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Category:

Bhakti Yoga – Weg des Herzens – Liebe zu Gott

Bhakti ist Verehrung

Bhakti Yoga ist einer der traditionellen spirituellen Wege Indiens und es geht  letztlich um ein universelles und übertragbares Prinzip um zu Gott, zum Göttlichen oder zum absoluten Bewusstsein zu gelangen.

Bhakti- Weg des Herzens, Der Hingabe & der Gottesliebe

Über die Hingabe, die Liebe, die Demut und die Herzensöffnung führt der Bhakti Weg durch die Gefühle und Emotionen die auf Gott gerichtet werden bis hin zum Höchsten Ziel des Yoga. Wie auch immer wir den Begriff „Gott“ definieren wollen, der Weg des Bhakti Yoga ist ein Kultivieren von reiner Liebe demgegenüber. Man kann sagen die Liebe zu Gott ist der Weg und das Ziel des Bhakti Yoga. Neben dem Jnana Yoga bzw. dem Advaita Vedanta ist das Bhakti Yoga laut Aussagen der Meister der direkteste, zuverlässigste und erprobteste Pfad des Yoga.

Rituale im Sivanandaashram

Bhakti ist Hingabe

Das Prinzip des Bhakti Yoga ist höchst einfach, es braucht keine besonderen Fähigkeiten dazu. Man muss weder sehr schlau, noch besonders flexibel oder willensstark sein wie in den anderen Yoga Wegen. Es braucht nur ein offenes Herz und die aufrichtige Entscheidung sich für Gott zu öffnen. Bhakti Yoga ist ein universelles Prinzip welches man in allen Religionen entdecken kann und welches letztendlich unabhängig von der Form ist.

Meine Erläuterungen zum Bhakti Yoga in diesem Artikel sind sicher von meiner vedantischen Sicht geprägt und vom integralen Yoga Weg nach Swami Sivananda gefärbt.

Bhakti als Teil des integralen Yoga

Das integrale Yoga verbindet die traditionellen Ansätze der Hinduistischen Mystik miteinander, um dem Suchenden zu helfen sich auf allen Ebenen weiter zu entwickeln. Dabei hat das Bhakti Yoga den Schwerpunkt Gefühl und Herz und man sagt, dass die anderen Yoga Wege nicht zum Ziel führen wenn die Praxis von Bhakti nicht integriert wird.

Swami Chidananda sagte zum Bhakti Weg:

„Alle Yoga Wege führen in die Garderobe, nur Bhakti Yoga führt in den Saal!“

Bhakti bedeutet Hingabe oder Demut gegenüber dem „Ishta Devata“, dem persönlichen Ideal oder dem gewählten Aspekt oder Zugang zu Gott. Narada Muni definiert Bhakti als „intensive Liebe zu Gott“, wobei er „Gott“ nicht klar definiert sondern es sehr offen lässt wie oder was Gott ist, diesen Ansatz halte ich für sehr wichtig im Sinne einer interreligiösen Spiritualität.

Der große Advaita Meister Ramana Maharshi spricht von den 4 Arten des Bhakti:

  1. Zum höchsten Selbst (Atma-Bhakti)
  2. Zu Gott oder dem kosmischen Herrn als formloses Wesen (Ishvara-Bhakti)
  3. Zu Gott in Form der zahllosen Götter und Göttinen (Ishta Devata-Bhakti)
  4. Zu Gott in verkörperung als Guru (Guru-Bhakti)

Swami Vivekananda definiert Bhakti Yoga wie folgt:

„Der Weg systematisierter Hingabe zum Zweck der Einheit mit dem Absoluten.“

Wobei es meiner Ansicht nach eher um ein Gefühl geht, aber dieses ist sicherlich zu kultivieren über eine systemaische herangehensweise. Auch die Frage nach dem Ziel dieses Weges ist umstritten, möchte man die Einheit mit Gott erleben/erkennen? -oder möchte man die Reinheit um Gott ganz Dienen zu können?

Swami Sivananda formuliert es sehr schön worum es geht:

„Bhakti ist Liebe um der Liebe willen. Der Gläubige will Gott und nur Gott. Es liegt darin keine selbstsüchtige Erwartung.“

  • Bhakti Yoga ist im Grunde genommen sehr einfach zu verstehen und wahrlich unkompliziert: Es geht um das Kultivieren und Leben der reinen Liebe zu Gott.
  • Bhakti ist das Entwickeln von Demut und Hingabe gegenüber Gott um dann dem Göttlichen mehr und mehr dienen zu können und sich letztlich mit Gott zu verbinden.

