama. Er inspirierte seinen Schüler Valmiki dazu das Leben Ramas in Versform festzuhalten.
    Die Vorgeschichte dazu ist vom bösartigen Räuber Ratnakar der von allen gefürchtet wurde. Ratnakar traf eines Tages auf Narada der ihm klar machte, dass es jemanden gibt den er zu fürchten habe: ihn selbst! Ratnakar wurde dann von ihm dazu motiviert das Mantra „Mara“ zu wiederholen, den Namen eines gefürchteten Dämonen, da Ratnakar nicht einen Namen Gottes wiederholen wollte. „Mara“ wurde dann durch die Wiederholung zu „Rama“ und Ratnakar wurde durch die Kraft von Gottes Namen transformiert. Ratnakar saß solange in tiefer Meditation bis um ihn herum ein Ameisenhaufen entstand, so bekam er dann später von Narada den Namen Valmiki, was bedeutet „Ameisenhaufen“.
    Später saß er mit Valmiki beisammen und Valmiki fragte sich, ob es jemanden gäbe der wirklich 100% rechtschaffen und vorbildlich sei. Er konnte ihm seine Frage beantworten, da er als Reisender durch die Welten vieles gesehen hat. Es gäbe eine Person die wirklich unter allen Umständen gemäß des Dharma handelt, und das ist Rama. Er erzählte Valmiki ausführlich über das Leben von Sri Rama und ging fort. Valmiki war so sehr berührt vom Leben Ramas, dass er nur noch in Versform sprach. Von Brahma bekam er dann den Auftrag das Leben Ramas in Versform zu dichten. Valmiki gilt als der erste Dichter.
    Tatsächlich beginnt das Ramayana Epos mit einem Dialog zwischen Valmiki und Narada mit diesen Worten:

    „Om. Der Erste und Beste der heiligen Einsiedler, der hervorragende Valmiki, sprach eines Tages zum Prinzen der Weisen, zum in den Schriften und asketischen Lebensregeln bewanderten, also zu Narada:“

    Den Rest findest du auf der Seite Pushpak.de.

    Narada, Vishnu und Laxmi www.amarchitrakatha.com

    Narada, Vishnu und Laxmi
    www.amarchitrakatha.com

    Narada im Mahabharata Epos

    Narada taucht desöfteren im Mahabharata auf, vor allem am Beginn als Lehrer Yudhishtiras der ihn in das Leben im EInklang mit Dharma unterweist. Auch erklärte er denn 5 Pandava Brüdern wie sie sich ohne Konflikt um die gemeinsame Gemahlin kümmern können. Narada taucht immer wieder in kritischen Situationen auf, bei denen ein Rat des Götterboten wichtig ist. Er spielte auch eine wichtige Rolle bei der Etablierung des Mahabharata, indem er die ursprünglichen 300.000 Verse den Göttern vortrug.
    Hier nutze ich die wundervolle Übersetzung von Undine und Jens vom Projekt Pushpak.
    Narada war auch ein wichtiger Guru von Veda Vyasa, dem Verfasser des Mahabharata, dieser sagt:

    „Narada ist ein großer Gelehrter, er kennt sich im Vedanta aus, er ist seriös und hat ein gutes Herz. Er wird gleichermaßen respektiert von Menschen, Göttern und Dämonen. Er hat ein frohes Gemüt und einen scharfen Intellekt. Er kennt sich besonders gut im Samaveda aus und er ist ein Experte der Musik. Er kann alle Zweifel und Bedenken ausräumen und findet immer einen Weg Menschen mit Problemen zu helfen. Er kann die Menschen für sich gewinnen durch seine liebevolle Stimme. Er drückt sich klar aus, kann Rechnen und weiß genau wie man Worte verwendet.“

    Eine weitere Lobhymne an Narada findet sich im 12.Buch, Kapitel 230, es spricht Krishna.

    „…höre mich, wie ich dir jene guten Qualitäten von Narada aufzähle, die ich kenne, oh König! Narada ist in den Schriften ebenso erfahren, wie er gut und fromm in seinem Verhalten ist. (…) Er ist von jeglicher Hinterlist frei und wahrhaft in seiner Rede. Dafür wird er überall respektvoll verehrt. Er ist berühmt für seine Energie, seine Intelligenz, seine Weisheit, seine Demut, seine Entsagung, seine hohe Geburt und sein Alter. (…) Narada durchschaut alles mit dem Auge der Einheit, und deshalb kennt er weder Anhaftung noch Ablehnung. Er spricht stets, was für seine Zuhörer angenehm und heilsam ist. (…) Unvermindert übt er den Yoga und ist stets voller Achtsamkeit und zu jeder Anstrengung bereit. Dafür wird er überall respektvoll verehrt. Er muß sich niemals über irgendeinen Mangel schämen. Er ist sich seiner stets bewußt, und selbstlos bewirkt er das, was zum Wohle aller Wesen ist. (…) Wer würde ihn nicht lieben, der auf diese Weise mit jedem Verdienst und jeder Tugend gesegnet, der in allem weise, an Körper und Geist rein und höchst vertrauensvoll ist, der den Lauf der Zeit kennt, im rechten Moment zu handeln weiß und im Heilen wohlerfahren ist?“

    Narada und Sukadev

    Genug Lobeshymen, tatsächlich habe ich sie stark gekürzt. Hier ein Beispiel für spirituelle Anweisungen von Narada, diese gehen an seinen Schüler Sukadev, Buch 12, Kapitel 330:

