In diesem Artikel findest Du eine umfassende Einführung in die Bhagavad Gita, dem „Göttlichen Gesang“. Außerdem einen Überblick zu meinen Kommentaren zu einelnen Abschnitten und Themen.
Bhagavad Gita- wichtigster Text des Hinduismus
Die Bhagavad Gita भगवद्गीता gilt als der wichtigste Quelltext des Yoga, verbindendes Element des Indischen Subkontinentes und Essenz des Hinduismus im allgemeinen. Dieses uralte philosophische Werk enthält die Grundlagen der indischen Geisteswelt und sie ist ein kostbarer Schatz an Denkansätzen und Inspirationen für jeden spirituell Suchenden.
Indologen schätzen den Ursprung der Bhagavad Gita auf etwa 500 v.Chr., wobei sie wohl vorher mündlich weiter gegeben und später noch ausgearbeitet wurde. Sie ist aber laut indischer Auffassung ziemlich genau im Jahre 3141 v.Chr. verfasst worden, nämlich zum Beginn dieses „dunklen Zeitalters“ (dunkel, da wir uns i.d.R. unserer Göttlichen Natur nicht bewusst sind) wurde sie vom großen Rishi Veda Vyasa aufgeschrieben. Genau lässt sich der Ursprung des Textes aber nicht belegen, weil Indien traditionell einen etwas anderen Umgang mit Geschichte hat, es zählt nur die Gegenwart und die Ewigkeit. Letztlich ist die Bhagavad Gita eine Zusammenfassung der alten indischen Denkschulen und mystischen Ansichten und gilt als die Quintessenz der indischen Spiritualität und des Hinduismus.
Bhagavad Gita – Essenz indischer Philosophie
Für mich ist die Bhagavad Gita eine unerschöpflicher Quelle der Inspiration, ich habe sie schon oft gelesen und finde immer wieder neue Aspekte des spirituellen Weges die mir helfen mich innerlich auszurichten. Ich bin mir sicher, dass dieses Werk niemals seine Kraft und Wirkung auf mich verlieren wird, da es so viele verschiedene Ebenen dee Erkenntnis in sich birgt. Und so bin ich der Meinung, dass jeder spirituell interessierte Mensch diese 700 Verse lesen sollte, wobei man die Gita nicht wie einen Roman liest sondern man nimmt sich Zeit über die Worte nachzudenken.
Was ist die Bhagavad Gita?
Der gesamte Text der Bhagavad Gita ist im Grunde ein Dialog zwischen der Gottinkarnation Krishna und dem Menschen Arjuna als Lehrer und Schüler. Auf dem Schlachtfeld von Kurukshetra, unmittelbar vor dem Aufeinandertreffen zweier Armeen von eng verwandten Familien und deren Partner vermittelt Krishna seine Lehre. Bei dieser epischen Schlacht fällt Arjuna die Rolle des Anführers einer Armee zu und er reitet mit seinem Kutscher Krishna in die Mitte des Feldes. Nach einem Nervenzusammenbruch bittet Arjuna seinen Freund und Lehrer Krishna um Hilfe, Krishna antwortet mit seiner umfassenden spirituellen Lehre.
„Keine der in Indien so zahlreichen religiösen Erbauungsschriften wird von den Indern so eifrig studiert wie die Bhagavadgita, viele wissen sie auswendig, und nicht wenige betrachten es als eine religiöse Pflicht, sämtliche 700 Doppelverse des Gedichtes täglich mit Andacht herzusagen“ Paul Deussen
Die 700 Verse (nach mancher Rechnung 701) der Bhagavad Gita werden von 4 verschiedenen Leuten gesprochen:
- Dhritarahtra: 1
- Sanjaya: 41
- Arjuna: 84
- Krishna: 584
Weshalb nun bei dieser Rechnung insgesamt 710 Verse gezählt werden, zeugt von der unzuverlässigkeit mancher Internetquellen. Ich werde sie jetzt nicht nachzählen.
Einführung & Hintergründe der Bhagavad Gita
Ich habe hier die Aufnahme eines Vortrages von mir als Einführung in die Bhagavad Gita, dabei geht es um die Entstehung, Bedeutung, Wirkung und Einordnung dies Textes:
Vorgeschichte zur Bhagavad Gita aus dem Mahabharata
Die 18 Kapitel und 700 Verse der Bhagavad Gita sind ein kleiner Teil des großen Mahabharata Epos (6.Buch, Kapitel 25-42) der nicht weniger als 100.000 Doppelverse umfasst und als größter Epos der Menschheit zählt, der Situation auf dem Schlachtfeld geht eine unglaublich tiefe und komplexe Geschichte um eine Familienfehde des Geschlechtes der Nachfahren des Königs Bharata vorraus die im Mahabharata erzählt wird. Die ganze Geschichte habe ich 2016 nochmals neu aufgenommen, als Ergebnis einer langen Recherche rund um das Mahabarata und die vielen Handlungsstränge die zur epischen Schlacht führen, hier findest du noch etwas mehr Infos dazu.
Hier also die ganze Story, kurzweilig und humorvoll:
Diese Geschichte wirkt tatsächlich teilweise recht absurd, aber es wird gesagt:
„Was hier gefunden wird, kann auch woanders gefunden werden. Was hier nicht gefunden werden kann, kann nirgends gefunden werden.“
Die 18 Kapitel der Gita sind letztlich ein Dialog zwischen Gott und Mensch bzw. Lehrer und Schüler der stattfindet unmittelbar vor einer grossen epischen Schlacht.