Die Frage die sich dabei zuerst stellt ist, was man sich unter dem Wort Gott vorstellt. Im ganzheitlichen Yoga haben wir ein sehr offenes Konzept von Gott und jeder muss selbst schauen welche Vorstellung von Gott man pflegen möchte. So heißt es im Śrīmad Bhāgavatam Vers 1.2.11 sehr schön:

„Die Weisen welche die absolute Wahrheit entdeckten, benannten diese nonduale Wirklichkeit auf drei Arten Brahman, Paramātmā oder Bhagavān.“

Also: Gott ist im Bhakti Yoga dreierlei:

  • Brahman, das alldurchdringende Bewusstsein jenseits aller Formen und Eigenschaften
  • Paramātmā, das höchste Selbst jenseits des Körpers und seiner Funktionen
  • Bhagavān, ein persönlicher Gott mit Gestalt.

Und somit wird das Konzept von Gott im Yoga auf eine sehr offene Weise vermittelt. Man kann sich Gott vorstellen als eine Wesenheit, eine Persönlichkeit, von mir aus auch als alten Mann mit langem Bart, auf einer Wolke sitzend und über uns richtetend. Oder als Persönlichkeit in irgendeiner Form, dem man sich nähern kann, z.B. als Jesus Christus oder als Krishna. Oder man kann sich Gott vorstellen als unseren wahren Wesenskern, wenn wir die Persönlichkeit, den Charakter beiseite lassen, das was wir tief im Inneren sind, jenseits von allen individuellen Dingen, das können wir auch als Gott bezeichnen- Es geht sehr weit auseinander, was wir als Gott verstehen können. In den Schriften steht auch: Satyam…Shivam…Sundaram, also Gott ist die Wahrheit, Gott ist das Gütige und Gott ist das Schöne, also wir können uns Gott vorstellen als eine Kraft, die immer da ist, die sowohl das Authentische als auch das Wunderschöne, das Beste von allem als auch das Gütige, das Wohnwollende beinhaltet. Also, Gott ist nicht weit weg, sondern umgibt uns immer. Wir können uns entscheiden, ob wir den Blick auf das Doofe, Schreckliche, Langweilige ausrichten, auf unsere Probleme oder ob wir unseren Blick ausrichten auf das Vollkommene, auf das Wunderschöne und das können wir immer entdecken, in jedem Moment. Das können wir dann als Gott bezeichnen.

  • Formen von Bhagavān oder ishvara gibt es viele, so zB Shiva, Krishna, Durga, mehr über die unterschiedlichen Aspekte von Gott findest du in diesem Artikel über die Götter als Audiovortrag.

Bhakti ist einer der Yoga Wege

Bhakti Yoga ist einer der klassischen 4 Wege des Yoga und einer der beiden direkten Wege zum Ziel des Yoga. Er bedeutet Hingabe und Demut, der Weg des Bhakti gilt als der einfachste Weg und auch als der wichtigste. Es braucht keinerlei Vorraussetzungen um diesen Weg zu gehen. Weder muss man schlau, noch flexibel sein, auch nicht besondere willensstärke ist von nöten. Es braucht nur den aufrichtigen Wunsch sich für Gott zu öffnen, und das Göttliche durch sich hindurch wirken zu lassen. Bhakti ist der Weg des Herzens und des Gefühls, es geht um das Loslassen von Kontrolle und Analyse um so Gott wirken zu lassen. Der Satz „Dein Wille geschehe“ aus dem Vater Unser beschreibt die Bhakti-Haltung sehr präzise.

  • für Hatha Yoga brauchen wir Disziplin und körperliche Durchhaltefähigkeit,
  • für Raja Yoga brauchen wir einen starken Geist und einen starken Willen und eine klare Ausrichtung.
  • Für Karma Yoga, das ist leicht zu verstehen, da brauchen wir eine große Hingabe oder eine große innere Ausrichtung und die Fähigkeit, sich in jedem Moment wieder daran zu erinnern.
  • Beim Jnana Yoga, da brauchen wir zunächst mal große intellektuelle Fähigkeiten, um die Dinge im rechten Licht zu verstehen und daraus dann eine alltagsnahe Erkenntnis werden zu lassen.
  • Für Kundalini Yoga brauchen wir auch viel Disziplin und Feingefühl und Geduld.

…aber für Bhakti Yoga brauchen wir nicht viel!

Für Bhakti Yoga braucht man einfach nur den Wunsch, sein Herz für die Liebe zu Gott zu öffnen.

Wenn dieser Wunsch da ist, dann ist man schon auf dem Bhakti Yogaweg und der Bhakti Yogaweg bedeutet, dass man Liebe zu Gott entwickeln möchte, um Liebe zu Gott zu leben. Es dreht sich alles um Liebe, darum, dass wir eine intime, persönliche Beziehung zu Gott entwickeln. Man kann sagen, Bhakti Yoga bedeutet, wir wollen universelle oder allumfassende, bedingungslose Liebe in uns entfalten. Also unser Herz ganz Gott hinzugeben.