    „So überwinde, oh Kind, alle Anhaftungen und zügle deine Sinne, wodurch du die Glückseligkeit sowohl in dieser als auch der kommenden Welt erreichst. Wer keine Habgier hat, muß auch keinerlei Sorgen ertragen. Deshalb sollte man alle Habgier von seiner Seele lösen. (…) Ach, warum erwachst du nicht zur wahrhaften Sicht? Wie eine Seidenraupe sich selbst in ihrem Kokon einspinnt, so spinnst du dich in eine körperliche Hülle, die aus unzähligen persönlichen Taten gebildet wird und aus Verblendung und Unvollkommenheit geboren wurde. Ach, warum erwachst du nicht zur wahrhaften Sicht? Es gibt keinen Grund, dich an die Dinge dieser Welt zu binden. Die Anhaftung an weltliche Erscheinungen ist eine Quelle großer Sorgen. Du bist gebunden wie die Seidenraupe durch ihr eigenes Wirken.“

    Und hier noch aus Buch 12, Kapitel 339 ein Ausschnitt der wunderschönen Lobeshymne an Narayan:

    „Du bist ungeboren und durchdringst Alles. Deine Augen sind überall, doch an die Sinne bist Du nicht gebunden. Du bist unvergänglich und voller Kraft. Dein Körper ist unendlich und grenzenlos. Du bist das Heilige jenseits von allem Denkbaren. Du bist unerkennbar und die Erste aller Ursachen. Du bist der Schöpfer aller Geschöpfe und ihr Zerstörer. Du bist die Quelle der allumfassenden Macht der Illusion.“

    Narada in der Bhagavad Gita

    Natürlich ist die Bhagavad Gita nur ein Teil des zuvor erwähnten Mahabharata, da dieser Text jedoch so wichtig ist habe ich hier ein eigenen Absatz dazu gemacht. Narada Muni taucht als erstes im Kapitel 10 auf, wo Arjuna seine Sicht mit der von Narada vergleicht:

    10.13 „So haben Dich alle Weisen erklärt, wie auch der heilige Weise Narada“

    Im selben Kapitel spricht dann Sri Krishna von Narada, in diesem Abschnitt spricht er über sich selbst um seinem Schüler zu erläutern wie er ihn verstehen kann:

    10.26 devarṣīṇāṃ ca nāradaḥ – „unter den göttlichen Weisen bin Ich Narada.“

     Narada im Srimad Bhagavatam bzw. Bhagavad Purana

    „Du hast deshalb keinen Frieden erlangt“, erwidert Narada, „weil du in deinen herrlichen Werken zwar sehr viel über Weisheit und Yoga und Gesetz, aber nicht genug von Bhakti und der Schönheit und Liebe Bhagavans erzählt hast….“

    in diesem Dialog zwischen Narada und Veda Vyasa im Srimad Bhagavatam motiviert Narada seinen Schüler ein Werk über die Liebe zu Gott zu verfassen, dieses wird dann später von dessen Sohn Shukadeva vollendet.
    Vor allem vermittelt Narada Muni im Vers 7.5.23 die Lehre von den 9 Formen der Hingabe an Gott, bzw. sein Schüler Prahlada offenbart diese wie er sie von seinem Guru gelernt hat. Diese 9 Frmen der Hingabe sind eines der zentralen Konzepte des Bhakti Yoga:

    „śrī-prahrāda uvāca śravaṇaṁ kīrtanaṁ viṣṇoḥ smaraṇaṁ pāda-sevanam arcanaṁ vandanaṁ dāsyaṁ sakhyam ātma-nivedanam“

    Meditation aus dem Narada Purana

    Der Vers 65.97 des Narada Purana enthält eine wunderbare Advaita Meditation die hilfreich ist um sich seiner wahren Natur bewusst zu sein:

    „Ich bin Brahma. Ich bin kein weltliches Wesen. Ich bin immer frei. Leid berührt mich nicht. ich bin Existenz, Bewusstsein und Freude.“

    Auch im Narada Purana steht im Vers 1.64.3 eine wunderbare Beschreibung darüber, was genau ein Mantra ist bzw. was das Wort bedeutet:

    „Die Bedeutung von Mananam ist Wissen zu haben über alles durch Denken, Reflektieren, Abwägen und Meditation. Die Bedeutung von Tranam ist Schützen und Retten. Durch seine innewohnende Natur von Allwissenheit und Schutz wird es Mantra genannt.“

    Hier noch zwei Advaita Vedanta Verse aus dem Narada Purana

    1.33.31 „Wissen alleine bringt die Befreiung!“
    1.33.148 „Das Eine ohne ein zweites ist das höchste und reinste Licht. Es ruht im Herzen jedes Lebenden Wesens.“

    Narada, Vishnu und Brahma

    Narada, Vishnu und Brahma

    Als Quellen für diesen umfassenden Artikel habe ich vor allem meine 8 verschiedenen Bücher zum „Narada Bhakti Sutra“ verwedet, ausserdem einige Quellen im Internet und das Buch „Legends and teachings of the greatest Hindu divine sage Narada“ und das „Narada Pancharatnam“. Auch die Online Versionen von Shrimad Bhagavatam, Mahabharata und Ramayana gehörten zu den Quellen.

    Narada und Narada

    Narada und Narada

     

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Namaste! Mein Name ist Narada und ich betreibe diese Infoseiten rund um Yoga Philosophie, spirituelle Praxis und universelle Mystik seit 2011. Ich bin gelernter Koch, selbstständig als Yoga-Reiseveranstalter und unterrichte seit 2008 Yoga in seinen verschiedenen Aspekten. Gerne unterrichte ich auch in Aus- und Weiterbildungen, gerne einfach Anfragen!

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