Es gibt noch weitere so genannte „Gita“ Texte, so z.B.
- Jivanmukti Gita
- Avadhut Gita
- Ashtavakra Gita
- Ribhu Gita
Aber es ist normaler Weise immer von der Bhagavad Gita die Rede wenn das Wort „Gita“ Genutzt wird.
Audio Kommmentare zur Bhagavad Gita von mir
Ich bin dabei schrittweise wichtige Verse der Bhagavad Gita mündlich zu kommentieren und diese Kommentare dann hier zu veröffentlichen, alle Aufnahemen sind aus öffentlichen Vorträgen entstanden. Wenn du tiefer in die Lehren eintauchen willst, kann ich dir empfehlen diese Vorträge zu nutzen. Natürlich sind meine Kommentare subjektiv, aber das lässt sich nicht vermeiden.
Kapitel 1: Arjunas Nervenzusammenbruch
Kapitel 2 Samkhyayoga – Yoga der Erkenntnis
Kapitel 3: Yoga des Handelns – Karma Yoga
Kapitel 4: Yoga der Weisheit
Kapitel 5: Entsagen der Früchte – Karma Sanyasa Yoga
2.1-10 – Arjunas Zuflucht bei Krishna
2.11-20 – Einführung in Jnana Yoga
2.11-25 – über das unsterbliche Selbst
2.22-25 – das ewige und unendliche Selbst
2.26-37 – ich bin nicht handelnd, trage aber Verantwortung
2.31-37 – schwierige Verse über Kasten
2.38 – über Gleichmut
2.38-42 – Dienen und frei sein
2.38-44 – Jnana oder Karma Yoga?
2.39-50 – Einführung in Karma Yoga
2.43-48 – Am Ende muss man alles loslassen
2.46-50 – Konzepte sind Mittel zum Zweck
2.51- 2.53 – über die Erkenntnis
2.54-65 – über den befreiten Weisen
2.66-72 – Frieden durch neutrales Beobachten
3.1-13 – Handeln als Opfer
3.8-10 – dem Kosmos dienen
3.11-19 – das Opfer als spirituelle Praxis
3.17-19 – das Selbst ist unberührt
3.20-26 – Lebe als Vorbild und inspiriere andere
3.27-30 – die Gunas und der freie Wille
3.31-35 – Svadharma, freier Wille und Sakshi Bhav
3.36-43 – Umgang mit Wünschen
4.1-8. – Samsara & Parampara
4.9-20 – Handeln ohne zu Handeln
4.17-20 – der Weise Handelt im Nichthandeln
4.19-22 – Handeln ohne Karma zu generieren
4.24 – Brahmarpanam, alles ist Brahman
4.34-36 – drei Wege zum selben Ziel
5.1-5 – Entsagung oder Handeln?
5.6-13 – Entsagung der Ergebnisse unseres Handelns
5.14-17 – Gott ist Du und Ich
5.20-22 – Gleichmut im wahren Selbst finden
6.1-9. – innere Entsagung
6.10-23 – der Weg der Mitte
6.24-32 – die Wonne der Einheit
6.33-36 – die Polarität von Abhyasa und Vairagya
7.1-12 – Gott ist jenseits der Eigenschaften
9.26-28 – alles für Gott
12.1-7 – Gott ist sowohl als auch…
12.1-14 – ist Gott konkret oder abstrakt?
12.14-20 – Krishna hat dich lieb.
13.1-2 – vom Feld und dem Kenner des Feldes
14.1-10 – über die Wirkkräfte der Natur
18.9-12 – Handeln ohne Absicht
18.53-55 -im Selbst Gott erkennen
18.57-61 – Karma & Wille
18.65-67- gib alle Konzepte auf
Essenzen: Verse zu bestimmten Themen
Im Laufe der Zeit habe ich zu verschiedenen Themen jeweils die wichtigsten Verse herausgesucht, die ich dann nochmals einzeln kommentiert habe. Dabei ist natürlich klar, dass diese Auswahl subjektiv ist und die Kommentare nur aus meinem bescheidenen Blickwinkel geschrieben wurden, hier also jeweils 7 Verse:
- Quintessenz der Bhagavad Gita
- 7 Verse über Karma Yoga
- 7 Verse über Meditation
- 7 Verse über Atman, das Selbst
- 7 Verse über Gott und das Göttliche
- 7 Verse über die Gunas
- 7 Verse zu Bhakti Yoga
Gott hat viele Namen in der Gita
Die Gottinkarnation Sri Krishna ist der Lehrer der Bhagavad Gita und wird mit insg. 27 Namen angesprochen, diese sind:
- Anantarupa, Achyuta, Arisudhana, Krishna, Kesava, Kesanishudana, Kamalapatraksha, Govinda, Jagadpatih, Jagannivasa, Janardhana, Devedeva, Devavarah, Purushottama, Bhagawan, Bhutabhavana, Bhutesah, Madhusudhana, Mahabahu, Madhavah, Yadava, Yogaviththama, Vasudeva, Varsheya, Vishnuh, Hrisikesa und Harih.