„Bhakti ist das einzig Wichtige. Wer kann jemals Gott durch Nachdenken erkennen?“
Ramakrishna Paramahansa

Gut, da stellt sich erst mal die Frage: Was ist denn überhaupt Gott? Hier sitzen jetzt 100 Leute und wenn ich sage, jeder soll mal aufschreiben, was Gott ist, dann werde ich wahrscheinlich 100 verschiedene Aussagen haben. Wahrscheinlich ist der Begriff „Gott“ der umstrittenste und meist diskutierte Begriff der Menschen. Was verbirgt sich hinter dem Wort? Eine Sache, die mir mal eingefallen ist, was glaub ich gut ist: Wenn man das Wort Gott erst mal als Wort betrachtet und als eine Variable benutzt, also so wie in der Mathematik in der Formel X steht, wo man dann etwas einfüllen kann, so kann man das Wort Gott nehmen und jeder von den 100 Leuten, die hier sind, kann immer wenn ich das Wort Gott benutzt, sein eigenes Konzept einfügen.

Bhakti: auch für Atheisten!

Hari Ki Pauri in Haridwar

Ganga Aarati: großes Bhakti Ritual

Wahrscheinlich sind auch ein paar Atheisten hier, super! Weil Atheisten sind meistens viel spiritueller als Leute die sich als sehr religiös bezeichnen. Denn Atheisten denken in der Regel sehr tief über diese Dinge nach und es hat einen tiefen Grund, warum sie zu der Überzeugung gekommen sind, Atheist zu sein. Aber was bedeutet Atheist? Man lehnt die Idee einer höheren Macht ab. Oder dass es irgendwo eine Persönlichkeit gibt, die über dem Ganzen steht. Wenn man mit einem Atheisten spricht und ihm erklärt: Gott ist aber auch sowas wie eine physikalische Kraft, die das Universum durchdringt, das würden die schon weniger ablehnen. Oder Gott ist das große Geheimnis, Gott ist das Namenlose, was wir nicht greifen können, nicht in Worte kleiden können und nicht verstehen können. Dann würden Atheisten sagen: Ok, da bin ich auch mit einverstanden. Oder: Gott ist Liebe. Das sind Dinge, da könnte ein Atheist was mit anfangen. Insofern sind Atheisten spiritueller als sie vielleicht denken.

Gott ist erstmal nur ein Wort

Entscheidend für das Bhakti ist nicht, wie wir Gott definieren, das ist jedem seine persönliche, intime Angelegenheit. Man kann Gott für sich so definieren oder so vorstellen, oder so nähern, wie man das für sinnvoll hält. Entscheidend ist für Bhakti Yoga, dass wir Liebe zu Gott entwickeln, dass wir einen Weg finden für uns, und das kann auch sehr individuell sein, wie wir unser Herz für Gott öffnen. Das kann durch die ganz klassischen Methoden geschehen wie Pujas machen, also hinduistische Rituale feiern, das kann durch Kirtan singen geschehen, das kann durch Rezitationen von heiligen Versen sein oder das kann eben auf eine ganz individuelle Weise geschehen, zum Beispiel in dem man Kinder beim Spielen beobachtet. Da kann ganz viel passieren, wenn man schaut, wie Kinder Fähigkeiten haben, die wir als Erwachsene verlernt haben. Davon lernen die Kinder z.B. staunen oder die Welt als Wunder entdecken. Und das ist etwas wodurch wir wieder die Liebe zu Gott entfalten können.

Ganz egal, wie wir Liebe zu Gott kultivieren, aber für Bhakti Yoga ist einfach nur entscheidend, dass wir einen tiefen Wunsch in uns spüren, Liebe zu Gott zu entwickeln und Liebe zu Gott so groß werden zu lassen, dass alles andere keinen Platz mehr hat. Und dann werden wir, darüber streiten sich jetzt die Fachleute, ob wir mit Gott verschmelzen können oder ob wir nur Gott voll dienen können um ihm so ganz nahsein können, das kann man auch wiederum für sich entscheiden. Ob das möglich ist, wird man dann feststellen. Da gibt es unterschiedliche Aussagen von den Meistern drüber. Aber entscheidend ist, dass wir lernen, oder daran arbeiten, unsere Liebe immer weiter auszudehnen und immer unumstößlicher werden zu lassen. Dass wir immer mehr aus der Liebe heraus handeln und es immer weniger Dinge gibt, die uns daran hindern, aus der Liebe zu leben. Dass diese Liebe allumfassend werden kann, dass wir nicht mehr unterscheiden, bei dieser Liebe zwischen unserem Partner und der Frau Müller von nebenan oder dem Herrn Müller.

Shiva am Ganges

Shiva am Ganges

Natürlich ist es noch mal was anderes, was für persönliche Beziehungen wir haben. Was ich meine ist, dass wir ein Gefühl von universeller Liebe entwickeln gegenüber allen Mitmenschen, allen Tieren, letztlich der ganzen Natur. Wir haben letzten Jahr hier Besuch gehabt von ein paar Hare Krishna Jüngern und den einen hab ich beobachtet, wie er mit so einer Hingabe eine Türklinke öffnete, als er in den Raum hineinging. Das hat irgendwas bei mir ausgelöst, dass ich dachte: Ja, diese Hingabe, die gilt es nicht nur beim Singen und beim Beten zu haben sondern bei seinen Handlungen, dass man das was man tut immer mit Demut und Hingabe tut. Der hat also so vorsichtig liebevoll diese Tür geöffnet, es können sich hinter jeder verschlossenen Tür, habe ich dann darüber nachgedacht, schon wieder neue Welten und Wunder auftun und wenn man entsprechend demütig an die Sache rangeht anstatt mit der Tür ins ins Haus zu platzen, kann man die Welt auf eine ganz andere Weise entdecken.

Thich Nhat Hanh hat gesagt, du kannst mit jedem Schritt so laufen, als würdest du die Erde küssen. Das heißt es ist eine ganz besondere Achtsamkeit, die wir kultivieren, wenn wir diese Liebe immer mehr wachsen lassen. Das ist ein Respekt, den wir in uns erwecken vor der ganzen Schöpfung. Denn Gott ist eben nicht nur transzendent, also alles übersteigend, sondern auch immanent , Gott wohnt in Allem. Gott wohnt in der ganzen Schöpfung. Die Schöpfung ist die physische Manifestation des Göttlichen und jede Türklinke, jeder Baum, jeder Gegenstand, mit dem wir zu tun haben, ist eine direkte Manifestation Gottes. Und entsprechend können wir all unser Handeln als einen Gottesdienst betrachten, dann wird eine Puja ein Ritual, das wir vor dem Altar machen um Gott in einer Weise zu verehren, wird dann zu einer Alltagspraxis, dann wird sozusagen der ganze Tag ein Verehrungsritual der göttlichen Schöpfung, wenn wir uns bemühen, diese Liebe immer zu leben, auszudrücken und wachsen zu lassen. Und diese Liebe die wird uns dann eben führen. Liebe ist ja das einzige, was immer mehr wird, wenn wir uns verschenken und das sollten wir uns bewusst machen. Je mehr Liebe wir verschenken, desto mehr bekommen wir zurück, desto mehr manifestiert sich das in unserer Umgebung und desto schöner wird es. Und so können wir letztendlich dann auch unsere kleine Welt retten. Je mehr wir durch die Liebe das Schöne, Wundervolle entdecken, desto mehr dehnt sich das aus, aus unserer kleinen Welt, auf die Welt der Menschen, die uns umgeben und so wird alles gut durch Bhakti Yoga, durch den Weg der Hingabe, durch die Liebe zu Gott.

Vortrag zu Bhakti Yoga

https://vedanta-yoga.de/wp-content/uploads/2014/01/Bhakti-Yoga.mp3

Hier noch einige Konzepte aus dem Bhakti-Yoga.

Kali Priester in Meditations Pose

Kali Priester in Meditations Pose

  • Apara- und Para- Bhakti.
  • Para Bhakti und Jnana sind eins
  • der Bhakta gebraucht sein Gefühl, der Jnani seinen Verstand und seinen Willen
  • Bhakti beginnt mit Liebe und Jnana mit Denken und Selbstanalyse
  • am Ende steht bei beidem die Vereinigung mit dem Göttlichen

Vier Arten von Bhakti Yogis nach Bhagavad Gita

  1. Aarta (Leid)
  2. Jijnasu (Neugier)
  3. Artharthi (Wunsch nach Objekt)
  4. Jnani (Weise)

hier die entsprechenden Verse

  • VII.16.: „Vier Arten von tugendhaften Menschen verehren mich, oh Arjuna, nämlich die Verzweifelten, die nach Wissen suchenden, die nach Wohlstand strebenden und die Weisen, oh Herr der Bharatas.“
  • 17.: „Unter ihnen ist der Weise, Beständige und dem Einen ergebene der beste, denn ich bin dem Weisen über alle Maßen lieb, und er ist mir lieb.“
  • 18.: „Edel sind sie wahrhaft alle; aber ich betrachte den Weisen als mein Selbst; denn mit beständigem Geist ruht er allein in mir, da ich sein höchstes Ziel bin.“

Die 5 Bhavas

  1. Dasya Bhava- Man sieht sich als Diener Gottes und tut alles für ihn.
  2. Sakhya Bhava- Man fühlt sich als Freund Gottes.
  3. Shanta Bhava- Man sieht Gott als Frieden der in allem wohnt.
  4. Vatsalya Bhava- Man sieht das Göttliche als sein Kind und umsorgt es.
  5. Madhurya Bhava- Man sieht Gott als gleichberechtigten Geliebten und bildet eine Einheit.

Die 9 Formen der Hingabe im Bhakti Yoga

  1. Shravana- das Hören von Geschichten über Gott
  2. Kirtana- das Singen von Gottes Namen
  3. Smarana- das Denken an Gott
  4. Padasevana- das Dienen zu Füssen Gottes, der letztlich alles ist
  5. Archana- das Verehren von Gott
  6. Vandana- das Verneigen vor Gott
  7. Dasya- die Liebe zu Gott als sein Diener
  8. Sakya- das Leben als Freund Gottes
  9. Atmani Vedanam- die völlige Hingabe gegenüber Gott

Sechs Methoden, um Bhakti zu entwickeln

  1. Dienst an Heiligen und Lehrern
  2. Wiederholen von Gottes Namen
  3. Satsang
  4. Hari Kirtan
  5. Studium von religiösen Büchern
  6. Pilgerreisen und Aufenthalt an heiligen Orten

Vier Voraussetzungen für einen Bhakta

  1. Bescheiden sein wie ein Grashalm
  2. duldungsfähig sein wie ein Baum
  3. Lob und Anerkennung nicht für sich selbst wünschen, jedoch andere loben und respektieren
  4. ständig den Namen des Herrn wiederholen.

„Das Leben lieben, heißt: Gott lieben.“
Leo N. Tolstoi

„Die Liebe beginnt da, wo das Denken aufhört. Wir brauchen aber die Liebe von Gott nicht zu erbitten, sondern wir müssen uns für sie nur bereit halten.“
Meister Eckhart

„Alle Wege bahnen sich vor mir, weil ich in der Demut wandle.“
Johann Wolfgang von Goethe

Das Narada Bhakti Sutra von mir bearbeitet

Bhakti Yoga

Bhakti ist Alltagspraxis

Neben der Bhagavad Gita ist das Narada Bhakti Sutra wohl der wichtigste Text des (unspezifischen) Bhakti Yoga, das besondere an dem Text ist die Offenheit gegenüber den verschieden Strömungen des Hinduismus, das Narada Bhakti Sutra beschreibt den Weg als universell.

  • Das komplette “Narada Bhakti Sutra” in moderner Übersetzung
  • Die Essenz des “Narada Bhakti Sutra” in 9 Versen
  • Narada Bhakti Sutra 1.-6. „Definition des Bhakti“
  • Narada Bhakti Sutra 7.-14. “Wichtigkeit der Hingabe”
  • Narada Bhakti Sutra 15.-24. “Beispiele für Bhakti”
  • Narada Bhakti Sutra 25.-33. “Bhakti ist den anderen Wegen überlegen”
  • Narada Bhakti Sutra 34.-42. “Wie man Bhakti kultiviert”
  • Narada Bhakti Sutra 43.-50. „über die richtigen Kontakte“
  • Narada Bhakti Sutra 51-57 “Höchste Liebe und der Weg”
  • Narada Bhakti Sutra 58-73 “über die Formen der höchsten Liebe”
  • Narada Bhakti Sutra 74-84 “Gott ist nicht diskutierbar”

Alle Artikel über Bhakti Yoga auf diesen Seiten

  • Sri Anandamayi Ma – die glückseelige Mutter
  • Satsang Talk – über die Demut
  • Satsang Talk – über Gott und die Welt
  • Yoga Vidya Kongress 2016: mein Beitrag "das Ziel des Yoga"
  • Bhagavad Gita, Verse 2.38-42 – Dienen und frei sein
  • Hingabe ist wahre Freiheit.
  • Sri Narada Muni – Rishi, Götterbote, Diener Gottes & Bhakti Lehrer
  • Satsang Talk – Jnana und Bhakti: von Äffchen und Kätzchen
  • Interview mit Benjamin Heimann – Promoviert über die Hare Krishna Bewegung
  • Satsang Talk – Gott ist Brahman, Ishwara, Bhagavan & Atman
  • Narada Bhakti Sutra 74-84 – Gott ist nicht diskutierbar
  • Narada Bhakti Sutra 58-73 – über die Formen der höchsten Liebe
  • Narada Bhakti Sutra 51-57 – Höchste Liebe und der Weg
  • Satsang Talk – Bhakti Yoga ist Liebe zu Gott
  • Satsang Talk – allumfassende und bedingungslose Liebe ist Bhakti
  • Narada Bhakti Sutra Verse 43-50 über die richtigen Kontakte
  • Narada Bhakti Sutra 34-42 – Wie man Bhakti kultiviert
  • Narada Bhakti Sutra. 25.-33. Bhaktimarga ist den anderen Wegen überlegen
  • Narada Bhakti Sutra. 15.-24. Beispiele für Bhakti
  • Narada Bhakti Sutra. 7.-14. – Wichtigkeit der Hingabe
  • Narada Bhakti Sutra. 1.-6. Bhakti Definition
  • Bhagavad Gita Essenz – 7 Topverse zu Bhakti Yoga
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    Yoga Vidya Kongress 2016: mein Beitrag "das Ziel des Yoga"

    by Narada Marcel Turnau 24. November 2016
    written by Narada Marcel Turnau
    Narada und Narada

    Narada und Narada

    Im November 2016 war ich als Speaker (klingt besser als „Redner“) beim Yoga Kongress in Bad Meinberg geladen um über das Ziel des Yoga zu sprechen.

    Ich wurde etwa 10 Monate vorher gefragt welches Thema ich zum Kongesstitel „Erfolgreich Yoga unterrichten – das Geheimnis, die Tiefenwirkung und die Bandbreite des Yoga Vidya Stils“ beitragen wolle. ich hatte mich damals entschieden etwas über das Ziel des Yoga zu beizutragen. Ein wenig überrascht war ich dann über die Programmplanung bei der mir mit meinem Vortrag „Moksha und Samadhi – über das Ziel des Yoga“ ein zentraler Moment des Kongresses zugeteilt wurde und ich vor über 350 Leuten dazu referieren durfte. Glücklicher Weise verflog meine anfängliche Nervosität recht schnell, da ich von netten ZuhörerInnen aus den ersten Reihen wohlwollend angelächelt wurde…

    Was ist das Ziel von Yoga?

    Ich beobachte immer wieder, dass die verschiedenen diesbezüglichen Konzepte aus dem Yoga mit eigenen Vorstellungen und Modellen aus anderen Traditionen munter gemischt werden und dadurch viel Verwirrung entsteht. Der Begriff „Erleuchtung“ kommt beispielsweise aus dem Christentum (bzw. genauer gesagt sogar aus der griechischen Philosophie) und er ist sehr unscharf, da diesbezüglich im Yoga noch viel weiter differenziert wird. Ich denke es ist wichtig sich ein wenig damit zu befassen um sich klarer im Yoga auf das Ziel ausrichten zu können.

    Im Audio-Beitrag einige Erläuterungen über erschiedenen Begriffe rund um Erleuchtung und das Ziel des Yoga.

    Vortrag über das „Ziel des Yoga“:

    https://vedanta-yoga.de/wp-content/uploads/2016/11/Moksha-Samadhi.-Ziel-des-Yoga.mp3

    Hier der Vortrag auch als Video zum anschauen:

    Viele Worte für das Ziel des Yoga

    Hier einige Begriffe aus dem Yoga die man mit „Erleuchtung“ übersetzen kann:

    • Moksha, Mukti: Befreiung, Erlösung bzw. „Überwindung aller Begrenzungen“
    • Jivanmukti: lebend befreit, freie verkörperte Seele
    • Brahmanishta: jemand der fest in Brahhman verankert ist
    • Krtakrtya: jemand für den es nichts mehr zu tun gibt
    • Mahatma: eine große Seele
    • Turya: wörtl. „das Vierte“, Bewusstsein welches den drei Zuständen zu grunde liegt
    • Unmani Avastha: „Jenseits des Geistes“ Atemruhe und aktivierte Chakras nach Hatha Yoga Pradipika
    • Kaivalya/ Kevala: wörtl. Einsamkeit, Absonderung, Abgehobenheit, Losgelöstheit, Isolation
    • Atma Nivedana: „vollständige Hingabe des Selbst“, Begriff aus dem Bhakti Yoga
    • Paramapada: wörtl. „der letzte Schritt“, Begriff aus dem Bhakti Yoga
    • Samadhi: „Versenkung, Sammlung, Meditative Absorption“ wörtl. „fixieren, festmachen“
    • Savikalpa/Nirvikalpa Samadhi: mit/ohne Samen bzw. mit/ohne Dreiheit von Beobachter, Beobachtung und Beobachtetes
    • Samprajnati/Asamprajnata Samadhi: „ohne Unterscheidung“ mit oder ohne bewusstes erleben
    • Sahajasamadhi: immerwährendes Samadhi
    • Bhusamadhi: lebendig begrabener Yogi
    • Mahasamadhi: physischer Tod eines Meisters
    • Amrta: „Göttlicher Nektar“- Segenskraft eines Meisters

    „Samadhi bringt Kaivalya, absolute Unabhängigkeit. Samadhi schenkt Moksha. Das ist der Gipfel und Höhepunkt von Yoga.“ Swami Sivananda

    Hier noch ein paar weitere Gedanken zum Thema „Ziel des Yoga“

    „Erleuchtung“ ist ein schwieriger Begriff denn er ist sehr unklar und es verbinden sich damit höchst unterschiedliche Konzepte, ebenso komplex ist es das Ziel des Yoga zu definieren. In der Indische Philosophie und dem Hinduismus sind sehr viele Unterscheidungen bekannt die ein tieferes Verstehen dieses Mysteriums ermöglichen. Die Lehre des Advaita Vedanta sagt klar, dass es nicht um eine Erfahrung bzw. einen Zustand geht, da beides vergänglich ist, vielmehr geht es um eine Erkenntnis die dauerhaft ist und dann das ganze Wesen transformiert.

    Erleuchtung ist Advaita- Ziel des Yoga die Befreiung vom Leid

    Auf dem Spirituellen Weg gibt es verschiedenste Phasen und Stufen, wie im „richtigen Leben“ ist auch der Weg zu „Gott“ ein ständiges Auf und Ab. Der Weg ist keine gerade Strecke, sondern es braucht immer wieder Kraft und Geduld um sich innerlich und äusserlich auf das Ziel auszurichten. Wir geraten immer wieder in Versuchung stehen zu bleiben, in Sackgassen zu gehen, zurück zu wollen, oder wir probieren gerne Abkürzungen, die uns letztlich immer wieder zum Selben führen: wir müssen einen Schritt nach dem anderen gehen und wir müssen den Weg selbst gehen. In jedem Moment haben wir die Möglichkeit uns neu zu entscheiden, ob wir nach Rechts oder Links gehen. In jedem Augenblick können wir uns entweder auf den Weg ausrichten oder abschweifen.

    „Der Weg ist das Ziel“

    sagte Konfuzius, und so gilt es sich auszurichten auf die Gegenwart. Alles andere entfernt uns vom Weg, der Wirklichkeit, dem Sein.

    Ziel des Yoga ist die Befreiung

    Die Meister sagen, dass wir die Möglichkeit haben aus unserem Alltagsbewusstsein auszusteigen, und dass wir uns öffnen können für ein höheres Bewusstsein. Sie sagen: Gott ist erfahrbar, wir können zum Gefäß werden durch welches das Göttliche wirkt, Gott ist kein bloßes Konzept sondern erkennbar und erlebbar. Das Ziel des Yoga ist zugleich Ziel des Lebens: zu erkennen wer oder was wir in Wirklichkeit sind und dadurch frei zu werden von allen Begrenzungen.

    Maha Shiva in Haridwar

    Maha Shiva in Haridwar

    Die Erkentnis der wahren Natur des Selbst wird von manchen Erleuchtung, Erwachen, Kaivalya, Gottesverwirklichung, Unio Mystika, Selbstbefreiung oder Wieauchimmer genannt. Natürlich will jeder gerne das versprochene unendliche Glück in einem solchen Zustand erfahren denn das Konzept von Erleuchtung scheint die ultimative Erfahrung zu sein die uns vom leiden befreit. jedoch ist das Ziel des Yoga nicht willentlich zu erreichen, sondern es geschieht aus Gnade.

    Es wird gesagt das um dort hinzukommen es aber zunächst durch vieles hindurch zu gehen gilt, auch durch schmerzliches. Der Weg zum Licht geht durch die Dunkelheit, wir müssen uns mit unseren eigenen Schatten konfrontieren um die Glückseeligkeit in uns zu entfalten. Und das kann nur geschehen, in dem wir geduldig einen Schritt vot den anderen setzen und liebevoll jede Erfahrung annehmen die sich auf dem Weg befindet. Glücklicherweise findet auf dem Weg zu „Erleuchtung“ eine „Erleichterung“ statt, die uns hilft die unangenehmen Aspekte des Lebens gleichmütiger zu erleben.

    Ziel des Yoga ist dauerhafte Erkenntnis, nicht vergängliche Erfahrung

    Die Natur jeder Erfahrung ist vergänglich, Erfahrungen die wir machen kommen und gehen und können niemals dauerhaft sein. Jedoch ist die Befreiung etwas dauerhaftes und wird im Advaita Vedanta eben nicht als eine Erfahrung sondern als eine Erkenntnis beschrieben. Es gibt viele Ideen darüber was Erleuchtung ist, jedoch führen viele davon meiner Meinung nach in die Irre. Denn Erleuchtung ist kein Zustand, keine Erfahrung. Das Ziel des Yoga ist ein Perspektivwechsel der dauerhaft ist und aus dem wir nichtmehr herausfallen.

    Erleuchtung ist z.B. nicht

    1. ganz im Hier und Jetzt Sein
    2. ein aufgelöstes Ego zu haben
    3. Alles Wissen und Superkräfte haben

    Denn

    1. auch ein Erleuchteter plant seinen Einkauf und ist dann im Geiste woanders
    2. Das Ego ist ein Teil von uns und lässt sich nicht wegmeditieren
    3. besondere gaben zu haben bedeutet erstmal nicht erkannt zu haben

    Der Weg zu dieser höchsten Erkenntnis beinhaltet das Loslösen von allen Bindungen und Identifikationen mit der Welt der Erfahrungen. Und das bedeutet aus meiner Sicht nicht, dass man sich in die Höhle zurückzieht und die Welt negiert. Swami Sivananda sagte sinngemäß:

    „Erfreue dich am Duft der Blumen aber vermisse sie nicht wenn keine da sind!“

    Also sollen wir auch Spass in der Welt haben wenn es angesagt ist, aber eben Gleichmut entwickeln wenn wir gerade keine tolle Erfahrung machen und dabei Wissen, dass die Identifikation mit der Welt uns von der Erkenntnis des reinen Seins entfernt.

    Jiddu Krishnamurti sagte mal sinngemäß:

    „Du kannst nichts Tun um das Ziel zu erreichen,
    aber wenn du nichts Tust wirst du es nicht erreichen!“

    Damit wollte er (wie ich meine) sagen, dass der Spirituelle Weg letztlich paradox ist. Es gibt keine universelle Technik, keine Methode, keinen Weg der uns verlässlich zum Ziel führt. Jede Handlung wird vom Handelnden ausgeführt, das wahre Selbst kann durch keine Tätigkeit erkannt werden, da das Selbst kein Objekt ist.

    Ein Ziel, viele Wege

    Essenz der Upanishaden

    Essenz der Upanishaden

    Jeder Mensch ist anders, hat ein anderes Schicksal und eigene Gewohnheiten. Und so hat auch jeder seinen eigenen Weg zu gehen um das Ziel des Yoga zu erreichen. Es hat jeder einzelne für sich herauszufinden, was er tun kann um die Erfahrung des Göttlichen in sich zu ent-wickeln, es gibt zwar erprobte Übungssysteme wie z.B. das Yoga, die uns helfen auf dem Weg zu Bleiben und uns auf dem Weg Fortzubewegen. Diese sind auch Sinnvoll und Hilfreich, aber werden uns letztlich nicht zu der Erkenntnis des Höchsten führen. Denn die Erleuchtung (oder wie wir sie auch nennen mögen) ist letztlich „nur“ ein Akt der Gnade, und kann wie gesagt nicht willentlich herbei geführt werden.

    Alle spirituelle Praxis soll uns nur öffnen für diese höchste Erkenntnis. Was wir tun können ist, uns immerwieder auf den Weg begeben, den Augenblick zu Erfahren, zu erledigen was vor der Nase liegt und uns bewusst sein das wir eigendlich Advaita- eins mit allem sind. Durch Yoga und ähnliches entwickeln wir Körper, Geist und Seele um uns von Blockaden zu lösen und in Harmonie zu kommen mit uns und der Welt, dadurch schafen wir die Voraussetzung um irgendwann zu erkennen.

    Inspiration: Sadhana ist wie Gartenarbeit

    Während des Vortrages ist mir eine schöne Inspiration gekommen die hilfreich ist um zu verstehen wie das Ziel des Yoga erreicht werden kann. Und zwar das Sinnbild eines Gartens: wir können zwar Blumen Giessen, die Pflanzen jäten und Dünger unter die Erde mischen, aber wir können nicht die Pflanze durch unseren Willen wachsen lassen, das geschieht von Selbst. Wir können nicht das Öffnen eine wunderschönen Blüte erzwingen, die wird sich zur rechten Zeit quasi durch Gnade öffnen, aber nur wenn die Bedingungen dafür stimmen. Ebenso können wir durch unsere Spirituelle Praxis nur den Boden bereiten damit Wachstum geschieht und das Ziel des Yogas wird sich durch Gnade offenbaren ebenso wie sich die Blüte öffnet.

    Erleuchtung geschieht in der Regel nicht plötzlich, es ist nicht wie ein Blitz der uns durchfährt. Wir entwickeln uns stetig in die Erkenntnis des Absoluten hinein. Daher nützt uns jegliches Sehnen und Streben danach nur wenig, denn dieses ist auf die Zukunft ausgerichtet. Wobei wir einen gewissen ansporn benötgen um uns auf die Erleuchtung zuzubewegen, aber die Frage „Wer ist es der Erleuchtet sein will?“ ist entscheidend. Das Wesentliche aller Spirituellen Praktiken ist, bei allem was wir tun Gegenwärtigkeit zu üben. Natürlich macht es auch einen Unterschied welche Tätigkeit wir ausüben, entscheidend ist aber das Bewusstsein darüber. Das Fokussieren auf die Wirklichkeit, Das Hier und Jetzt, das Sein, das Bewusstsein, den Weg.

    In diesem Sinne wünsche ich dir, das du die „ultimative Erfahrung“ nicht suchst, sondern dich für die Erkenntnis öffnest!

    Wobei suchen nichts schlechtes ist. Der spirituelle Weg ist wie gesagt paradox. Es geht nicht um Richtig oder Falsch, nicht um Entweder Oder, sondern um Sowohl als Auch! Gemeinsamkeiten statt Widersprüche…

    Ziel des Yoga

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Über mich

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Narada Marcel Turnau

Namaste! Mein Name ist Narada und ich betreibe diese Infoseiten rund um Yoga Philosophie, spirituelle Praxis und universelle Mystik seit 2011. Ich bin gelernter Koch, selbstständig als Yoga-Reiseveranstalter und unterrichte seit 2008 Yoga in seinen verschiedenen Aspekten. Gerne unterrichte ich auch in Aus- und Weiterbildungen, gerne einfach Anfragen!

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